Galderma profitiert von wachsender Nachfrage nach ästhetischen Behandlungen durch Babyboomer und Gewichtsverlust-Trend
Der Schweizer Dermatologie-Spezialist Galderma verzeichnet einen deutlichen Umsatzanstieg, da immer mehr Babyboomer und Nutzer von Gewichtsverlustmedikamenten wie Ozempic auf ästhetische Injektionen zurückgreifen. Diese dienen der Faltenreduktion und Verbesserung der Gesichtskonturen.
Galderma, seit 2019 eigenständig und im März 2024 an die Börse gegangen, hat seine Aktienkurse auf über 108 Franken verdoppelt. Das Unternehmen ist weltweit die Nummer zwei im 9-Milliarden-Dollar-Markt für Neuromodulatoren und Filler, hinter dem US-Konkurrenten AbbVie.
Zu den meistverkauften Produkten zählt Sculptra, ursprünglich für HIV-Patienten entwickelt, das jetzt besonders bei „Ozempic-Gesicht“-Behandlungen gefragt ist. „Wir sehen eine steigende Nachfrage bei Konsumenten über 60“, sagte CEO Flemming Ørnskov. Menschen lebten gesünder und länger, was sie dazu motiviere, jünger auszusehen.
Diese Entwicklung wird durch die Beliebtheit von GLP-1-Medikamenten verstärkt, die zu Gesichtsfalten durch schnellen Gewichtsverlust führen können. In den ersten neun Monaten 2024 stieg Galdermas Umsatz um 9,2 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar.
Während der US-Markt mit nur 2,5 Prozent Wachstum schwächelt, stieg der Umsatz weltweit um 14,5 Prozent. Mit der Einführung von Nemluvio zur Behandlung atopischer Dermatitis hofft das Unternehmen, seine Position in den USA zu stärken.
Galderma hat sich das Ziel gesetzt, den Abstand zum Marktführer AbbVie weiter zu verringern. Laut Jefferies-Analysten wird Galdermas Dysport bereits in 80 Prozent der US-Praxen verwendet, im Vergleich zu AbbVies Botox mit 20 Prozent.
Nach dem Verkauf durch Nestlé 2019 für 10 Milliarden Dollar an ein Konsortium unter Führung von EQT hat sich Galderma zu einem zentralen Akteur im Ästhetikmarkt entwickelt. Im August 2024 erwarb L’Oréal, einstiger Partner in der Hautpflegesparte, einen 10-Prozent-Anteil an Galderma zurück.
