Freudiges Wiedersehen nach langer Gefangenschaft: Geiseln kehren aus Gaza zurück
Nach einer 738-tägigen Gefangenschaft unter der Herrschaft der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind alle gefangenen Geiseln nach Israel heimgekehrt. Der Austausch erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, das die Freigabe der 13 Männer vermittelte. Unter den Rückkehrern befinden sich auch die Deutsch-Israels Rom Braslavski, Alon Ohel sowie Gali und Ziv Berman, deren Rückkehr von vielen sehnsüchtig erwartet wurde.
Indes bleibt die Zukunft der 28 gefallenen Geiseln ungewiss. Israels Militärhehre ist skeptisch, dass die Hamas diese Opfer zeitgerecht im Rahmen der vereinbarten 72-stündigen Waffenruhe zur letzten Ruhestätte überführen kann.
Ein Aspekt des Abkommens sieht vor, dass Israel im Gegenzug etwa 2.000 palästinensische Häftlinge in Freiheit entlässt, darunter auch solche, die lebenslange Haftstrafen verbüßen. Erste Berichte verlautbaren, dass sieben der freigelassenen Männer in „gutem Zustand“ seien. Das Befinden der übrigen 13 bleibt vorerst unbekannt.
Vor ihrer Rückkehr in die Freiheit hatten einige der Geiseln die berührende Gelegenheit, durch Videotelefonate mit ihren Familien in Kontakt zu treten – ein Meilenstein nach über zwei Jahren der Trennung. Diese intimen Momente wurden von israelischen Medien festgehalten und dienen nun der Hamas als propagandistisches Mittel, um Menschlichkeit zu demonstrieren. Um eine derartige Instrumentalisierung zu verhindern, fanden die aktuellen Freilassungen ohne jegliche mediale Inszenierung statt.
„Ihr kommt nach Hause – ihr kommt alle nach Hause“, beschrieb die Mutter eines Geisels ihre Erleichterung und Freude mit Tränen in den Augen gegenüber der „Times of Israel“. Dennoch überschatteten vereinzelte Erinnerungen an die vorherigen, öffentlichkeitswirksam inszenierten Geiselentlassungen die Freude über die Heimkehr.

