Finanzielle Freiheit - wie man seine Schulden los wird

Gerade hat die deutsche Regierung den Haushaltsplan für 2019 verabschiedet und erneut beschlossen, keine neuen Schulden zu machen. Erstmals nach langer Zeit soll die Verschuldung bei nur 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen. 2010 lag sie noch bei mehr als 80 Prozent.
Jeder zwölfte Deutsche ist überschuldet
Deutschland ist also auf einem guten Weg, die nationalen Schulden abzubauen und könnte ein gutes Beispiel für die eigene Bevölkerung sein. Denn auch wenn die mittlere Schuldenlast bei Privatpersonen seit 2015 stetig sinkt und nun bei 30.000 Euro liegt, steigt die Anzahl der überschuldeten Menschen im Land seit einigen Jahren kontinuierlich an. 2018 sind schätzungsweise 6,93 Millionen Deutsche betroffen. Übrigens liegt die Schuldenlast bei Männern im Schnitt 10.000 Euro über der von Frauen.
Die regionalen Unterschiede sind dabei enorm: Ein Viertel der Schuldner lebt laut Statista in Nordrhein-Westfalen, während die Quote im Norden und in Ostdeutschland sehr niedrig ist. Diese Schulden sind nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine emotionale Belastung. Sie abzubauen sollte daher oberste Priorität haben. Doch wie kann das gelingen?
Mit drei Schritten Schulden vermeiden
Schritt eins: Geld sparen. Immer wieder kommt es zu ungeplanten Ausgaben, die sich oft nicht verhindern lassen. Das Auto muss in die Werkstatt oder man verliert seinen Job. Wer sich in guten Zeiten ein finanzielles Polster aufbaut, hat es in solchen Notsituationen leichter, selbst wenn es monatlich nur 50 oder 100 Euro. Denn jeder gesparte Euro ist einer, der am Ende nicht mit der Kreditkarte oder einem Kredit teuer bezahlt werden muss.
Schritt zwei: Budget. Es gibt eine bewährte Formel, mit der sich das Haushaltsbudget einteilen lässt. Die Hälfte sollte Kosten wie Miete, Strom, Telefon und Lebensmittel abdecken. Weitere 30 Prozent werden für Shopping und Lifestyle (Essen gehen, Kino etc.) genutzt und 20 Prozent kommen als Notgroschen in das Sparschwein oder werden zur Schuldentilgung genutzt.
Schritt drei: mit Bedacht einkaufen. Muss es tatsächlich ein neues Auto sein, das finanziert werden muss und rapide an Wert verliert, sobald man damit das erste Mal fährt? Tut es nicht auch ein günstiger Gebrauchtwagen? Geld lässt sich auch sparen, indem man daheim Essen für den Arbeitsplatz vorbereitet anstatt in die Kantine zu gehen.
Doch selbst wenn diese Schritte logisch erscheinen, tappen viele Menschen dennoch in die Schuldenfalle oder schaffen es nicht alleine und benötigen einen Schuldnerberater. Entsprechende Anlaufstellen listet beispielsweise schuldenberater.de auf.
Daher sollte man sich der Fehltritte bewusst sein, die man machen kann. Einer davon ist es, sich sofort wieder dem Konsumrausch hinzugeben, sobald alle Schulden getilgt sind. Daher sollte man die alten Muster, die zur Verschuldung geführt haben, reflektieren und loswerden.
Versicherungen und Kreditkarten prüfen
Aber auch banale Dinge wie Versicherungen können zu Problem führen oder diese verhindern. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung beispielsweise verhindert, dass man in ernste und langfristige finanzielle Schwierigkeiten gerät, wenn der Job nicht mehr ausgeführt werden kann. Eine weitere Falle sind Kreditkarten. Sie verführen zum Geld ausgeben, doch die Banken lassen sich das mit hohen Gebühren bezahlen.
Selbiges gilt natürlich für den Dispokredit. Wer ihn ausreizt, zahlt nicht selten zweistellige Zinsen. Man muss die Karten ja nicht direkt kündigen, sollte sie aber nur im Notfall nutzen und den Saldo möglichst schnell wieder ausgleichen. Wer keine Schulden hat, ist frei von finanziellen Sorgen und schläft besser. Oftmals ist das leichter gesagt als getan. Es erfordert viel Disziplin, doch es lohnt sich.

