FIFA-Transferregeln auf dem Prüfstand des EuGH: Potenzielle Rechtswidrigkeit aufgedeckt
Nach einer kritischen Betrachtung durch den Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs, Maciej Szpunar, stehen die FIFA-Transferregeln vor der Möglichkeit einer rechtswidrigen Bewertung. Der Fall des französischen Ex-Fußballprofis Lassana Diarra, der gegen seinen ehemaligen Verein Lokomotive Moskau sowie gegen die FIFA und den belgischen Fußballverband juristisch vorging, hat das Thema auf das Parkett des EuGH gebracht. Nach Vertragsbruch durch Lokomotive Moskau befand sich Diarra in einer prekären Lage: Aufgrund der FIFA-Regularien könnte ein neuer Club gesamtschuldnerisch für Entschädigungszahlungen an den russischen Club in die Pflicht genommen werden – ein Umstand, der sich negativ auf Diarras Möglichkeiten auswirkte, einen neuen Arbeitgeber zu finden und schließlich zur gescheiterten Vertragsvereinbarung mit Sporting du Pays de Charleroi führte.
Szpunar argumentiert, dass solche Regelungen das Recht auf Freizügigkeit und den freien Wettbewerb innerhalb der EU beeinträchtigen könnten. Sie würden zu einer Situation führen, in der Clubs aus Angst vor finanziellen Risiken und möglichen sportlichen Sanktionen das Engagement von Spielern scheuen. Dies habe direkte Folgen für die beruflichen Chancen der Sportler, sich in einem anderen EU-Mitgliedstaat einem Verein anzuschließen.
Die Vorwürfe Diarras und die Begutachtung der FIFA-Regeln durch den Generalanwalt könnten in der Tat zu einem bedeutenden Wendepunkt in den Fußballregelungen innerhalb der EU führen. Ein Urteil des EuGH, das in einigen Monaten erwartet wird und die derzeitigen Schlussanträge berücksichtigen könnte, steht bevor – und die Welt des Fußballs wartet gespannt darauf, ob und wie sich die Transferpolitik verändern muss, um mit den EU-Rechtsvorgaben konform zu gehen.
Die Entscheidungsfindung des EuGH ist zwar keineswegs vorhersehbar, jedoch genießen die Einschätzungen von Generalanwälten oft eine beachtliche Autorität bei den nachfolgenden Urteilen. Ein Präjudiz in dieser Sache könnte weitreichende Implikationen für die Regulierung von Transfers und die Mobilität von Spielern im europäischen Fußball haben. (eulerpool-AFX)