Krieg in der Ukraine

Feuerpause abgelehnt: Ex-Präsident Medwedew beschimpft Kiew

06. Januar 2023, 13:56 Uhr · Quelle: dpa
Für das orthodoxe Weihnachtsfest hat Kremlchef Putin eine Feuerpause angeordnet. Kiew nennt es eine «Heuchelei». Russlands Ex-Präsident Medwedew geht nicht nur mit ukrainischen Politikern hart ins Gericht.

Moskau (dpa) - Nach Kiews Ablehnung der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Feuerpause zur orthodoxen Weihnacht hat Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew die ukrainischen Politiker beschimpft.

«Schweine haben keinen Glauben oder ein angeborenes Dankbarkeitsgefühl. Sie verstehen nur rohe Gewalt und fordern von ihren Herren quiekend Fressen», schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats in seinem Telegram-Kanal. Auch über Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock zog der 57-Jährige in dem Zusammenhang her.

«Das ungebildete Weib Baerbock»

Laut Medwedew hat die russische Führung den Ukrainern die «Hand christlicher Nächstenliebe» ausgestreckt. Diese sei ausgeschlagen worden, auch weil der Westen den Weihnachtsfrieden nicht zugelassen habe. «Selbst das ungebildete Weib Baerbock und eine Reihe weiterer Aufseher im europäischen Schweinestall haben es geschafft, über die Unzulässigkeit einer Waffenruhe zu meckern», schrieb Medwedew.

Die von Putin angekündigte einseitige Waffenruhe ist heute Moskauer Zeit (10.00 Uhr MEZ) offiziell in Kraft getreten. Der Kreml hatte die Feuerpause damit begründet, Gläubigen die Möglichkeit geben zu wollen, an den Gottesdiensten teilzunehmen. Kiew hat die Forderungen nach der Feuerpause als «Heuchelei» zurückgewiesen. Baerbock kritisierte die Feuerpause als unzureichend und forderte einen Rückzug Russlands, um Frieden zu erzielen.

Moskau wirft Kiew Angriffe trotz verkündeter Feuerpause vor

Das russische Militär wirft der ukrainischen Seite weitere Angriffe vor. «Obwohl sich die russische Heeresgruppierung an die seit heute, dem 6. Januar um 12 Uhr in Kraft getretene Feuerpause hält, hat das Kiewer Regime weiter mit Artillerie auf Ortschaften und Positionen der russischen Kräfte gefeuert», erklärte Armeesprecher Igor Konaschenkow in Moskau.

Laut Konaschenkow gab es an drei Frontabschnitten Gefechte. Im Norden nahe der Kleinstadt Lyman habe ukrainisches Militär mit Granatwerfern geschossen, etwas weiter südlich bei der Ortschaft Bilohoriwka im Gebiet Luhansk mit Artillerie. Im Süden des Gebiets Donezk habe es ebenfalls Artillerieschüsse auf russische Positionen gegeben. «Bei der Feuererwiderung wurden die Positionen der ukrainischen Streitkräfte, von denen die Schüsse abgegeben wurden, niedergehalten», sagte Konaschenkow.

Zudem haben im Donezker Gebiet ukrainische Soldaen das Feuer auf Stellungen des Feindes eröffnet. «Auf diese Weise gratulieren sie den Besatzern zum bevorstehenden Weihnachten!», teilte das Verteidigungsministerium in Kiew in sozialen Netzwerken mit. In der Kleinstadt Bachmut seien Stellungen der russischen Truppen mit 120-Millimeter-Mörsergranaten als «Geschenk» beschossen worden. «Der Widerstand geht weiter, bis der letzte russische Eindringling auf ukrainischem Boden getötet ist!», hieß es in der Mitteilung.

Putins Anordnung betrifft nur Angriffshandlungen von russischer Seite

Von Moskau eingesetzte Politiker haben in den besetzten Gebieten der Ukraine deutlich gemacht, dass sie im Zweifel bereit seien, zu schießen. Die Anordnung Putins betreffe nur Angriffshandlungen von russischer Seite. «Das bedeutet nicht, dass wir nicht auf Provokationen des Gegners antworten werden! Oder dem Feind auch nur irgendeine Chance geben werden, während dieser Feiertagsstunden seine Positionen an der Frontlinie zu verbessern», schrieb der von Moskau eingesetzte Statthalter in Donezk, Denis Puschilin in seinem Telegram-Kanal.

Vertreter der russischen Besatzungsmacht im Osten der Ukraine erklärten kurz nach Eintreten der Waffenruhe der staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Freitag: «Die ukrainischen Streitkräfte haben genau um 12 Uhr, als die Feuerpause in Kraft getreten ist, Donezk aus Artilleriewaffen beschossen.» Wie die russische Seite auf den angeblichen Beschuss reagierte, ist noch unklar.

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06.01.2023 · 13:56 Uhr
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