Ex-Mitarbeiter erklärt: Nintendo hat sogar eigene „Leak-Jäger“
Nintendo ist berüchtigt für seine Geheimhaltung. Überraschungen sind ein fester Bestandteil der Marketing-Strategie – von plötzlichen Direct-Präsentationen bis hin zu unerwarteten Shadow-Drops. Doch in den letzten Jahren hat das Unternehmen immer wieder mit Leaks zu kämpfen gehabt: von neuen Spielen bis hin zu kompletten Hardware-Enthüllungen.
Nun haben die ehemaligen Nintendo-Mitarbeiter Kit Ellis und Krysta Yang in ihrem YouTube-Format Kit & Krysta enthüllt, wie ernst die Firma diese Thematik nimmt. Ihrer Aussage nach beschäftigt Nintendo ein dediziertes Leak-Ermittlungsteam.
Gibt es wirklich ein „Leak-Team“ bei Nintendo?
Die klare Antwort: Ja. Laut Ellis und Yang ist dieses Team hochspezialisiert: „Sie sind sehr elitär. Sie sind sehr gut in ihrem Job, und sie lösen diese Fälle.“ Die Ermittlungen können Wochen, manchmal sogar Jahre dauern, doch fast immer finde Nintendo die Quelle eines Leaks.
Wenn ein Mitarbeiter erwischt wird, sei die Reaktion klar und schnell: „Sie werden sofort zur Rechenschaft gezogen.“
Warum sind Leaks für Nintendo so gefährlich?
Nintendo lebt davon, Fans zu überraschen und zu begeistern. Jede Ankündigung ist sorgfältig geplant, um möglichst große Wirkung zu erzielen. Wenn Inhalte vorher durchsickern, zerstört das den Überraschungseffekt und sorgt im schlimmsten Fall für Enttäuschung.
Ellis erklärt: „Wenn die Fans über Monate bestimmte Gerüchte hören und diese dann nicht eintreten, sind sie am Ende enttäuscht – egal, wie gut die echte Ankündigung ist.“
Ellis und Yang betonen, dass erstklassige Sicherheitsmaßnahmen innerhalb von Nintendo dazu führen, dass echte interne Leaks selten sind. Viel häufiger stammen die Informationen aus dem Umfeld:
- Externe Hersteller, die an neuer Hardware arbeiten
- Dritthersteller, die in Projekte eingebunden sind
- Partnerstudios, die Marketingmaterial frühzeitig sehen
Dort habe Nintendo weniger Kontrolle und genau das mache die Bekämpfung schwieriger.

Bereits vor der offiziellen Vorstellung wussten wir bereits schon sehr genau wie die Switch 2 aussehen wird. – Bild: Nintendo
Welche Strategien könnte Nintendo nutzen?
Laut den Ex-Mitarbeitern ist es unwahrscheinlich, dass Nintendo jemals akzeptiert, Leaks als „normal“ hinzunehmen. Stattdessen müsse die Firma ihre Strategie anpassen. Möglich wären:
- Kürzere Ankündigungszyklen: Spiele werden erst kurz vor Release enthüllt, um das Risiko zu verringern.
- Falsche Leaks: Gezielt gestreute Fake-Infos könnten helfen, Leaker aufzuspüren.
- Neue Sicherheitsmaßnahmen bei Partnern und Herstellern.
Werden wir dadurch weniger früh von Spielen erfahren?
Möglicherweise ja. Nintendo könnte in Zukunft stärker auf kurzfristige Überraschungen setzen, um die Leaker zu umgehen. Für Spieler bedeutet das: Weniger Vorlaufzeit, aber mehr echte Überraschungen bei Direct-Shows von Nintendo. Besonders vor dem Release der Switch 2 gab es massive Leaks wobei Genki ausfindig gemacht wurde, auch sämtliche Spezifikationen landeten vorab im Internet. Erst kürzlich wurden die Ports von den neuesten Resident Evil-Spielen für die Nintendo-Konsole vorab geleakt.
Allerdings bleibt abzuwarten, ob diese Strategie wirklich funktioniert. In einer Zeit, in der Social Media jede Information blitzschnell verbreitet, dürfte der Kampf gegen Leaks härter werden als je zuvor.


