Europas Sehnsucht nach Stabilität: Wähler in Deutschland betonen Frieden und Demokratie
Die anstehenden Europawahlen rücken Kernwerte wie Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ins Zentrum der Aufmerksamkeit der deutschen Bevölkerung. Eine vom Europäischen Parlament in Auftrag gegebene Eurobarometer-Umfrage zeichnet ein differenziertes Bild der Erwartungshaltung gegenüber dem Parlament. Insbesondere in Deutschland zeichnen sich gegenüber dem EU-Durchschnitt signifikante Prioritätsunterschiede hinsichtlich bestimmter politischer Themen ab.
Laut Umfrage betrachten 57 Prozent der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Bewahrung des Friedens als oberste Priorität, während diese Ansicht europaweit von 47 Prozent geteilt wird. Auch der Wert der Demokratie (48 Prozent in Deutschland gegenüber 33 Prozent im EU-Durchschnitt) sowie die Wichtigkeit der Rechtsstaatlichkeit (28 Prozent gegenüber 20 Prozent) erfahren hierzulande eine stärkere Betonung. Ähnlich verhält es sich mit den Themen Migration und Asyl, die für 34 Prozent der bundesdeutschen Wähler im Fokus stehen, verglichen mit 24 Prozent auf europäischer Ebene. Hingegen scheinen Agrarpolitik und Klimafragen bei deutschen Wählern als Wahlkampfthemen eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Ein Blick auf die Wahlbereitschaft zeigt, dass in Deutschland die Bereitschaft zur Stimmabgabe mit einer prognostizierten Quote von 78 Prozent überdurchschnittlich hoch ist, womit eine deutlich höhere Beteiligung als in der Vergangenheit (61 Prozent in 2019) zu erwarten sein könnte.
Für diese Erkenntnisse hat das EU-Parlament die Forschungseinrichtung Verian mit der Durchführung der Studie betraut. Im Zeitraum vom 7. Februar bis 3. März führte sie in allen 27 EU-Mitgliedstaaten persönliche Befragungen durch, unterstützt durch digitale Mittel. Von den insgesamt 26.411 befragten Personen befanden sich 1.521 in Deutschland. (eulerpool-AFX)
