Europas digitaler Balanceakt: Abhängigkeiten und Strategien der Souveränität
Deutschland sieht sich im digitalen Zeitalter zunehmend in ausländische Abhängigkeiten verstrickt. Eine aktuelle Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zeigt, dass 93 Prozent der deutschen Unternehmen eine Abhängigkeit von internationalen Technologieanbietern feststellen. Dabei sehen 40 Prozent der Befragten diese Abhängigkeit als stark, während 53 Prozent sie als eher gegeben betrachten. Lediglich ein Bruchteil der Unternehmen rechnet in den kommenden fünf Jahren mit einem Rückgang dieser Abhängigkeit, während 63 Prozent von einer Zunahme ausgehen. Im Fokus stehen Technologieimporte aus den USA, China und Taiwan, insbesondere bei Endgeräten wie Smartphones und Notebooks sowie bei wichtigen Komponenten wie Chips und Softwareanwendungen. Dieser Trend wirft Fragen zur digitalen Autonomie Europas auf, die im Rahmen des bevorstehenden Gipfels zur Europäischen Digitalen Souveränität in Berlin diskutiert werden sollen.
Diese Konferenz, initiiert von Deutschland und Frankreich, bietet eine Plattform für 900 Teilnehmer, darunter hochrangige Persönlichkeiten wie Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, um die Abhängigkeit von nicht-europäischen Cloudanbietern zu reduzieren und die technologische Souveränität Europas zu stärken. Der Gipfel fällt in eine Zeit wachsender Bedenken über die Sicherheit sensibler Firmendaten, die derzeit häufig in Clouds konkurrierender globaler Technologieplayer gespeichert werden.

