Euro im Aufwind trotz US-Zolldrohungen
Der Euro hat sich am Freitag wieder gefestigt gezeigt und notierte im New Yorker Handel bei 1,1359 US-Dollar. Überraschenderweise belasteten neue Drohungen seitens der USA, Strafzölle gegen die EU einzuführen, die Gemeinschaftswährung kaum. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1301 Dollar fest, nachdem er am Vortag 1,1309 Dollar betrug. Damit kostete der Dollar zuletzt 0,8848 Euro.
US-Präsident Donald Trump sprach erneut von möglichen Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent auf europäische Produkte, die ab dem 1. Juni in Kraft treten sollten. In seiner Kommunikation auf Truth Social verwies der Präsident darauf, dass die bisherigen Verhandlungen ins Leere laufen. Diese Drohungen erinnerten Investoren an das "Zollgewitter" im April, als Trump überraschend hohe Einfuhrabgaben verkündete, die er allerdings später temporär aussetzte. Hoffnung brachte kürzlich ein Abkommen mit Großbritannien sowie eine vorläufige Entspannung mit China, die zu einer Abschwächung der extrem hohen US-Strafzölle führte. Experten von JPMorgan sehen in Trumps Ankündigung ein bekanntes Verhandlungsmuster.
Auch neue Wirtschaftsdaten trugen am Freitag zur optimistischen Stimmung bei. Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im ersten Quartal ein stärkeres Wachstum als ursprünglich vom Statistischen Bundesamt prognostiziert. Die NordLB wies jedoch darauf hin, dass vorgezogene Exporte als Reaktion auf Trumps Zollpolitik einen erheblichen Teil dieses Wachstums erklärt haben könnten.