Erholung der Staatsanleihen dank Marktverunsicherung
Die deutsche Anleihelandschaft zeigt sich robust: Nachdem die Kurse zu Wochenbeginn leichte Verluste hinnehmen mussten, konnte der richtungsweisende Euro-Bund-Future um 0,17 Prozent auf 129,35 Punkte zulegen. Zugleich sank die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf bemerkenswerte 2,66 Prozent. Dieses Resümee ist nicht allein auf Deutschland beschränkt; europaweit stiegen die Kurse angesichts der aktuell schwächelnden Aktienmärkte. Die steigende Nachfrage nach Staatsanleihen wird durch Anleger getragen, die sichere Hafen in unruhigen Zeiten suchen.
Ein Grund für die wachsende Verunsicherung der Märkte ist der eskalierende Konflikt um den niederländischen Chip-Produzenten Nexperia. In einem diplomatischen Kraftakt kritisierte China scharf die jüngsten Maßnahmen der niederländischen Regierung, die den Halbleiterhersteller mit seiner chinesischen Muttergesellschaft Wingtech unter staatliche Kontrolle stellte. Die Entscheidung führte zu einem raschen Gegenschlag Pekings: Exportbeschränkungen für zentrale Nexperia-Produkte, die auch die europäische Automobilindustrie stark tangieren, ließen nicht lange auf sich warten.
In den Vereinigten Staaten hingegen bleiben konjunkturbeeinflussende Daten Mangelware. Des Rätsels Lösung: Der Government Shutdown hat eine Vielzahl von Regierungsbehörden lahmgelegt, wodurch viele wichtige Wirtschaftsdaten vorerst nicht erhoben werden. Die ohnehin unsichere Marktlage gibt den Anleihen zusätzlich Auftrieb und verstärkt die Nachfrage.

