Erdgas-Erkundung in Oberbayern sorgt für Debatten
In der beschaulichen Gemeinde Reichling am Ammersee hat vor Kurzem eine kontroverse Erdgasbohrung begonnen. Nach Angaben eines Sprechers der Regierung von Oberbayern handelt es sich zunächst um eine Probebohrung, deren Erfolg entscheidend für die geplante Gasförderung ist. Der Startschuss für das Projekt der Genexco Gas war bereits vor über einem Jahr genehmigt worden.
Tagelang blieben offizielle Bestätigungen zum Projektstart aus, obwohl bereits seit Freitag laute Bohrgeräusche von der Anlage ausgingen. Sowohl Bürger als auch Umwelt- und Naturschützer zeigen sich besorgt über die potenziellen Auswirkungen des Vorhabens, was wiederholt zu Protesten geführt hat.
Das Förderprojekt "Energieprojekt Lech Kinsau 1" steht im Fokus, das durch eine Kooperation der MRH Mineralöl-Rohstoff-Handel und der Genexco getragen wird. Sollte die Probebohrung den gewünschten Erfolg bringen, beabsichtigt das Unternehmen, in den nächsten zehn bis 15 Jahren bis zu 500 Millionen Kubikmeter Gas zu fördern. Diese Menge könnte theoretisch den Bedarf zahlreicher Haushalte decken.
Angesichts der nahezu vollständigen Abhängigkeit Deutschlands von Gasimporten, könnte die Förderung von heimischem Erdgas zwar attraktiv erscheinen, die endgültige Machbarkeit bleibt jedoch abzuwarten.

