Zweite Medaille in Lenzerheide

«Einfach glücklich»: Preuß jubelt über WM-Silber

14. Februar 2025, 17:23 Uhr · Quelle: dpa
Nach zehn Jahren holt Franziska Preuß wieder eine Einzelmedaille bei einer Biathlon-WM. Lange sieht es sogar noch Gold aus. Doch dann wird sie doch noch überholt.

Lenzerheide (dpa) - Über das knapp verfehlte Gold ärgerte sich Franziska Preuß nur ganz kurz, bevor sie die Rückkehr auf das WM-Podest zehn Jahre nach ihrer ersten Einzelmedaille bejubelte. «Gut Ding will Weile haben», sagte die 30-Jährige nach Silber im Sprint von Lenzerheide und grinste. In der Schweiz belohnte sich die Bayerin im zweiten Rennen der Weltmeisterschaften gleich mit der zweiten Medaille. «Der Rucksack ist jetzt doch ein Stück leichter geworden. Ich bin einfach nur erleichtert und froh, dass es jetzt gleich geklappt hat», sagte die Gesamtweltcup-Führende.

Preuß fehlten im Ziel nach 7,5 Kilometern nur 9,8 Sekunden auf die siegreiche Französin Justine Braisaz-Bouchet, die auf der Schlussrunde wie entfesselt lief und sich später mit Tränen in den Augen Gold abholte. Bronze ging an die Finnin Suvi Minkkinen, die nur 0,2 Sekunden hinter Preuß lag. «Der Druck war schon groß», sagte Preuß, die im Kreise ihres Teams ebenfalls ein paar Freudentränen vergoss: «Man möchte es sich auch selbst beweisen, dass man beim Höhepunkt den Schritt aufs Podium schafft. Ich war schon angespannt heute.»

Gute Ausgangslage für Verfolgung

Zwei Tage nach Bronze mit der Mixedstaffel brachte sich Preuß in eine aussichtsreiche Position für ihr ersehntes erstes WM-Gold, am Sonntag (12.05 Uhr/ZDF und Eurosport) in der Verfolgung wird sie alles auf Angriff setzen. Dass es nicht schon für den Titel reichte, lag in den Schweizer Alpen an einer ärgerlichen Strafrunde. 

«Ich habe schon versucht, riskant zu schießen oder kontrolliertes Risiko zu gehen, das war dann aber vielleicht ein Ticken zu schnell», sagte Preuß: «Es war nicht weit weg, aber Fehler ist Fehler. Das hat mich dann schon sehr geärgert.»

Aber auch Braisaz-Bouchet musste einmal 150 Extrameter absolvieren. Sie war als Laufbeste 15,2 Sekunden schneller in der Loipe als Preuß. Dabei war die Saison der Olympiasiegerin bislang alles andere als optimal gelaufen. «Ich habe mich nur auf dieses Rennen fokussiert und versucht, die Vergangenheit zu vergessen», sagte Braisaz-Bouchet. «Ich wusste, dass ich zwei, drei Sekunden hinter Franziska war und habe mir noch etwas Kraft gelassen.»

Preuß startet stark

Bei leichtem Schneefall lief Preuß in der Roland Arena auf gut 1400 Metern Höhe die schnellste erste Runde. Und auch ihre ersten fünf Schuss setzte sie bei immer wieder wechselndem Wind inklusive Böen schnell und sicher ins Schwarze. «Beim WM-Rennen muss man ein gewisses Risiko eingehen. So bin ich rangegangen - entweder Top oder Flop», sagte Preuß: «Dass es so gut geklappt hat, freut mich total.»

So lag die Lebensgefährtin von Ex-Weltmeister Simon Schempp klar auf Medaillenkurs, die Grundlage für den Sprung aufs Podest war gelegt. Doch dann musste sie einmal in die Strafrunde abbiegen, dennoch durfte sie im Ziel lange auf den Titel hoffen. «Man sollte jetzt keine Zeit darauf verwenden, sich zu grämen, sondern man sollte sich darüber freuen», sagte Sportdirektor Felix Bitterling: «Franzi hat das toll gemacht, das Ergebnis ist traumhaft.»

Erfolg nach Jahren der Enttäuschung

Preuß war mit hohen Erwartungen ins Schweizer Kanton Granbünden gereist. In zehn von 14 Saisonrennen hatte sie in diesem Winter schon auf dem Podest gestanden und sich auch dank zweier Siege überlegen die Führung im Gesamtweltcup gesichert. Bislang ist es der beste Winter ihrer Laufbahn, der vor allem dank einer Operation im vergangenen Frühjahr ermöglicht wurde.

Jahrelang quälte sich die Wahl-Ruhpoldingerin mit Infekten und Erkrankungen, bis eine Operation der Nasennebenhöhlen Besserung brachte. Preuß konnte ihre Trainingsumfänge deutlich erhöhen, ist auch deswegen nun viel belastbarer. Kleine Rückschläge werfen sie nicht mehr aus der Bahn wie in der Vergangenheit, als sie mehrfach frühzeitig ihre Saison beenden oder krankheitsbedingt auf wichtige Rennen verzichten musste.

Preuß mit Privileg im Teamhotel

Ihre Karriere begann schon in jungen Jahren, als sie kurz nach ihrem 21. Geburtstag vor fast genau zehn Jahren WM-Gold mit der Staffel und WM-Silber im Massenstart gewann. Im finnischen Kontiolahti verhinderte lediglich ein Fehler im letzten Schießen, dass sie nicht damals schon einen Einzeltitel gewann. Allerdings blieb das bis zur laufenden WM ihre einzige Solo-Plakette. 13 Mal schaffte sie es in die Top Ten - aber ganz nach vorn reichte es nie.

Mittlerweile wird sie im Team «Oma» genannt, sie ist die einzige deutsche Biathletin, die schon 30 Jahre ist. Preuß ist Vorbild für die junge Generation und hat im Teamhotel das Privileg, als einzige in einem Einzelzimmer zu wohnen.

Die weiteren deutschen Starterinnen schafften es im ersten Einzelwettbewerb der Titelkämpfe nicht unter die Top Ten, Sophia Schneider (1 Fehler) kam als Elfte aber sehr nah heran. Die 19 Jahre alte Julia Tannheimer belegte bei ihrem WM-Debüt ebenfalls mit einer Strafrunde Rang 17. Selina Grotian kam nach drei Schießfehlern als 24. ins Ziel.

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14.02.2025 · 17:23 Uhr
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