Durchbruch im Smart-Meter-Ausbau: Elektroindustrie auf Erfolgskurs
Die Umrüstung auf digitale Stromzähler erfährt einen erfreulichen Schub. Wie der Verband der Elektroindustrie ZVEI verkündet, verzeichnen die intelligenten Messsysteme – bekannt als Smart Meter – nicht nur im Pflichtsegment, sondern auch in der freiwilligen Nachfrage eine deutliche Zunahme. ZVEI-Präsident Gunther Kegel spricht von einem stabilen Rollout mit wachsender Dynamik, der von einem grundlegend gestiegenen Interesse der Verbraucher getragen wird. Diese fortschrittlichen Stromzähler bieten den Konsumenten mehr Transparenz über ihren Verbrauch. Ausgestattet mit Kommunikationsmodulen ermöglichen sie die Nachverfolgung des Energieverbrauchs in Echtzeit. Ein wesentlicher Vorteil der Smart Meter ist die Option, dynamische Stromtarife zu nutzen. Diese Tarife erlauben es den Verbraucherinnen und Verbrauchern, Energie zu Zeiten zu beziehen, in denen der Strompreis an der Börse sinkt – eine Neuerung, die seit Januar verpflichtend im Angebot der Energieanbieter inkludiert ist.
Die Digitalisierungsstrategie der ehemaligen Ampel-Regierung enthält einen klaren Fahrplan für den flächendeckenden Einbau der Smart Meter, der alle Verbraucher mit einem Jahresverbrauch von über 6.000 Kilowattstunden betrifft. Zukünftig sollen auch steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen von dieser Technologie profitieren. Das Ziel: Bis 2032 sollen die intelligenten Zähler sowohl in privaten Haushalten als auch in Unternehmen Standard sein. Diese Innovation trägt dazu bei, die Netzinfrastruktur effizienter zu nutzen, indem sie Netzbetreibern erlaubt, Lastverteilungen früh zu erkennen und Engpässe zu vermeiden.
Laut aktuellen Daten der Bundesnetzagentur wurden im ersten Halbjahr über 760.000 Smart Meter installiert, was einem Anteil von über 16 Prozent der für 2025 geplanten Pflichteinbauten entspricht. Die Projektion, bis Jahresende eine Rate von 20 Prozent zu erreichen, wird als realistisch angesehen. Gesetzliche Anpassungen haben den Rollout zusätzlich beschleunigt. Dennoch machen Smart Meter bislang lediglich 3 Prozent aller Messlokationen aus. Der ZVEI und Präsident Kegel sehen hier noch Potenzial in der Aufklärung der Bevölkerung über die konkreten Vorteile der smarten Technologie sowohl für die Nutzer selbst als auch für die übergeordnete Energiewende.

