Die Renaissance der Innenstädte: Bundesbauministerin Geywitz fordert mehr Vielfalt
Die Zukunft der deutschen Innenstädte sollte bunt und vielfältig sein, wenn es nach Bundesbauministerin Klara Geywitz geht. Auf einem Kongress zu Handelsimmobilien in Berlin setzte sich die SPD-Politikerin deutlich von der bisher vorherrschenden Monokultur ab und plädierte für ein breiteres Angebot an Nutzungsmöglichkeiten. Dabei berief sie sich auf Wünsche der Bürger, die eine Umfrage der Bundesstiftung Baukultur offenlegte. Mehr als nur Einzelhandelszentren wünschen sich die Menschen, sondern Orte der Begegnung und des Lebens, inklusive Bibliotheken, Wohnraum, Betreuungseinrichtungen sowie Bildungsangebote.
Eine solche Diversifizierung könnte nach Geywitz' Ansicht ein Rezept gegen die kritische Lage sein, in der sich viele deutsche Stadtzentren befinden. Der Fokus auf Einzelhandel, oft ohne erkennbare Differenzierung zwischen Städten, wird zum Problem, zumal die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte laut Handelsverband Deutschland seit 2015 spürbar gesunken ist.
Die Ministerin rief speziell die Unternehmer der Innenstädte zur Kooperation auf. Angesichts der Konkurrenz durch professionell gemanagte Einkaufszentren außerhalb der Stadtzentren sieht Geywitz die Notwendigkeit eines gemeinsamen Handelns. Isolierte Strategien würden nicht ausreichen, um die Standortvorteile dieser Zentren auszugleichen.
Darüber hinaus wies Geywitz auf das ungenutzte Potenzial der Innenstadtdächer hin. Ihre Vision umfasst Dachbegrünungen und innovative Konzepte wie Minigolf-Anlagen, die weitere Attraktionen bieten und damit die Innenstädte zusätzlich beleben könnten. (eulerpool-AFX)