Deutsche Anleihemärkte schwächeln: Industrieproduktionen enttäuschen erneut
Der deutsche Staatsanleihenmarkt musste am Freitag leichte Verluste hinnehmen. Der Euro-Bund-Future, ein entscheidender Indikator, fiel am Vormittag um 0,18 Prozent auf 136,11 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen erreichte 2,11 Prozent. Erneut trugen schwache Zahlen aus der deutschen Industrie zur gedrückten Stimmung bei, nachdem die Gesamtproduktion im Oktober überraschend um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat schrumpfte. Ursprünglich hatten Experten einen Zuwachs von 1,0 Prozent erwartet. Der enttäuschende Start ins Schlussquartal bezeichnete Volkswirt Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg als verpatzt. Zudem minderte dies die Aussicht auf einen halbwegs versöhnlichen Jahresausklang für die deutsche Wirtschaft.
Blickt man auf den Nachbarn Frankreich, zeigt sich dort eine erholte Stimmung am Anleihemarkt durch sinkende Renditen. Staatspräsident Emmanuel Macron stärkte die Hoffnungen der Anleger, indem er die baldige Ernennung eines neuen Premierministers ankündigte, was eine baldige Verabschiedung des Budgets realistisch erscheinen lässt. Parallel dazu richten die Finanzmärkte ihre Aufmerksamkeit auf den bevorstehenden US-Arbeitsmarktbericht für November.
Bis zur Veröffentlichung am Nachmittag bleiben die Umsätze verhalten. Die Experten der Dekabank betonen die außergewöhnliche Unsicherheit aufgrund der im Vormonat durch Hurrikane schwächelnden Daten. Dennoch wird erwartet, dass die Finanzmärkte auch bei starker Zunahme der Beschäftigung von einer Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bei der nächsten US-Notenbanksitzung am 18. Dezember ausgehen.

