Demonstranten fordern Rücktritt von Netanjahu

via dts Nachrichtenagentur
Benjamin Netanjahu (Archiv)

Tel Aviv - Tausende Demonstranten haben am Abend bei einer Kundgebung in Tel Aviv den Rücktritt von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gefordert. Laut den Veranstaltern hätten 120.000 Menschen an der Demonstration teilgenommen. Viele warfen der Regierung erneut vor, nicht genug zu unternehmen, um die in den Händen der Hamas verbliebenen Geiseln zu befreien. Am Rande der Veranstaltung wurde kurzzeitig eine Autobahn blockiert.

Auch in der Küstenstadt Haifa kamen zahlreiche Menschen zusammen und forderten Neuwahlen. Einige kündigten an, zum Wohnhaus von Netanjahu weiterziehen zu wollen, um dort für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen zu demonstrieren.

Unterdessen hat Netanjahu angekündigt, das Verteidigungsbudget des Landes deutlich erhöhen zu wollen, um die sicherheitspolitische Unabhängigkeit Israels auszubauen. Seine Regierung werde in acht Wochen entsprechende Pläne vorlegen, sagte der Politiker am Abend vor Journalisten. Den von Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) vorgebrachten Vorwurf des Völkermords bezeichnete Netanjahu als einen "moralischen Tiefpunkt" und sprach diesbezüglich von einer internationalen Diffamierungskampagne. Der Ministerpräsident dankte der Bundesrepublik für die anhaltende Unterstützung Israels. Die Bundesregierung hatte die gegen Israel vorgebrachten Vorwürfe am Freitag in aller Deutlichkeit zurückgewiesen.

Israel hatte sich am Freitag vor dem IGH gegen den Vorwurf des Völkermords verteidigt und die Anschuldigungen Südafrikas als "verdreht" und "verzerrt" zurückgewiesen. Tal Becker, einer von Israels Anwälten vor dem IGH, machte die Praxis der Hamas, ihre militärischen Einrichtungen und Kämpfer inmitten ziviler Infrastruktur zu verankern, als eigentliche Ursache für Tod und Leid der Zivilbevölkerung in Gaza verantwortlich.

"Das Schlüsselelement des Völkermords, die Absicht, ein Volk ganz oder teilweise zu vernichten, fehlt völlig", so der Verteidiger Israels. Was Israel anstrebe, sei nicht die Vernichtung eines Volkes, sondern der Schutz seines Volkes.


(dts Nachrichtenagentur)

Politik / Israel / Proteste
13.01.2024 · 21:44 Uhr
[1 Kommentar]
 
Letztes Gezerre um Geiseln vor Rafah-Angriff
Tel Aviv (dpa) - Israel sieht die jüngsten Bemühungen im Gaza-Krieg um eine Feuerpause und die […] (00)
Zuckerberg will Meta zur Nummer eins bei KI machen
Menlo Park (dpa) - Mark Zuckerberg hat ein neues Ziel: Er will seinen Facebook-Konzern Meta zur Nummer […] (00)
«Let's Dance»: Influencerin Ann-Kathrin Bendixen ist raus
Berlin (dpa) - Es hat sich ausgetanzt für die Influencerin Ann-Kathrin Bendixen. Sie bekam in […] (00)
NHL-Trio verstärkt DEB-Team bei WM
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Vizeweltmeister Deutschland bekommt für die WM in Tschechien […] (00)
TelevisaUnivision erhöht Verluste
Der Umsatz des Unternehmens TelevisaUnivision mit den Fernsehsendern Univision, Galavision und UniMas, […] (00)
Dragonflight – Das World of Warcraft Addon startet in die Season 4!
Die Champions von Azeroth konnten die vielen Bedrohungen in (und unter) den Dracheninseln […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News