Debatte um Drohnenabwehr nimmt an Fahrt auf: Mehrheit der Deutschen befürwortet entschlossenes Handeln
Die zunehmende Vorherrschaft illegaler Drohnen im deutschen Luftraum sorgt für hitzige Debatten. Laut einer Umfrage von YouGov, die im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur durchgeführt wurde, begrüßt eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung entschlossenes Eingreifen in diesen Fällen. Eine beträchtliche Anzahl der Befragten, nämlich 79 Prozent, spricht sich dafür aus, dass unerlaubte Fluggeräte über sensiblen Bereichen wie etwa Flughäfen im Notfall abgeschossen werden dürfen. Im Gegensatz dazu sehen nur 6 Prozent solche Maßnahmen skeptisch.
Unter dem Eindruck jüngster Vorfälle hat die Bundesregierung reagiert: Spezialeinheiten der Bundespolizei sollen im Jahr 2023 um Drohnenabwehrkräfte erweitert werden. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) drängt auf gesetzliche Anpassungen, um der Bundeswehr die Amtshilfe bei nationalen Drohnenvorfällen zu ermöglichen. Doch dieser Schritt birgt juristische Komplikationen, wie ein Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages nahelegt.
Die Angst vor Drohnen ist weit verbreitet. So äußern 69 Prozent der Befragten Besorgnis über aktuelle Sichtungen. Die möglichen Urheber solcher Aktionen stehen ebenfalls im öffentlichen Fokus: Über 58 Prozent der Befragten halten eine Einflussnahme Russlands für wahrscheinlich, während die offizielle Haltung Moskaus die Vorwürfe bislang zurückweist.
Ein Gutachten zieht jedoch klare verfassungsrechtliche Grenzen für den Einsatz der Bundeswehr bei Drohnenbedrohungen. Selbst bei einer Novellierung des Luftsicherheitsgesetzes wäre ein unmittelbarer Abschuss nur im Falle eines Katastrophennotstands denkbar – ein Szenario, das dem besorgniserregenden Fluggerät eine potenziell zerstörerische Absicht unterstellt.
Die Bundeswehr könnte zwar außerhalb dieser Notszenarien helfend agieren, jedoch ohne den Einsatz von Waffengewalt oder militärischen Technologien. Dies stellt sicher, dass die Befugnisse der Polizei nicht überschritten werden und einer rigorosen rechtlichen Kontrolle unterliegen. Die Diskussion um die Abwehr von Drohnen bleibt somit gespannt, aber hoch relevant.

