Dax im Sinkflug: Anleger bleiben wegen Nvidia-Zahlen nervös
Die aktuelle Marktstimmung gleicht einer spannungsgeladenen Ruhe vor dem Sturm. Vor den mit Hochspannung erwarteten Quartalszahlen des KI-Giganten Nvidia zeigen sich die Investoren weiterhin abwartend. Der Broker IG prognostizierte am Mittwochmorgen rund zweieinhalb Stunden vor Eröffnung des Xetra-Handels, dass der deutsche Leitindex um 0,3 Prozent auf 23.114 Punkte nachgeben wird.
Am Tag zuvor war der Dax vorübergehend auf 23.085 Punkte abgesackt, hielt sich letztlich aber knapp über der exponentiellen 200-Tage-Durchschnittslinie. Diese Linie gilt als bedeutsamer Indikator für die langfristige Marktstimmung und steht kurz vor einem erneuten Test. Zuvor war der Index erstmals seit April unter die einfacher berechnete 200-Tage-Linie gefallen, ausgelöst durch eine heftige Zwischenkorrektur.
In jüngster Zeit hat sich die Stimmung an den Aktienmärkten deutlich eingetrübt. Noch vor wenigen Tagen gab es Anzeichen dafür, dass der Dax seinen bisherigen Rekordstand aus dem Oktober bei 24.771 Punkten erneut ins Visier nehmen könnte. Gleichzeitig erreichte der Dow Jones Industrial Average einen Höhenflug. Doch nun herrschen Zinsängste vor. Der Markt zweifelt, ob die US-Notenbank die Zinsen im Dezember tatsächlich senken wird, was zu Gewinnmitnahmen bei Aktien und verstärkten Käufen von Anleihen führte. Der Bund-Future brach bereits seinen Korrekturtrend seit Juni.
Der Quartalsbericht von Nvidia, der am späten Abend deutscher Zeit erwartet wird, könnte einen erheblichen Einfluss auf die zukünftige Marktentwicklung haben. Zum einen, da Wachstumswerte äußerst zinssensitiv reagieren, und zum anderen, weil die Ertragskraft und Bewertungen im Bereich Künstliche Intelligenz zuletzt vermehrt in Frage gestellt wurden.

