DAX im Höhenrausch: Ist Vorsicht geboten oder ist die Zeit für Optimismus gekommen?
Im Zuge der Entspannung im Zollkonflikt zwischen den USA und China erklimmt der DAX neue Höhen und erreicht am Montagvormittag ein Rekordniveau von 23.911,98 Punkten. Die positiven Signale aus den Gesprächen in Genf heizen die Stimmung weiter an, obwohl der Stoxx Europe 600 mit 540 Punkten noch unter seinem Allzeithoch liegt. Bereits die kürzliche Einigung im Zollstreit zwischen den USA und Großbritannien hatte den Märkten Rückenwind verliehen. Details zu den Fortschritten mit China sollen im Laufe des Tages publik werden, die Anleger sind gespannt.
Christian Henke von IG vermittelt Zuversicht und spricht von einem bevorstehenden charttechnischen Ausbruch. Er sieht ein Kursziel von 26.347 Punkten basierend auf der Fibonacci-Methode, wobei ein Schlusskurs über 23.805 Zählern notwendig wäre, um das aktuelle Allzeithoch zu übertreffen.
Gleichzeitig mahnt Joachim Schallmayer von der DekaBank zur Vorsicht. Er betont, dass trotz einer positiven Berichtssaison, bestehende Zölle und der Handelskrieg die Wirtschaft belasten könnten. Angesichts dieser Herausforderungen empfiehlt er den Anlegern, Kaufgelegenheiten in Schwächephasen zu nutzen.
Sören Hettler von der DZ Bank ergänzt, dass Optimismus nicht in Blauäugigkeit umschlagen sollte. Er warnt davor, sich von der aktuellen Euphorie der Märkte blenden zu lassen, da politische Unwägbarkeiten jederzeit die Lage ändern könnten. Die anstehende Verschiebung reziproker Zölle könnte jedoch zunächst positive Effekte auf die Konjunkturerwartungen haben.
Der Terminkalender hält diese Woche weitere wirtschaftliche Höhepunkte bereit. Besonders die US-Verbraucherpreise am Dienstag stehen im Fokus der Marktteilnehmer. Daneben präsentieren große deutsche Unternehmen wie Münchner Rück, Siemens und Deutsche Telekom ihre Quartalsergebnisse. In den USA berichten Cisco, Walmart und Applied Materials.
