Dänemarks Offshore-Windenergie-Ausschreibung ohne Bieter – Ein warnendes Signal
Dänemarks jüngste Ausschreibung für Offshore-Windenergie enttäuschte mit einem Ergebnis ohne Gebote, was auf ein starres Ausschreibungsmodell und die Unfähigkeit, sich an die sich wandelnden wirtschaftlichen Anforderungen der erneuerbaren Energien anzupassen, zurückzuführen ist. Trotz Dänemarks langjähriger Innovation im Sektor, angetrieben von Unternehmen wie Vestas und Ørsted, mangelte es der Ausschreibung an Anreizen, um Entwickler anzuziehen.
Mindestens 3 Gigawatt Kapazität in der Nordsee wurden angeboten, jedoch ohne jegliche Subventionen, sondern mit einem Wettbewerb um Zahlungen über 30 Jahre. Zudem war eine 20-prozentige staatliche Beteiligung an jedem Projekt vorgesehen. Soren Lassen, Leiter der globalen Offshore-Windforschung bei Wood Mackenzie, kritisierte, dass das Ausschreibungsdesign die aktuellen Baukosten nicht widerspiegele. Die dänische Regierung sollte Entwicklern mehr Unterstützung bieten, anstatt von ihnen zu fordern, fügte er hinzu.
Branchenvertreter, wie die Lobbygruppe WindEurope, bezeichneten Dänemarks unbeschränkte negative Gebotreihenfolge als ungesund und kostentreibend. Der Verzicht auf die Finanzierung der teuren Netzanschlüsse trägt zur Unattraktivität bei. Lars Aagard, Dänemarks Minister für Klima und Energie, erklärte, die Bedingungen seien in besseren Marktzeiten festgelegt worden.
Der Wettbewerb um die 1 GW Thor-Windfarm im Jahr 2021, der durch ein Los aufgeteilt wurde, belegt frühere Attraktivität. Die Off-shore-Windbranche steht jedoch mittlerweile vor steigenden Kosten, steigenden Zinssätzen und Engpässen in der Lieferkette. Auch unsichere Strompreise belasten die Entwickler, wie Brian Vad Mathiesen von der Aalborg University betonte.
Eine mögliche Verzögerung der dänischen Pläne könnte jedoch Spielraum für zukünftige Entwicklungen schaffen. Wie Rikke Noergaard von Aegir Insights anmerkte, könnten die großen Entwickler nach 2030 Expansionsspielraum finden.

