CoreWeave plant milliardenschweres IPO trotz Marktturbulenzen
Der US-amerikanische Cloud-Computing-Anbieter CoreWeave strebt einen Börsengang mit einem Volumen von bis zu 2,7 Milliarden US-Dollar an. Die Nasdaq-Notierung könnte eine der größten Tech-IPOs des Jahres werden, während die Finanzmärkte durch die erratischen Zollankündigungen von Präsident Donald Trump verunsichert sind.
CoreWeave plant den Verkauf von 49 Millionen Aktien zu einem Preis von 47 bis 55 US-Dollar pro Stück. Damit würde das Unternehmen mit rund 19 Milliarden US-Dollar bewertet, deutlich weniger als die ursprünglich angestrebten 35 Milliarden US-Dollar. Die Erstnotierung soll unter dem Tickersymbol CRWV erfolgen.
Das 2017 gegründete Unternehmen startete zunächst als Ethereum-Mining-Plattform, vollzog jedoch 2019 einen Strategiewechsel hin zu Künstlicher Intelligenz. Heute gehört CoreWeave zu den größten Abnehmern von Nvidia-GPUs und vermietet Rechenkapazitäten an Technologiekonzerne wie Microsoft, OpenAI, Meta und IBM.
Die jüngsten Finanzzahlen zeigen ein explosives Wachstum, aber auch steigende Verluste. Der Umsatz stieg 2024 auf 1,9 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von 229 Millionen im Vorjahr und 16 Millionen im Jahr 2022. Gleichzeitig weitete sich der Nettoverlust auf 863 Millionen US-Dollar aus, nach 594 Millionen im Jahr 2023 und 31 Millionen im Jahr 2022.
Das Wachstum wurde stark durch Fremdkapital finanziert. In den vergangenen zwei Jahren hat CoreWeave Kredite in Höhe von 12,9 Milliarden US-Dollar aufgenommen. Zu den größten Investoren gehören der Hedgefonds Magnetar Capital, die Private-Equity-Gruppe Blackstone, Nvidia und Fidelity.
Ein bedeutender Rückschlag für CoreWeave war der Abbruch eines geplanten Deals mit Microsoft, das 2024 noch 62 Prozent des Umsatzes des Unternehmens ausmachte. Stattdessen unterzeichnete CoreWeave eine neue Vereinbarung mit OpenAI über 11,9 Milliarden US-Dollar in den nächsten fünf Jahren.
Währenddessen verschärfen sich die Unsicherheiten am US-Kapitalmarkt. Venture Global, ein kürzlich gelisteter LNG-Exporteur, musste sein IPO vor der Notierung drastisch verkleinern und verlor seit dem Börsengang die Hälfte seines Werts. Investoren beobachten CoreWeaves Börsengang daher genau – als Test für das Vertrauen in KI-Infrastrukturunternehmen in einem volatilen Marktumfeld.