Cannabis im Fokus: Darum ging es bei Canopy bergauf - aber bei Aurora bergab

• Canopy Growth-Aktie zündet Kursfeuerwerk
• Aurora steigert Umsatz, verfehlt aber Erwartungen
• Paukenschlag bei Aurora Cannabis

Die großen Hanfkonzerne hatten es in den vergangenen Monaten nicht leicht. Vom Börsenhype getrieben, fielen sie schließlich Bilanzschwierigkeiten und Legalisierungsträgheit zum Opfer und wurden von den Anlegern abgestraft. Die kürzlich vorgelegten Bilanzen zeigten auf, wie unterschiedlich sich die beiden größten Marihuana-Verkäufe entwickelt haben. Wie es nun um Canopy Growth und Aurora Cannabis steht.

Aurora Cannabis hat zu kämpfen

Am vergangenen Donnerstag öffnete Aurora Cannabis seine Bücher - für die Aurora-Aktie begann damit ein volatiler Handelsstag: Während der Anteilsschein anfänglich im Minus notierte, verbuchte er schlussendlich ein Plus von 0,68 Prozent bei 1,47 US-Dollar. Dabei setzte der kanadische Hanfkonzern weniger um, auch die Cannabisproduktion zeigte sich rückläufig im Vergleich zu einem Quartal zuvor. Dabei gingen auch die internationalen Verkäufe bei Aurora Cannabis zurück, während Kunden vor allem an günstigem Gras interessiert seien, berichtet MarketWatch.

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Aurora verliert Chef und muss sparen

Eine Woche vor der Bilanzvorlage erfuhr Aurora sogar einen weiteren Paukenschlag: Mitgründer und Chef Terry Booth räumte seinen Posten. Es sei "die richtige Zeit um meinen Ruhestand bekannt zu geben", wird der Konzernchef in einer Pressemitteilung zitiert. Im selben Zuge gab der kanadische Konzern bekannt, Kosten sparen zu wollen, weshalb etwa 500 Vollzeitstellen wegfallen werden. So richtig rund scheint es bei dem Cannabisunternehmen also nicht zu laufen. Für die Zukunft intendiert Aurora, sich auf den kanadischen Konsumentenmarkt, den kanadischen sowie internationalen Markt für medizinisches Cannabis zu konzentrieren.

Canopy Growth erfreut Anleger

Ganz anderes sieht es dagegen bei Mitwettbewerber Canopy Growth aus. Im vergangenen Quartal toppte der Marihuanaproduzent die Erwartungen mit einem reduzierten Verlust. Zusätzlich steigerte der Konzern seinen Umsatz von 83,1 Millionen im Vorjahr auf 123,8 Millionen Kanadische Dollar - und setzte damit weitaus mehr um als von Analysten erwartet wurde. Hintergrund ist unter anderem auch, dass Canopy einen Hersteller für Cannabis-Utensilien aufkaufte. Anleger honorierten die Zahlen am Tag der Bilanzvorlage an der NYSE mit einem Kursplus von 13,37 Prozent auf 22,13 US-Dollar. Dabei legte das Geschäft mit medizinischem Marihuana auf nationaler und internationaler Ebene zu. "Unsere Spitzenleistung profitierte von einer breiten Wachstumsbasis in unserem Kerngeschäftsbereich Cannabis sowie von unseren strategischen Akquisitionen," zitiert MarketWatch die Aussage des CFO Mike Lee während einer Telefonkonferenz.

Wieso Canopy besser dasteht

Lee erklärte im Laufe der Telefonkonferenz, dass Canopy Growth ein Wachstum beim Verkauf von Freizeitgras deshalb verzeichnen konnte, weil Kunden vermehrt Wert auf das teure Pot legten. Auch das Geschäft mit vorgedrehten Joints erfuhr offenbar Beliebtheit und sei infolgedessen um 50 Prozent angestiegen. "Canopys Freizeit-Portfolio ist zwischen den verschiedenen Stufen (40% Premium, 30% Mainstream, 30% Value) mit einer breiten Dynamik ausgewogen, und es wird nicht auf Unterwertpreise ausweichen", erklärte auch Piper Sandler-Analyst Michael Lavery in einer Kundenmitteilung, die der US-Nachrichtenseite vorliegt. Im Gegensatz zu Konkurrent Aurora muss Canopy "nicht dem Unterwertpreis nachjagen", so Lavery.

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Ein weiterer unmittelbarer Vergleich zeigt, wie unterschiedlich die beiden Hanfgiganten situiert sind: der Einzelhandel. Während Canopy zwölf Standorte erschloss, was die Gesamtzahl an Einzelhandelsstandorten auf 27 erhöhte, entschied sich Aurora gegen eigene Läden. Stattdessen trat der kanadische Konkurrent über sein Investment in Spirituoseneinzelhändler Alcanna in den Einzelhandel ein. Doch auch bei Canopy Growth glänz nicht alles: Jefferies-Analyst Owen Bennett äußerte zwar in einer Mitteilung an seine Kunden, dass die neuesten Meldungen "für Erleichterung sorgen werden", allerdings bestünden einige Punkte, die Besorgnis entfachen, im wesentlichen weiterhin. So sei beispielsweise der Marktanteil auf 22 Prozent zurückgegangen und die Prognose eher "bescheiden" ausgefallen.

Die beiden Cannabis-Aktien im Blick

Letztendlich reagierten beide Aktien auf die Zahlen mit Aufschlägen, wobei das Kursplus bei der Canopy-Aktie wesentlich höher ausfiel. Hier scheint auch noch weiteres Potenzial verborgen zu sein: Der Piper Jeffray-Analyst zeigte sich von dem Hanfkonzern überzeugt und erhöhte das Kursziel auf 28 US-Dollar - damit wären vom letzten Schlusskurs bei 21,77 US-Dollar (19. Februar) noch rund 28 Prozent Luft nach oben. Bennett sieht den Canopy-Titel eher bei 21 US-Dollar. Wie es tatsächlich in 2020 für die beiden Cannabisgrößen weitergeht, bleibt abzuwarten. Mit Blick auf die jüngste Bilanz und die neuesten Entwicklungen steht jedenfalls fest, dass Canopy einen deutlichen Vorsprung im Vergleich zu Aurora Cannabis hat.

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 21.02.2020 · 13:57 Uhr
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