Bundeswehr-Brigade in Litauen: Fortschritte und Herausforderungen
Der führende Offizier der Bundeswehr-Brigade in Litauen, General Christoph Huber, zeigte sich optimistisch über die Fortschritte beim Aufbau des Gefechtsverbandes im Baltikum. „Die Entwicklung unserer Brigade verläuft nach Plan,“ informierte er die Deutsche Presse-Agentur in Vilnius. Derzeit zählt die Präsenz der Bundeswehr vor Ort bereits 500 Angehörige und soll bis 2026 weiter anwachsen. In Reaktion auf die zunehmende Bedrohung durch Russland hat die Bundesregierung die Schaffung der Panzerbrigade 45 beschlossen. Diese soll den Schutz der Nato-Ostflanke verstärken und wurde im April offiziell in Betrieb genommen. Ihr struktureller Vollausbau ist für 2027 geplant, wenn sie 4.800 Soldaten sowie 200 zivile Mitarbeiter umfassen soll.
Die Brigade wird ab Februar 2026 das Kommando über das Panzergrenadierbataillon 122 aus Bayern und das Panzerbataillon 203 aus Nordrhein-Westfalen übernehmen. Auch der bestehende Nato-Gefechtsverband in Litauen wird ihr unterstellt, was größere Manöver und Ausbildungsprogramme ermöglicht und zur Stärkung der Nato-Verteidigungsfähigkeiten beiträgt, so General Huber. Obwohl die Sicherheitslage in Litauen stabil bewertet wird, bestehen Risiken. Insbesondere stellt die Zunahme von aus Belarus einfliegenden Wetterballons – eingesetzt für den Zigarettenschmuggel – eine Herausforderung dar. Diese Aktivitäten führen zu Unterbrechungen im Betrieb litauischer Flughäfen und werden von der Regierung in Vilnius als „hybride Angriffe“ gewertet, die auf die Regierung in Minsk zurückgehen.

