Bundesrechnungshof wirft Scheuer Verstöße bei Autobahnreform vor

Bonn (dts) - Nach der Pkw-Maut bekommt Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erneut scharfen Gegenwind vom Bundesrechnungshof bei einem Prestigeprojekt. Auch an einem Herzstück von Scheuers Reform der Autobahnverwaltung üben die Kontrolleure des Bundes scharfe Kritik, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Samstagausgabe) unter Berufung auf einen 16-seitigen Bericht vom 25. Juni. Darin wirft der Bundesrechnungshof Scheuer Rechtsverstöße beim geplanten Ausbau der Autobahn GmbH vor - und fordert vom Bundestag und von Finanzminister Olaf Scholz (SPD), dass Haushaltsmittel gesperrt bleiben.

Scheuer treibt mit dem Auf- und Ausbau einer Autobahngesellschaft und der Übernahme von Planung, Bau und Betrieb der Autobahnen von den Ländern die größte Verwaltungsreform der vergangenen Jahre in Deutschland voran. Für einen raschen Start der neuen Autobahn GmbH zum Jahreswechsel will Scheuer auch die Planungsgesellschaft Deges übernehmen und mit der Autobahn GmbH verschmelzen. Die "Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH" gehört noch mehrheitlich den Bundesländern und übernimmt Planungs-Großprojekte für zwölf Landesregierungen. Der Rechnungshof formuliert nun eine eindringliche Warnung: Die geplante Verschmelzung sei mit "erheblichen verfassungsrechtlichen Risiken" behaftet. "Im Weiteren sehen wir einfachgesetzliche sowie vergaberechtliche Verstöße." Die bereits eingeplanten Haushaltsmittel für die Übernahme sollten lieber nicht freigegeben werden. Man empfehle, "die Mittel nicht zu entsperren", heißt es in dem Papier weiter. Die Prüfer befürchten planungsrechtliches Tohuwabohu. Denn mit dem Schritt würde letztlich der Bund Aufgaben der Auftragsverwaltung der Länder und der Landesverwaltungen übernehmen. Dies widerspräche der vom Grundgesetz vorgegebenen Aufgabentrennung. Die Folgen könnten gravierend sein. Sämtliche Aufträge, die die Länder an die Deges vergeben haben, wären neu auszuschreiben, warnen die Prüfer. Bei Verstößen gegen das Vergaberecht drohten gar Schadensersatzforderungen, heißt es weiter. Die Opposition sieht das Papier als Ohrfeige für Scheuers Haus. "Der Bundesrechnungshof liest dem Verkehrsministerium die Leviten", sagte Victor Perli, Linken-Mitglied im Haushaltsausschuss. Das Verkehrsministerium wies die Vorwürfe gegenüber dem Rechnungshof zurück, der aber bei seiner Linie blieb. Am Freitag äußerte es sich nicht zu den Vorwürfen.
Politik / DEU / Straßenverkehr
26.06.2020 · 22:30 Uhr
[10 Kommentare]
 
Letztes Gezerre um Geiseln vor Rafah-Angriff
Tel Aviv (dpa) - Israel sieht die jüngsten Bemühungen im Gaza-Krieg um eine Feuerpause und die […] (00)
Ein Leitfaden zu den beliebtesten Spielen in Schweizer Online-Casinos
Dieser Leitfaden untersucht die beliebtesten Spiele in Schweizer Online-Casinos, beleuchtet […] (00)
Galeria Karstadt Kaufhof schließt 16 seiner 92 Filialen
Essen (dpa) - Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will 16 […] (00)
Saturn: Dyson’s Frühlingssensation – Rabatt auf viele Artikel
Neue Aktion seitens Saturn, dort ist nun die Dyson’s Frühlingssensation gestartet, mit Rabatt […] (00)
BR zeigt Mittermeiers Lucky Punch Comedy Club
Stand-up-Comedy hält dieser Tage wieder Einzug in der deutschen Fernsehlandschaft. Nachdem vor allem das […] (00)
Huawei Durchbruch in der Automobilbranche: Neue Allianzen Sanktionen
Trotz starker US-Sanktionen hat sich Huawei erfolgreich als Zulieferer für fortschrittliche […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News