Euro bleibt in Turbulenzen: Währungsschwäche hält an
Die europäische Gemeinschaftswährung setzte ihren volatilen Kurs fort und verbuchte jüngst im Handel in New York Verluste, wobei der Euro zuletzt bei 1,0694 Dollar gehandelt wurde. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den offiziellen Referenzkurs bei 1,0714 Dollar angesetzt, wodurch der Dollar im Gegenzug mit 0,9333 Euro beziffert wurde. Die Spekulationen um eine verzögerte Zinssenkung durch die Fed wurden durch frische Preisdaten befeuert, die dem Dollar eine verstärkte Dynamik verliehen und zugleich den Euro unter Druck brachten. Überraschender als erwartet war der Anstieg des für die USA bedeutenden Preisindexes PCE im März, in dessen Zuge die Inflation auf 2,7 Prozent kletterte. Noch ohne die Berücksichtigung von Energie und Lebensmitteln zeigte die Kernrate eine Teuerungsrate von 2,8 Prozent. Die konstant hohe Inflationsrate bringt Beständigkeit in die Politik der amerikanischen Notenbank, deren bevorzugte Messlatte für Preisentwicklungen der PCE-Index darstellt. Constantin Lüer von der NordLB merkt an, dass die neuen Daten die Intention der Fed, den Leitzins nicht übereilt zu senken, weiterhin stärken. Aber, so Lüer weiter, sei dies keine bahnbrechende Neuigkeit, denn ähnliche Schlussfolgerungen ließen sich bereits nach der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise im März ziehen. Eine weitere Entwicklung kommt aus den USA, wo inflationsbedingte Erwartungen der Verbraucher ebenso ansteigen. Die Umfrage der University of Michigan zeigte, dass die Inflationserwartungen über die kommenden zwölf Monate auf 3,2 Prozent sprangen, eine deutliche Erhöhung im Vergleich zu den 2,9 Prozent des Vormonats. Diese Erwartungen sind für die Zinspolitik der Fed von Relevanz, die eine Zielmarke von zwei Prozent Inflation anstrebt. Bezüglich der nächsten Zinsentscheidung der Fed herrscht am Markt die einhellige Meinung, dass die Leitzinsen kurzfristig stabil bleiben werden, und eine mögliche Senkung wird nicht vor dem Spätsommer erwartet. NordLB-Experte Lüer behält seine Einschätzung bei, die noch zwei Zinsanpassungen seitens der US-Notenbank für das laufende Jahr für wahrscheinlich hält. (eulerpool-AFX)