Bundesagentur für Arbeit: Anhaltende Defizite trotz erwarteter wirtschaftlicher Erholung
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) sieht sich weiterhin mit finanziellen Engpässen konfrontiert. Für das Jahr 2026 wird ein Defizit von fast vier Milliarden Euro prognostiziert, wie der Verwaltungsrat der BA in Nürnberg mitteilte. Dies ist hauptsächlich auf die hohe Arbeitslosigkeit und die schwächelnde Konjunktur in Deutschland zurückzuführen. Um das Defizit auszugleichen, stehen Bundeskredite in Aussicht.
Trotz steigender Einnahmen durch erhöhte Löhne, erwartet die BA für 2026 Ausgaben von 52,6 Milliarden Euro, während die Einnahmen mit 49,2 Milliarden Euro beziffert werden. Interessanterweise wird das Defizit für das laufende Jahr auf 5,2 Milliarden Euro geschätzt. Ausgeglichen wird dieser Betrag durch die restlichen Rücklagen von 3,2 Milliarden Euro sowie Bundesliquiditätshilfen.
Die Vorstandsvorsitzende der BA, Andrea Nahles, bezeichnet die Lage als eine der schwierigsten seit Jahren. Allerdings gibt es Hoffnung: Ein wirtschaftlicher Aufschwung wird für das kommende Jahr erwartet, der auch den Arbeitsmarkt beleben könnte. Um die Durststrecke zu überbrücken, setzt die BA auf Maßnahmen wie Eingliederungszuschüsse für Arbeitgeber.
Christina Ramb, stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats, richtet einen dringenden Appell an die Bundesregierung: Die BA solle von zusätzlichen versicherungsfremden Aufgaben entlastet werden, und bestehende Kosten sollten transparent erstattet werden. Eine klare Ansage, die auf Veränderungen im Finanzierungsansatz hoffen lässt.

