Brüssel plant Offensive gegen Desinformation: Demokratieschild im Fokus
Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket verstärkt die EU-Kommission ihre Anstrengungen im Kampf gegen Wahlmanipulation und Desinformation. Im Zentrum dieser Initiative steht das neu angekündigte 'Europäische Zentrum für demokratische Resilienz', das als strategische Plattform für die Zusammenarbeit zwischen EU-Institutionen und Mitgliedstaaten dienen soll, um die demokratischen Strukturen der Union zu schützen und zu stärken. Der EU-Kommissar für Demokratie, Michael McGrath, betont die Bedeutung des Zentrums in der Prävention, Erkennung und Reaktion auf Bedrohungen durch Informationsmanipulation, insbesondere aus dem Ausland.
Trotz des engagierten Vorstoßes bleibt die Teilnahme der Mitgliedstaaten an diesem Vorhaben freiwillig, was einen flexiblen Ansatz seitens der EU-Kommission unterstreicht. Die genauen Details zur Ortsbestimmung des neuen Zentrums sind noch offen. Dennoch wird das Vorgehen von einigen Abgeordneten der Grünen- und Liberalenfraktion im EU-Parlament kritisch betrachtet, da sie das Maßnahmenpaket für nicht weitreichend genug halten.
Angesichts der besorgniserregenden Zunahme an Desinformationskampagnen – vor allem aus Richtung Russlands – nimmt die Verstärkung der Abwehrmaßnahmen gegen böswillige Eingriffe in die Wahlen Gestalt an. Der 'Demokratieschild', wie die EU-Kommission ihr Projekt nennt, umfasst unter anderem die Entwicklung eines Krisenprotokolls basierend auf dem Digital Services Act. Dieses Protokoll soll koordinierte Reaktionsmaßnahmen für Desinformationskampagnen auf Online-Plattformen bereitstellen. Darüber hinaus sollen neue Leitlinien für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Wahlprozessen erarbeitet werden.
Ein zusätzliches Augenmerk liegt auf der Unterstützung der Medienlandschaft, wofür ein Medienresilienzprogramm mit finanzieller Unterstützung ins Leben gerufen werden soll. Zudem ist geplant, ein freiwilliges Netzwerk von Influencern zu organisieren, um die Öffentlichkeit für EU-Regeln zu sensibilisieren und deren Verantwortung in politischen Prozessen zu stärken. Die Umsetzung der verschiedenen Initiativen ist bis 2027 vorgesehen.

