Britische Inflationsrate erreicht neuen Höchststand – Überraschung am Markt
Die Inflationsrate in Großbritannien hat im April einen neuen Rekordwert erreicht, vor allem aufgrund der massiv gestiegenen Kosten für Gas und Strom. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahresvergleich um 3,5 Prozent, teilte das britische Statistikamt ONS mit. Dieser Anstieg fiel höher aus als die Prognosen der Volkswirte, die von 3,3 Prozent ausgegangen waren, und überraschte zudem die Bank of England.
Auch die Kerninflationsrate, die Energie- und Lebensmittelpreise ausspart, stieg auf 3,8 Prozent im April, ein Anstieg von 3,4 Prozent im März. Auch dieser Wert überraschte die Märkte durch seine Höhe. Zuletzt lagen die Verbraucherpreise im März bei einem Plus von 2,6 Prozent.
Trotz des Überschreitens der von der britischen Notenbank angestrebten Marke von 2 Prozent, rechnen die Finanzpolitiker mit einem weiteren Anstieg der Inflationsrate bis auf 3,7 Prozent im kommenden September, bevor sie wieder abflauen soll. Gründe dafür sehen sie vor allem in politischen Entscheidungen wie der Anhebung des Mindestlohns.
Am Devisenmarkt führte die Preisentwicklung zu einem Anstieg des britischen Pfunds, das im Vergleich zum US-Dollar den höchsten Stand seit drei Jahren erreichte. Die Daten signalisieren einen geringeren Spielraum für Zinssenkungen durch die Bank of England, was das Pfund anhebt.