Boykott: Warum Honda, Coca-Cola und Unilever vorerst nicht mehr auf Facebook werben

Schon seit längerem steht Facebook für seinen Umgang mit Hasspostings in der Kritik. Der Vorwurf: Weil kontroverse Beiträge für mehr Interaktionen sorgen, werden selbst rassistische oder beleidigende Texte nur sehr zögerlich gelöscht. Dies wiederum trägt zu einer Vergiftung des Klimas in vielen Gesellschaften bei. Bisher allerdings konnte der Konzern mit der Kritik ganz gut leben, weil die Gewinne auch weiterhin sprudelten. Nun könnte das soziale Netzwerk allerdings an einer empfindlichen Stelle getroffen werden. Denn US-Bürgerrechtsorganisationen haben Werbekunden zum Boykott von Facebook aufgerufen, bis sich der Umgang mit kontroversen Beiträgen ändert. Diese Strategie ist durchaus clever. Denn Facebook erzielt den weitaus größten Teil seines Umsatzes durch Werbeeinnahmen.

Anthony Quintano from Westminster, United States / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)

Coca-Cola schichtet für 30 Tage das Werbebudget um

Tatsächlich hat die Aktion unter dem Namen #StopHateForProfit inzwischen ordentlich an Fahrt aufgenommen. So verkündeten zu Beginn unter anderem der US-Mobilfunkkonzern Verizon und der Outdoor-Hersteller The North Face keine Werbung mehr auf sozialen Netzwerken schalten zu wollen. Später schloss sich neben zahlreichen weiteren Firmen auch der Autobauer Honda an. Besonders schmerzhaft für Facebook dürften aber zwei weitere Ankündigungen sein: So will Coca-Cola als Zeichen gegen Rassismus in den nächsten dreißig Tagen gar keine Werbung in sozialen Netzwerken mehr schalten. Noch einen Schritt weiter ging der Konsumgüterhersteller Unilever. Dieser will sogar bis zum Jahresende auf jegliche Werbeanzeigen in den sozialen Medien verzichten. Um versteckte Einsparungen handelt es sich in beiden Fällen nicht: Die Marketingbudgets werden lediglich auf andere Werbeträger verteilt.

Mark Zuckerberg verspricht ein stärkeres Engagement

Besonders signifikant ist dies, weil Coca-Cola und Unilever mit über die größten Werbeetats weltweit verfügen. Es wundert daher nicht, dass sich Facebook inzwischen zu einer Reaktion veranlasst sah. So betonte der Konzern, jährlich Milliarden in den Kampf gegen Hasskommentare zu investieren. Neunzig Prozent der entsprechenden Postings würden daher sogar gefunden, bevor sie von der Community gemeldet werden. Allerdings stand der Konzern zuletzt auch immer wieder in der Kritik, weil kontroverse Postings trotz entsprechender Meldung und Prüfung nicht gelöscht wurden. Zukünftig verspricht Facebook nun Besserung. So sagte ein Unternehmenssprecher: „Wir wissen, dass wir mehr zu tun haben“. Firmenchef Mark Zuckerberg versprach in einem Livestream ebenfalls ein stärkeres Engagement. Nun bleibt abzuwarten, ob der Druck der Werbekunden langfristig tatsächlich zu Verbesserungen führen wird.

Via: New York Times

Wirtschaft / Facebook
[trendsderzukunft.de] · 29.06.2020 · 10:47 Uhr
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