Bericht: USA rechnen nicht mit Erfolg der Afghanistan-Konferenz

Berlin (dts) - Die USA rechnen offenbar nicht mit einem Erfolg der Afghanistan-Konferenz in Bonn. Das berichtet die "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) unter Berufung auf geheim eingestufte Papiere der US-Geheimdienste. Amerikanische Geheimdienst-Analysten des "Combined Joint Intelligence Operations Center" in Kabul äußern in einem geheim eingestuften Bericht Kritik daran, dass Karzai die Taliban und andere Aufständischen-Gruppen nicht ausreichend bei der Bonn-Konferenz einbinden würde.

Karzai glaube, die Verhandlungen mit den Aufständischen "wären im amerikanischen Interesse, nicht aber im Interesse Afghanistans", heißt es in dem Bericht. Schon die erste Bonn-Konferenz zum Wiederaufbau Afghanistans "wurde dafür kritisiert, dass sie eine Art Siegerjustiz repräsentierte", heißt es in dem US-Papier. Und weiter: Sollten Taliban und andere Aufständische dieses Mal nicht eingebunden werden, "hätte Bonn II die gleichen Glaubwürdigkeitsprobleme wie die Vorgänger-Konferenz". Karzai misstraue dem Westen, schreiben die amerikanischen Geheimdienst-Analysten des "Combined Joint Intelligence Operations Center" nach Informationen der Zeitung. "Obwohl Karzai diese Konferenz selbst vorgeschlagen hat, steht er den Absichten des Westens skeptisch gegenüber. Er hat sogar gedroht, nicht an der Konferenz teilzunehmen ... Karzai fürchtet, dass er in Bonn vor vollendete Tatsachen gestellt werden soll." Hinzu komme, so analysieren die US-Geheimdienstexperten, "dass der Iran und Pakistan Karzai in dieser Wahrnehmung bestärken, um einen Keil zwischen Karzai und ISAF zu treiben." Zwar werden sich Iran und Pakistan vordergründig zur "Stabilität in der Region bekennen". Tatsächlich würden sie aber alles unternehmen, "um die Bemühungen von ISAF weiterhin zu untergraben." Diese Umstände, heißt es laut der Zeitung in dem US-Papier, "gefährden die Aussicht auf einen großen Durchbruch in Bonn. Die größte Herausforderung liegt darin, Karzai zur konstruktiven Mitarbeit zu bewegen." Sonst bestehe das Risiko, "dass die Konferenz von der afghanischen Bevölkerung bloß als kosmetische Übung wahrgenommen wird."
USA / Weltpolitik
05.12.2011 · 00:16 Uhr
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