Baltimore: Containerschiff verursacht Brückeneinsturz
In den frühen Morgenstunden wurde die Stadt Baltimore Zeuge eines dramatischen Ereignisses. Das Containerschiff "Dali", das unter der Flagge Singapurs unterwegs war, verlor unvermittelt seinen Antrieb und kollidierte mit einem Pfeiler der Francis Scott Key Bridge, was einen Teil der wichtigen Autobahnverbindung zum Einsturz brachte. Die Bogenstreben der über 2,5 Kilometer langen Brücke stürzten ins Wasser und offenbarten das volle Ausmaß des Schadens erst bei Tagesanbruch.
Die Rettungskräfte arbeiten unermüdlich, unterstützt aus der Luft und mittels modernster Infrarot- und Sonartechnologie, um noch vermisste Personen zu finden. US-Präsident Joe Biden bezeichnete den Unfall als "schrecklich" und garantierte umfangreiche finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau des zerstörten Abschnitts der Interstate 695. Die örtlichen Behörden bestätigten, dass zum Zeitpunkt des Unglücks Bauarbeiter auf der Brücke Instandhaltungsarbeiten durchführten und sich nun sechs von ihnen in einem unauffindbaren Zustand befänden.
Die Nachricht vom Unfall verbreitete sich schnell, und erste Notrufe gingen bereits Minuten nach der Kollision ein. Die Überwachungskameras zeichneten auf, wie das fast 290 Meter lange Schiff gegen den Stützpfeiler prallte und die Struktur nachgaben. Wes Moore, Gouverneur von Maryland, beschrieb, wie das Schiff mit hoher Geschwindigkeit auf die Brücke zusteuerte. Die Crew des von der Synergy Group betriebenen und von Maersk gecharterten Schiffs war dem Vernehmen nach in der Lage, eine noch größere Tragödie zu verhindern, indem sie ein Notsignal absetzte und so die Schließung der Brücke für den weiteren Verkehr ermöglichte.
Dieser Vorfall, während in seiner Art selten, reiht sich in eine Liste ähnlicher Begebenheiten ein, die in den letzten Jahren weltweit zu beklagen waren – von China bis Brasilien, bis hin zum bizarren Unfall in Kentucky, wo ein ebenfalls falsch navigierendes Frachtschiff schweren Schaden anrichtete. (eulerpool-AFX)