Baidu kontert DeepSeek mit neuer KI-Generation zu niedrigeren Kosten
Baidu hat mit der Veröffentlichung seines neuen Künstlichen-Intelligenz-Modells Ernie X1 die Konkurrenz in der chinesischen KI-Branche verschärft. Das Unternehmen behauptet, dass Ernie X1 in zahlreichen Benchmarks mit DeepSeeks hochgelobtem R1-Modell mithalten kann – jedoch nur zum halben Preis.
In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung stellte Baidu das reasoning-basierte Modell vor, das erweiterte Suchfunktionen, die Generierung von KI-Bildern und das Lesen von Webseiten ermöglicht. Zeitgleich präsentierte das Unternehmen Ernie 4.5, die neueste Version seines großen Sprachmodells, das nach eigenen Angaben OpenAIs GPT-4.5 übertrifft – und dies zu lediglich einem Prozent der Kosten von GPT-4.5.
Das chinesische KI-Start-up DeepSeek hatte Anfang des Jahres mit seinem R1-Modell für Aufsehen gesorgt, das sich durch herausragende Problemlösungsfähigkeiten auszeichnet und eine kostengünstige Alternative zu OpenAIs GPT-4o darstellt. Die Veröffentlichung von Ernie X1 und Ernie 4.5 zeigt, dass Baidu sich in einem zunehmend umkämpften Markt behaupten will.
Parallel dazu machte Baidu seinen KI-Chatbot Ernie kostenlos und früher als geplant verfügbar. Beide neuen Modelle sollen in die bestehenden Produkte des Unternehmens integriert werden, darunter die Baidu-Suche und der Ernie-Chatbot.
Als erster chinesischer Technologiekonzern hatte Baidu 2023 mit dem Ernie Bot ein Pendant zu ChatGPT auf den Markt gebracht. Doch die Konkurrenz wächst: DeepSeek sorgt mit seiner günstigen und leistungsstarken KI für Druck auf etablierte Player.
Analysten von Citi Research bezeichneten DeepSeek-R1 als „disruptives Debüt“, das die Branche in Bewegung gesetzt habe. Die beschleunigte Veröffentlichung von Baidus neuen Modellen sei möglicherweise eine Reaktion auf den verschärften Wettbewerb. Dennoch sei Baidu durch seine Cloud-Infrastruktur und seine KI-Cloud-Plattform Qianfan weiterhin gut positioniert, um seine Marktstellung zu verteidigen.