ATX erreicht neuen Rekordstand: Wiener Börse auf Erfolgskurs
Der österreichische Aktienindex ATX hat am Mittwoch einen historischen Höchststand erreicht und damit die bisherige Rekordschlusstelle seit 2007 übertroffen. Mit einem Anstieg um 1,06 Prozent schloss der Index bei beeindruckenden 5.000,70 Punkten. Diese außergewöhnliche Performance wird von der optimistischen Stimmung europäischer Anleger und einem anhaltend starken Verlauf an der Wall Street getragen. Hoffnungsschimmer auf ein mögliches Kriegsende in der Ukraine tragen ebenfalls zur Marktbegeisterung bei.
Seit Jahresbeginn verzeichnet der ATX eine beeindruckende Steigerung von rund 36 Prozent, womit er international führend ist. Im Vergleich dazu schneiden der deutsche DAX und der Eurozonen-Leitindex mit Anstiegen von 19 bzw. 15,5 Prozent deutlich schwächer ab. Selbst die großen US-Indizes, die in diesem Jahr häufige Rekordhöhen erklommen haben, bleiben hinter der bemerkenswerten Entwicklung des ATX zurück.
Unter Einbeziehung von Dividendenausschüttungen zeigt der ATX TR sogar ein Plus von knapp 43 Prozent. Das wiederaufflammende Interesse an europäischen kleinen und mittelgroßen Unternehmen treibt den ATX ebenfalls voran. Die Unberechenbarkeit der US-Zollpolitik und die damit verbundenen Risiken belasten den US-Dollar, was Anleger veranlasst, vermehrt in europäische Werte zu investieren.
Österreichs starke Verflechtung mit den wachstumsstarken osteuropäischen Märkten schafft ein vorteilhaftes Umfeld für heimische Unternehmen. Immer wieder keimt zudem Hoffnung auf ein Ende des Ukrainekonflikts und auf mögliche Wiederaufbauchancen auf, die den Markt beleben. Die Konjunkturpakete Deutschlands bringen auch zahlreiche Anreize für österreichische Unternehmen mit sich.
Unternehmen wie Voestalpine, Strabag und Porr profitieren hiervon besonders und sind daher verstärkt in den Fokus der Anleger gerückt. Weiterhin unterstützt die hohe Gewichtung von Bankaktien im ATX die positive Entwicklung, da die europäischen Geldinstitute von einem normalen Zinsumfeld profitieren.
Besonders erfreulich in diesem Jahr sind die Kursgewinne der Banken Bawag, Erste Group und RBI zwischen 43 und 79 Prozent. Spitzenreiter im ATX sind jedoch die Papiere von AT&S, die seit Jahresbeginn um beeindruckende 156 Prozent gestiegen sind.
Der Leiterplattenhersteller profitiert von seiner Rolle als Zulieferer in der Chipindustrie und kann sich durch seine starke Position im geopolitisch relevanten Markt der IC-Substrate behaupten.

