Arm vs. Reich: Die Vermögensschere nimmt groteske Ausmaße an
Dass das auf der Welt existierende Vermögen nicht wirklich fair verteilt ist, sollte keine Neuigkeit mehr sein. Ein Bericht der NGO Oxfam macht nun deutlich, wie ungleich die Verteilung wirklich ist. Der Bericht legt offen, dass sich die Konzentration großer Vermögensmengen in wenigen Händen immer mehr zuspitzt.
Der Unterschied zwischen arm und reich wird immer größer
Laut Oxfam nahm die Zahl der Milliardäre 2017 weltweit mehr zu als jemas zuvor. Bezogen auf den US-Dollar existieren auf der Welt 2043 Millardäre – und jeden zweiten Tag kam letztes Jahr einer hinzu. Das Vermögen aller Milliardäre nahm letztes Jahr um insgesamt 762 Milliarden US-Dollar zu – das wäre mehr als genug Geld, um die weltweite Armut insgesamt sieben Mal zu beenden.
Die Vermögensschere nimmt immer weiter zu. Inzwischen besitzen 61 Menschen mehr als die ärmeren 50 Prozent der Weltbevölkerung. Oder mit anderen Worten: Die reichsten 61 Menschen besitzen so viel Geld wie die ärmsten 3,7 Milliarden. Das obere Prozent der Bevölkerung besitzt indes so viel Geld wie der komplette Rest zusammen.
Kritik an diesem Zustand gibt es genug. „Sometimes the super-rich call out Oxfam and others for ‘stoking class warfare’ but the truth is that in many societies, including my own, the United States, many of the super-rich have in effect declared war on the poor. The urgent need is to rebalance the tables, defend the rights of the poor, and re-establish fair societies that meet the needs of all in line with globally agreed goals“, so der Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs von der Columbia University.
Oxfam fordert Politiker weltweit dazu auf, sich mehr damit auseinanderzusetzen, wie das globale Wirtschaftssystem die arme Bevölkerung beeinflusst und sich für Änderungen einzusetzen, die mehr Gleichheit herbeiführen. Wichtige Maßnahmen wären das Schließen der Gender Pay Gap und die Verbesserung des Schutzes der Arbeiter – speziell der weiblichen. Oxfam weist in dem Bericht weiter darauf hin, dass eine weltweite Vermögenssteuer von 1,5 Prozent für Milliardäre ausreichen würde, um jedem Kind auf der Welt einen Schulbesuch zu ermöglichen.
via Oxfam