Airbus-Aktien auf Talfahrt nach Software-Update-Ankündigung: Markt bleibt gelassen
Die Aktien von Airbus mussten zu Wochenbeginn einen deutlichen Rückschlag hinnehmen, nachdem ein dringend erforderliches Software-Update für die A320-Flugzeugreihe angekündigt wurde. Die Aktien verzeichneten am Vormittag einen Rückgang um 3,8 Prozent auf 196,94 Euro und erwiesen sich damit als schwächster Titel im DAX. Trotz dieses Einbruchs bleibt die jährliche Wertentwicklung der Airbus-Aktien mit einem Plus von über 27 Prozent weiterhin positiv.
Der Hintergrund des Kursrutsches ist ein Zwischenfall, der vom Unternehmen bereits am Freitagabend bekannt gegeben wurde. Sonnenbedingt ausgelöste Partikelströme hatten zu einer fehlerhaften Datenverarbeitung in einem der Flugsteuerungsrechner geführt. Viele Airlines reagierten prompt und führten umgehend Software-Updates durch, um den bestehenden Fehler zu beheben. Airbus konnte am Montag verkünden, dass die meisten betroffenen Maschinen die notwendigen Anpassungen bereits erhalten haben.
Analysten bewerten die Situation überwiegend gelassen. Charles Armitage von der Citigroup schätzt die Kosten des Zwischenfalls als marginal ein, prognostiziert jedoch nur minimale Auswirkungen auf den Airbus-Börsenwert. Auch Barclays-Analystin Milene Kerner sieht keine nachhaltigen Folgen für Gewinn und Cashflow des Unternehmens, erwartet jedoch eine Sonderbelastung von bis zu 2,69 Euro je Aktie.
Sam Burgess von Goldman sieht die Maßnahmen gar als präventiv. Der Fokus werde nun auf mögliche hardwareseitige Probleme und deren Auswirkungen auf Lieferungen gerichtet sein. Deutsche-Bank-Analyst Christophe Menard äußerte sich positiv über Airbus’ proaktive Sicherheitsbemühungen und lobte die schnelle Reaktion der Fluggesellschaften. Er gab an, dass rund 15 Prozent der Flugzeuge ein Hardware-Update benötigen, was jedoch keine Verantwortung des Hardware-Zulieferers Thales darstellt. Trotz dieser Klarstellung verlor auch die Thales-Aktie an Wert, konkret um 2,2 Prozent.

