75 Jahre Carpaccio: Vom Meistermaler zum Küchenklassiker
Genau 75 Jahre nach seiner ersten Erfindung fasziniert Carpaccio weltweit als ikonenhaftes Gericht. Hauchdünn geschnittenes Rindfleisch, gewürzt mit Salz, Pfeffer und einer Prise Mayonnaise, ziert Speisekarten in besseren italienischen Restaurants. Doch hinter diesem Klassiker verbirgt sich eine Geschichte, die bis in die Renaissance reicht.
Vittore Carpaccio, der venezianische Maler des 15. Jahrhunderts, schuf Werke in intensiven Rot- und Ockertönen. Sein Name wurde 1950 an ein Gericht gekoppelt, das in Venedig entstand. Giuseppe Cipriani, Besitzer der legendären Harry's Bar, servierte es erstmals einer Kundin, die rohes Fleisch verlangte. Die Verbindung zum Maler? Cipriani sah in den Farben des Fleisches Parallelen zu Carpaccios Paletten. Seitdem ist das Gericht untrennbar mit Venedig verknüpft, einer Stadt, die Kunst und Küche nahtlos verbindet.
Die Debatte um die wahre Herkunft
Doch nicht alles an dieser Erzählung stimmt. Experten betonen, dass die genaue Rezeptur variiert und Mythen die Fakten überlagern. In den letzten Wochen haben Berichte gezeigt, wie Carpaccio sich weiterentwickelt: Von einer einfachen Vorspeise zu einer globalen Delikatesse, die in Feinkostläden oder sogar in asiatischen Fusionküchen auftaucht. Die Beliebtheit hat Auswirkungen auf die Lebensmittelindustrie, wo Premium-Rindfleisch eine Nachfrage antreibt und Preise steigen lässt.
In Venedig bleibt Carpaccio ein Symbol für kulinarische Innovation. Es verbindet alte Meisterwerke mit modernem Genuss, wie etwa in Bars, die es mit frischen Zutaten wie Rucola oder Parmesan aufwerten. Diese Entwicklung unterstreicht, wie Kunst und Essen die Kulturen prägen und inspirieren.

