Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht.

„Ohne Moos nix / nichts los“
Bedeutung:
Ohne Geld kann man nichts machen.

Herkunft: Das Wort „Moos“ für Geld geht auf das hebräische Wort für Münze („ma'oth“) zurück. Ursprünglich wurde es nur in der Gaunersprache (Rotwelsch) verwendet und später in die Studentensprache übernommen.

Zu „ma'oth“ gehört auch die Variante "Möpse haben" mit der gleichen Bedeutung. Daher auch: etwas mopsen (etwas stehlen). In der Regel werden unter Möpse umgangssprachlich jedoch die weiblichen Brüste verstanden.
 
„Ohne Mampf kein Kampf“
Bedeutung:
Ohne Essen auch keine Leistung. Man kann keine vernünftige Arbeit verlangen, wenn man nichts zu essen bekommen kann.



Herkunft: Der Spruch kommt natürlich vom „Barras“ – aus dem Militär. Auch oft verwendet: „Ohne Verpflegung keine Bewegung“ oder „Ein leerer Bauch marschiert nicht gern“.
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Auch oft "zivil" verwendet: „Ohne Mampf keinen Dampf“ (Aus der Zeit der Industriellen Revolution: die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zum 19. Jahrhundert - mit all den Dampfmaschinen der Fabriken und der Lokomotive)
 
„Unter einem Hut bekommen“
Bedeutung:
Ursprünglich: Man versucht, zwischen unterschiedlichen Menschen, Meinungen und Positionen zu vermitteln. Heute auch: Der Versuch, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen.

Herkunft: Es ist schwer, viele Köpfe und Denkweisen „unter einen Hut“ zu bringen, verschiedenste Ansichten miteinander zu verbinden. Ein Aspekt für die Vereinigung der unterschiedlichen Lebensweisen ist der einheitliche „Hut“ (die Uniform) der Soldaten. Die „Uniformierung“ und das Zusammenschweißen zu einer „Kameradschaft“ ist die altbewährte Methode, verschiedenste Menschen „unter einen Hut“ zu bekommen. Denn diese Soldaten sollen ja trotz verschiedener Ansichten und Lebensweisen als ein Team agieren.

Schriftliche Belege finden sich im 17. Jahrhundert. Zum Beispiel heißt es 1689 bei Daniel Casper von Lohenstein: "... brachte er ... ein Kriegs-Heer auf die Beine ... und schickte es ... wider die Marckmänner; welche noch zur Zeit weder unter einander einig / noch so vermessen gewest waren / sich öffentlich wieder ihren Fürsten auffzulehnen; nunmehr aber durch die Noth leicht unter einen Hut gebracht wurden"
 
„Das Ei Des Kolumbus“
Bedeutung:
Es ist die Beschreibung für eine verblüffend einfache Lösung.

Herkunft: In seiner „Geschichte der Neuen Welt“ (Venedig 1565) berichtet der Italiener Benzoni vom „Hörensagen“ die folgende Anekdote:
Kardinal Mendoza gab dem Entdecker Amerikas ein Festmal, bei dem er die Leistung des Kolumbus durch die Behauptung schmälern wollte, indem er behauptete, diese Tat hätte auch jeder andere vollbringen können.
Kolumbus nahm daraufhin ein Ei und bat die Anwesenden, dieses auf eine seiner Spitzen zu stellen. Als das niemandem gelang, drückte Kolumbus das Ei so fest auf den Tisch, daß eine breite Grundfläche entstand. So blieb das beschädigte Ei nun stehen.

Diese Anekdote wird allerdings 1550 schon von Vasari in seinen Künstlerbiographien auf Brunelleschi bezogen, den Planer und Erbauer der Kuppel des Domes Santa Maria del Fiore in Florenz. Brunelleschi weigerte sich angeblich, den Zweiflern an der Standfestigkeit der Kuppel seine Modelle zu zeigen, bevor er den Auftrag bekam. Er begründete dies – nachdem ein Vorgang wie in der Kolumbus-Anekdote abgelaufen war - damit, daß jeder die Kuppel nachbauen könne, der sein Modell gesehen habe
 
„Den gordischen Knoten durchschlagen“
Bedeutung:
ähnlich, wie „das Ei des Kolumbus“: ein Problem mit energischen bzw. unkonventionellen Mitteln lösen - eine verblüffend einfache Lösung für ein Problem finden.

Herkunft:
Die Geschichte, kommt aus der Antike:

Der Gordische Knoten“:
Der Ausdruck Gordonscher Knoten" bezeichnet ursprünglich kunstvoll verknotete Seile, die einer griechischen Sage nach am Streitwagen des phrygischen Königs Gordios befestigt waren. Sie verbanden die Deichsel des Wagens untrennbar mit dem Zugjoch. Bekannt wurde der aus dem Bast der Kornelkirsche bestehende Knoten, weil Alexander der Große ihn mit seinem Schwert durchschlagen haben soll.

Die Sage:
Der Sage nach prophezeite ein Orakel, dass derjenige die Herrschaft über Asien erringen werde, der den Gordischen Knoten lösen könne. Viele kluge und starke Männer versuchten sich an dieser Aufgabe, aber keinem gelang es. Plutarch und Quintus Curtius Rufus beschreiben, dass im Frühjahr 333 v. Chr. Alexander der Große auf seinem Zug Richtung Persien diesen Knoten einfach mit seinem Schwert durchschlagen und damit seinen Siegeszug durch Asien eingeläutet habe.

Es existiert noch eine andere Überlieferungsvariante von Arrian, der sich auf den Alexander begleitenden Aristobulos von Kassandreia beruft, dem zufolge Alexander den Knoten durch Schläue gelöst haben soll. Es heißt, er habe erkannt, dass er nur den Deichselnagel herauszuziehen brauche, damit er das Joch wegziehen könne.
 
„In die Zeitung setzen“
Bedeutung:
Man gibt in einer Zeitung eine Annonce auf.

Herkunft: Während heute alles über Computer läuft wurde früher von den „Druckern“ jeder einzelne Buchstabe aus einem „Setzkasten“ voller „Bleilettern“ (Buchstaben in verschiedenen Schriftarten) in einen „Winkelhaken“ abgelegt, so daß eine Text-Zeile entstand. Die ganzen Artikel und Annoncen wurden also von den Druckern (Beruf) „in die Zeitung gesetzt“. Der Kunde ließ seine Anzeige somit (von den Druckern) in die Zeitung setzen.
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„Aus dem Schneider sein“
Bedeutung:
Die ehemaligen Probleme gelöst haben. Aus den Schwierigkeiten heraus sein.

Herkunft: Die Redewendung kommt aus der Welt des Kartenspielens: Zum Beispiel bedeutet bei „Skat“ und bei Schafkopf“ der Begriff "Schneider sein", daß man weniger als die Hälfte der Punkte hat (30 oder weniger „Augen“ bzw. „Punkte“) - also gar nicht gut dasteht. ... Doch wer "aus dem Schneider" ist, der hat mehr als die Hälfte der Punkte. Damit ist er fein raus, weil er - wenn überhaupt - nur wenig verlieren kann.

In dem studentischen Bierspiel „Lustig meine Sieben“ – einem Würfelspiel wurde auf dem Tisch vor dem Platz desjenigen, der unter dreißig blieb, eine Schere gemalt. Der Betroffene musste zur Strafe die doppelte Menge Bier trinken.

Früher spottete man, ein Schneider wiege nicht mehr als 30 Lot und spielte damit auf den unzureichenden Verdienst und die dadurch bedingte sozial schlechte Stellung der in diesem Handwerk Arbeitenden an. Hierin ist der Ursprung für die Gleichsetzung „dreißig Punkte“ = „dreißig Lot“ = „Schneider“ zu sehen. (Ein „Lot“ war eine ehemalige Gewichtseinheit, -um 1870 wurde diese Einheit durch die „metrische“ Einheit „Gramm“ abgelöst. Dabei entsprach 1 Lot 15,6 bis 16,6 Gramm – je nach den Bestimmungen in den diversen deutschen Ländern)

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„Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“
Bedeutung:

Eigentlich ist diese Redewendung selbsterklärend – aber trotzdem: dieses Sprichwort ist eine Metapher für den Mehrwert von Bildern gegenüber ausschließlichem Text.

Man kann in einer Kirche von der Kreuzigung von Jesus predigen – von der Geburt von Jesus predigen, von den Märtyrern predigen – verstädlicher ist das Bild (eine Statue) vom gekreuzigten Jesus. Eine Weihnachtskrippe. Die Märtyrer-Figuren in den diversen Kirchen. Ein Altar mit mittelalterlichen Darstellungen.

(Man kann mit unzähligen Worten und mit Statistiken versuchen, Empathie zu erzeugen – und erreicht so gut wie nichts. (Zitat: „Der Tod eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik.“ (Josef Stalin). Man liest ständig von Millionen Toten in Kriegen, Hunderttausenden bei Tsunamis, Millionen von Hungertoten, Tausenden – die im Mittelmeer ertrinken. Die meisten zucken nur mit den Schultern. Ein Bild von einem ertrunkenen Kind am Mittelmeer jedoch – da ist man sofort betroffen.
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Ein Foto auf dem einige Vietnamesen um ihr Leben in My Lai betteln (und wenige Sekunden später alle tot sind sagt mehr aus, als ein endloser Text:
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Das Massaker von „My Lai“ (Vietnam-Krieg): Während der Morde werden ständig Fotos geschossen.
Das Grauen steht den Opfern ins Gesicht geschrieben.
Diese Gruppe ist wenige Sekunden später ausnahmslos tot.

(Beitrag mit der Beschreibung von "My Lai"

Man kann über „zivile Opfer“ im Krieg und über „Kolleteralschäden“ endlose Texte schreiben. Aber ein einziges Foto über ein kleines vietnamesisches Mädchen mit ihrer von Napalm verbrannten Haut sagt mehr aus!
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Vietnam-Krieg - am 8. Juni 1972 wurde das Dorf Trang Bang von einem Luftangriff getroffen.
Nackt und verbrannt floh die damals 9-jährige Kim Phúc.


Man kann Seitenweise über das Thema „Kindersoldaten“ schreiben – das Foto ist aber aussagekräftiger.
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Kindersoldat

Man kann endlose Texte über den Nordirland-Konflikt ( 1969-1998 ) lesen - ohne die Bilder erreicht man nicht den Leser.
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Belfast 1971

Herkunft: Schon immer wurden neben „trockenen“ Berichten über Katastrophen, Kriege und einfachen Berichten Bilder gemalt, Holzschnitte, Kupferstiche zur Verdeutlichung angefertigt. Bilder wurden in die Bibel gedruckt (… nicht zu vergessen die im Mittelalter zur Verdeutlichung hergestellten „Weihnachtskrippen“), … Bilder von berühmten Schlachten angefertigt, … Der Grund, warum Journalisten in den Kriegen Fotografen zur Seite gestellt werden, warum in den Nachrichten immer neben dem Nachrichtensprecher mit mündlichen Nachrichten auch ständig Fotos und Filmmaterial eingespielt wird.
 
„Gegen den Strom schwimmen“
Bedeutung:
Man verhält sich unangepaßt. Man vertritt eine andere Meinung, als die die anderen / die Mehrheit.
Sich anders verhalten als andere Mitmenschen. Man steht in Opposition zur Mehrheit.

Herkunft: Die Schwierigkeiten und Gefahren des Schwimmens gegen den Strom sind so prägnant, dass wir seit der Antike Redensarten mit diesem Bild finden, die davor warnen. Schon in der Bibel heißt es: "Strebe nicht wider den Strom!", und Ovid nennt denjenigen töricht, der es versucht: "Stultus pugnat in adversas ire natator aquas" (Ein törichter Schwimmer, der gegen das Wasser kämpft).

Erst in neuerer Zeit wird das Schwimmen gegen den Strom positiv als nonkonformistische Individualität oder kreatives Querdenken gedeutet. Vor allem nach dem Ende des Dritten Reiches ist es nicht mehr unbedingt erstrebenwert, sich nur einer Mehrheit zu richten – nicht seinem Gewissen zu folgen. Nicht einfach ohne selber zu denken - einfach einer Mehrheit zu folgen.
 
„Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom“
Bedeutung:
Wer sich an alles anpasst, führt ein langweiliges / seelenloses / unbewegtes Leben; Man sollte nicht alles mitmachen, was die Mehrheit macht.

Herkunft: Diese Redewendung wird meist verwendet, um die Menschen aufzufordern, nicht alles hinzunehmen, sich mehr zu engagieren und auf seine eigene Meinung und die eigenen Lösungsansätze zu vertrauen. Die Herkunft ist nicht bekannt, sie dürfte aber im Zuge des Aufkommens linksgerichteter politischer Bewegungen in den 1960/70er Jahren entstanden oder zumindest populär geworden sein. Dabei dürfte der Ausgangspunkt die Redensart "gegen den Strom schwimmen" gewesen sein.
 
„Aufs tote Gleis / Abstellgleis geraten“
Bedeutung:
Man gerät in eine schlechte Lebenslage, in der es nicht weitergeht.

Herkunft: Das „Bild“ kommt natürlich aus der Welt der Eisenbahn. Hier gibt es das „tote Gleis“. Andere Worte für das „tote Gleis“: Stumpfgleis, Stutzgleis, Sackgleis, Kopfgleis, Blindgleis, Gleisstutzen, in der Schweiz Kopfgleis oder, wenn es sich um ein Nebengleis handelt, Stumpengleis.

Dieses Gleis hat nur an einem Ende einen Weichenanschluß – einen Anschluß an das Bahnetz. Am anderen Ende des „toten Gleises“ befindet sich lediglich ein „Prellbock“ – das Ende des Gleises.

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„Ein totes Pferd reiten / tote Pferde reiten“
Bedeutung:
Man hat keine Aussicht auf Erfolg. Man bleibt bei einer Sache, obwohl es einen nicht weiterbringt.

Herkunft: Das Sinnbild der aus dem Englischen entlehnten Redensart ist leicht nachvollziehbar: totes Pferd = eine nutzlose Sache. Die Metapher ist vereinzelt in Texten des 20. Jahrhunderts zu finden.

In der Parteizeitung der SPD etwa heißt es im Jahr 1929: "Die liberale Presse sucht nach Heilmitteln für ein totes Pferd. Sie bewegt seine Beine und behauptet frohlockend, es lebe.“

Der erste Beleg für die Redensart stammt aus dem "Spiegel" von 1953: "Der Kanzler reitet, so scheint es, ein totes Pferd, und das Wunder ist, daß er dabei überhaupt noch vorwärts kommt.“

Im Englischen steht "dead horse" für eine aussichtslose, nicht mehr nützliche Sache. So ist die Redewendung "riding a dead horse" mindestens seit 1851 nachgewiesen. Andere, z.T. häufigere Varianten sind "flogging / whipping / beating a dead horse" (ein totes Pferd schlagen / auspeitschen), die die gleiche Bedeutung wie unsere Redewendung haben.
 
„In jemandes Klauen fallen“
(In jemandes Klauen geraten, jemandem in die Klauen geraten / fallen)
Bedeutung: von jemandem ausgenutzt werden / beherrscht werden / kontrolliert werden / gefangen werden / bedrängt werden, von jemandem abhängig werden.

Herkunft: Der Begriff „Klauen“ kommt natürlich von den Krallen eines Raubtieres. So werden in vielen Redensarten mit negativen Bedeutungen tierische Attribute auf den Menschen übertragen.
 
„Ins Wasser fallen“
Bedeutung:
Etwas fällt aus, findet nicht statt, etwas mißlingt.

Herkunft: Das Wasser hat in einigen Redensarten die Symbolkraft des drohenden Untergangs, zumindest aber der Gefährdung menschlicher Existenz. Die Redensart soll aus der älteren und heute nicht mehr gebräuchlichen, gleichbedeutenden Wendung "in den Brunnen fallen" entstanden sein.
 
„Durch die Maschen fallen“
Bedeutung:
Nicht berücksichtigt, nicht erfasst oder benachteiligt werden.

Herkunft: Die "Maschen" (Schlingen) bilden ein "Netz", wobei beides als oft als Metapher für fangen, erwischen und ergreifen verwendet wird. In dieser Redensart allerdings stehen sie für Berücksichtigung und Erfassung (die Maschen des Gesetzes) und für Hilfe (das soziale Netz). Die Wortschöpfung ist seit dem 20. Jahrhundert geläufig.
 
„Aus allen Wolken fallen“
Bedeutung:
völlig überrascht sein, ernüchtert sein, enttäuscht werden. Plötzlich mit der Wirklichkeit konfrontiert werden. Seinen Irrtum erkennen.

Herkunft: Die Wolken werden in dieser seit dem 18. Jahrhundert gebräuchlichen Redewendung symbolisch als Fantasie, als Vorstellung und Wunschdenken aufgefasst - im Gegensatz zur Erde, die das Reich der Wirklichkeit symbolisiert. Theodor Gottlieb Hippel z. B. schrieb: "... und dieß brachte ihn aus den Wolken auf die Erde.“

Diese beiden Bildfelder haben eine ganze Reihe von Redensarten hervorgebracht. Das hierzu gehörende "Wolkenkuckucksheim" (Traumstadt, Fantasiegebilde) geht auf den griechischen Dichter Aristophanes zurück. In seinem Schauspiel "Die Vögel" wird so die von den Vögeln in die Luft gebaute Stadt genannt.

Beitrag "Wolkenkuckucksheim":
https://www.klamm.de/forum/threads/...timmt-nie-braucht.481123/page-10#post-8148481
 
„(Wie) Auf Wolken schweben“
Bedeutung:
In Hochstimmung sein, verliebt sein, freudig entrückt sein, sehr glücklich sein, sich wohl fühlen.

Herkunft: Die Leichtigkeit, die Weichheit und das Entrückt-Sein von der Welt, seine Abgewandtheit vom irdischen Leben, aber auch das Nebulöse, Amorphe, die Sicht Nehmende, das mit den Wolken assoziiert wird, haben sich redensartlich niedergeschlagen. Mit dem Ausdruck "wie auf Wolken schweben" verbindet sich vor allem das positive Glücks- und Wohlgefühl, in seltenen Fällen wird er auch in Zusammenhang mit Schwindel verwendet.
 
„Dunkle Wolken am Horizont“
Bedeutung:
Es droht Unheil / Streit / Unannehmlichkeiten, Schwierigkeiten.

Herkunft: „Dunkle Wolken“ und der damit verbundene Regen werden schon lange als Bild für Trauer und Trübsinn verwendet. Bereits 1638 schreibt Christoph Albinus: "O wie anmuttig ist die schöne Welt / wann die helleleuchtende Sonne mit jhren gläntzenden Stralen sich sehen lesset vnd scheinet! O wie Melancolisch ist es / wann die Sonne vnter den tunckelen trüben Wolcken sich verbirget vnd nicht scheinet."

Die Symbolik finden wir in den Redensarten "dreinblicken wie sieben Tage Regenwetter" und "wie eine dunkle Wolke über jemandem / etwas hängen".
Die dunklen Wolken stehen aber auch für ein heraufziehendes Gewitter, das redensartlich im Sinne von "Streit, Unheil, Schwierigkeiten" genutzt wird ("dunkle Wolken ziehen auf", "dunkle Wolken (am Himmel / Horizont) heraufziehen sehen", "Gewitter im Anzug"). Ein frühes Beispiel für diese Symbolik finden wir im "Messias" von Klopstock, in der er Jesus sagen lässt: "Bald wird sich der Himmel / Dunkel mit schreckenden Wolken umziehn! Bald werden die Tiefen / Ungestüm erzittern, und diese Gefilde voll Segen, Diese geliebten Gefilde verwüsten / Bald werden die Menschen Mörderisch mich ansehn!"
 
„Die Uhr tickt“
Bedeutung:
Die Zeit drängt, der „Countdown läuft“, etwas ist eilig.

Herkunft: Bezieht sich auf das tickende Geräusch mechanischer Uhren Der Verweis auf die tickende Uhr soll meist daran erinnern, dass man eine Unternehmung rechtzeitig beginnen bzw. abschließen sollte, um das gesetzte Ziel zu erreichen.