Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht.

"Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht“
Bedeutung:
Jemand treibt etwas so lange, bis er Schaden nimmt.

Herkunft: Schon bei Hans Sachs (1494-1576) hieß es: "Wist jr, wie das alt Sprichwort redt: Der Krug so lang zum Brunnen geht, bis er endlich geht zu Drümmern"
 
„Es ist etwas im Busch“
Bedeutung:
Etwas steht bevor. Im Verborgenen bereitet sich etwas vor. Etwas steht vor seiner Aufdeckung.

Herkunft: Ein Busch eignet sich hervorragend als Versteck für Räuber, Soldaten oder Tiere. Wenn also "etwas im Busch" ist, ahnt man ein bevorstehendes Ereignis, ohne dass erkennbar ist, was es für eines ist.

Die Redensart ist Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden und findet sich auch im berühmten Roman "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst" von Hans Fallada.
 
"Auf den Busch klopfen"
Bedeutung:
etwas erkunden. Versuchen, etwas herauszubekommen. Jemanden auszuhorchen versuchen - versuchen, Informationen zu bekommen. Vorsichtig anfragen.

Herkunft: Eine Redewendung, die schon im Mittelalter bekannt war. Sie stammt aus der Jägersprache. Die Jäger „klopften auf den Busch“, um die Tiere heraus zu scheuchen und zu erfahren, was sich darin versteckt hält.
 
„Im Himmel ist Jahrmarkt“
Bedeutung:
Diesen Satz sagt man, wenn jemand einem Unsinn erzählt oder die Unwahrheit gesagt hat. Ein Ausdruck von Unglauben.

Herkunft: Durch die übersteigerte Äußerung dieses unwahren bzw. unsinnigen Satzes soll das Zitierte oder vom Gesprächspartner zuvor Geäußerte ebenfalls als unglaubhaft gekennzeichnet werden.
 
„Auf die leichte Schulter nehmen“
Bedeutung:
Etwas unterschätzen, nicht ernst nehmen. Etwas als nicht wichtig erachten. Unvorsichtig, übermütig, leichtsinnig sein.

Herkunft: Die Schultern als Körperteil, der sich zum Tragen von Lasten eignet, ist ein ideales und in Redensarten und Sprichwörtern viel genutztes Sinnbild im Bereich von Belastung und Verantwortung. Die Redensart "Etwas auf die leichte Schulter nehmen“ findet sich bereits im Märchen "Der Teufel und seine Großmutter" der Gebrüder Grimm (1812): "... der dritte aber nahms auf die leichte Schulter und sprach 'Brüder, fürchtet nichts, ich bin nicht auf den Kopf gefallen, ich errate das Rätsel.'" Sie beruht auf dem Gedanken, daß es - wie bei den Händen - je eine belastbarere und eine weniger belastbare Schulter gibt. Wer also etwas „auf die leichte Schulter nimmt“, zeigt damit, daß er die Belastung nicht ernst oder als zu leicht nimmt. Die gleichbedeutende Variante "etwas auf die leichte Achsel nehmen“ ist älter und findet sich bereits in Grimmelshausens "Simplicissimus" (1669). Diese Redewendung wird aber heute nicht mehr gebraucht
 
„An die große Glocke hängen“
Bedeutung:
Etwas herumerzählen, etwas öffentlich machen. Etwas lautstark bekannt geben,indiskret sein.

Herkunft: Die große Glocke der Kirche rief im Mittelalter zu Gerichtsversammlungen. Dort wurden private Fehden dann öffentlich ausgebreitet ("ausposaunt") und gelegentlich auch aufgebauscht. Wer die „große Glocke“ läutete und damit bildlich etwas daran hängte, wußte um diese Konsequenz und nahm sie in Kauf.
 
Der Adventskalender:

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Das mit dem Weihnachtsmann, dem Weihnachtsbaum, Nikolaus, dem roten „Coca-Cola-Weihnachtsmann“ (der gar nicht von „Coca-Cola“ erfunden wurde), den „Saturnalien, „Geschenke“, … habe ich ja bereits geschrieben.
(siehe unten;))

Aber wo kommt eigentlich die beliebte Tradition mit dem Adventskalender her? Die Quelle des Adventskalenders sind wohl genervte Eltern“. Wenn die kleinen Ableger jeden Tag gefühlt unzählige Male fragen, wann denn der „Weihnachtsmann“, das „Christkind“ der „Nikolaus“ nun endlich kommen. (… und die Geschenke bringen…)

Nun, „noch 24, 23 … Tage ist für ein kleines nörgelndes Kind nur eine abstrakte Angabe. Genauso könnte man auch sagen „eine Trillion Jahre“. Schnell ist diese Zahl wieder vergessen. … und so kommt schon bald wieder die gefürchtete nervende Frage, wie viele Tage es denn noch dauert.

Eigentlich sind schon immer gute Ideen der Eltern gefragt gewesen. Einige Eltern zeichneten Kreidestriche an die Tür. Jeden Tag wurde ein Kreidestrich weggewischt. So konnte jedes Kind immer sehen, wie viele Tage noch kommen würden. Andere Eltern legten in die Krippe (in der übrigens erst an „Heilig Abend“ Jesus gelegt wurde) jeden Tag einen Strohhalm – damit an „Heilig Abend das Christkind es auch schön weich und gemütlich hatte. Die Ideen waren zahllos und teilweise auch sehr kreativ.

Der erste Adventskalender, der nicht "selbstgebastelt" war und den es zu kaufen gab war bereits ein Kalender mit 24 Tagen. An dem Kalender konnte man jeden Tag ein „Türchen“ öffenen – und bekam so ein kleines Stücken Schokolade. Der Erfinder war Gerhard Lang. Die Idee bekommt er durch seine Mutter. Diese hatte für jeden der 7 Kinder (in Maulbronn (Baden Württemberg) auf einen Karton 24 kleine Backwerke festgenäht. Jeden Tag durften die Kinder eines dieser „Wiberle“ (ein „hohenloher Baisergebäck) naschen. So konnten die Kinder jederzeit abzählen, wie oft sie noch schlafen gehen mußten, bevor die „Bescherung“ kam. Gerhard Lang überlegte sich, daß man den Karton mit den Tageszahlen doch auch grafisch aufwerten könnte – und produzierte so die ersten käuflich erwerlichen Adventskalender.

Seit 1904 gibt es diese Adventskalender in allen nur erdenklichen Variationen.


Siehe auch:
Der lange Weg des Weihnachtsfestes:
Der Mistelzweig:
;)Einfach auf das blaue "Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht“ drücken - und man kommt auf den richtigen Beitrag.
(Obwohl in der "Vorschau" etwas falsches angezeigt wird)
 
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Bunte Glaskugeln am Weihnachtsbaum?
Warum hängen wir uns eigentlich bunte Glaskugeln in allen erdenklichen Farben an den Weihnachtsbaum? Diese Frage haben sich sicher bereits viele gestellt.

Die passende Antwort:
Bis ins 19. Jahrhundert war es Tradition, seinen Weihnachtsbaum mit Äpfeln, Nüssen und Pfefferkuchen zu schmücken. Allerdings waren diese Lebensmittel ungeheuer teuer. Genau, wie Fleisch konnten sich einfache Arbeiter so etwas nicht leisten. So dekorierten lediglich Adelige und Reiche ihre Bäume mit diesen teuren Lebensmitteln. Die Kinder von einfachen Arbeitern konnten von so etwas nur träumen.

(Der Weihnachtsbaum, der immer grün bleibt ("Oh Tannenbaum ... Du grünst nicht nur zur Sommerzeit - nein auch im Winter, wenn es schneit ...") ist ein Symbol für die Unsterblichkeit des "Geburtstagskindes" Jesus in der Krippe. Zudem ist der Weihnachtsbaum ebenfalls eine Anspielung an den Baum im Paradies. Hier naschten bekannter Weise Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis - der Grund, warum früher rote Äpfel, Nüsse und Pfefferkuchen, Lebkuchen & Co in den Baum gehengt wurden.)

Im Jahre 1850 kam ein armer Glasbläser aus Lauscha – einer Farbglashütte in Thüringen, der sich die teuren Süßwaren nicht leisten konnte, auf eine Idee: Um seinen Kindern eine Freude zu bereiten, blies er bunte Kugeln aus Glas und hing sie an den Weihnachtsbaum.
Schon sehr bald fanden immer mehr Menschen Gefallen an dem ungewöhnlichen Schmuck. Auch die Sonneberger Spielwarenverleger wurden auf ihn aufmerksam, nahmen die Kugeln in ihren Katalog auf und sorgten so für eine weltweite Verbreitung.
 
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„Die Weihnachtskrippe“:
Warum stellen viele zu Weihnachten die Weihnachts-Krippe auf?
Die Antwort ist recht einfach: Zur besseren Verständlichkeit hole ich ein wenig mehr aus:

Früher gab es kaum Leute, die lesen konnten. Schon als kleines Kind war es wichtiger, für die Versorgung der Familie mitzuarbeiten – anstatt eine Schule besuchen zu dürfen. (Stichwort „Kinderarbeit“.) Selbst Adelige waren oft nicht in der Lage, lesen zu können. Für sie war es wichtiger, mit der Waffe umgehen zu können. Taktiken und Strategien in der Realität – und nicht nur Theoretisch - zu lernen.

Ganz zu schweigen davon, daß es vor Luther die Bibel nur auf lateinisch gab. Es wurde von der Kirche verlangt, daß die Bibel auf keinen Fall auf „Deutsch“ verständlich veröffentlicht wurde.
Einmal, weil es zu jener Zeit gar kein „Hochdeutsch“ gab. Jede Region sprach ihr eigens „Platt“. Ein Deutschland gab es überhaupt nicht – nur etliche Königreiche, adelige Staaten, Hansestädte und kirchliche Staaten. Zu jener Zeit noch schlimmer „Platt“ gesprochen, als das heutige "Plattdeutsch".

Der zweite Grund: Nur gebildete Priester sollten die Bibel auslegen. Wo käme die Kirche, wo kämen die Regenten hin, wenn jeder die Bibel lesen könnte. Nur die Priester sollten die Geschichten – und damit die Lehren vortragen. … und auf die der Kirche gewollten Auslegungen der Geschichten verbreiten.

So kam es mit Luthers Bibel auf deutscher Sprache dann auch schnell zu eigenen Auslegungen der Zitate aus der Bibel. Fakten, die dem „Zehntel“:
Der „Zehnt“ im Mittelalter war eine auf dem Grund liegende Abgabe in Naturalien, die direkt an den Pfarrer abzuliefern war.

Jesus hingegen meinte: Das Reich Gottes ist inwendig in Euch und überall um Dich herum; Nicht in Gebäuden aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da, ...
Zu gut Deutsch: Kein Papst in einem Palast voller Kunstwerke, keine Bischöfe in Samt und Seide mit Goldringen mit kostbaren Edelsteinen. Keine goldenen Altäre, ...

Solche Beispiele sorgten sehr schnell für den „Bauernkrieg“ (1524-1526) – ein Auflehnen gegen die Kirche und gegen ihre Regenten und den Adeligen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Bauernkrieg

Aber zurück zum Thema "Krippe":
Um die Weihnachtsgeschichte verständlicher den einfachen Leuten vortragen zu können wurde in der Weihnachtszeit in bzw. vor der Kirche eine „Krippe“ aufgebaut. Genau, wie mit den Figuren der Heiligen in der Kirche konnten die Leute sich die biblischen Geschichten besser vorstellen und auch besser merken.

Die „Krippe“ ist dabei die bildliche Darstellung einer Szenerie aus der Weihnachtsgeschichte mit figürlichen Nachbildungen von Maria und Joseph mit dem Jesuskind in der Krippe, von Hirten, Engeln, den Tieren und den drei heiligen Königen …

Das Wort „Krippe kommt von dem Wort Futterkrippe. Ein Trog, aus dem die Tiere fressen konnten. Aus Mangel an einer vernünftigen Unterkunft kamen Maria und Josef in einem Stall unter. Das neugeborene Kind „Jesus“ legten sie in die „Futterkrippe“.

Früher wurde übrigens Jesus erst zu „Heilig Abend“ in die Krippe gelegt.
 
Was hat der Weihnachtsmann mit dem Rentierschlitten zu tun?
Warum fährt bei uns eigentlich der Weihnachtsmann immer mit dem „Rentier-Schlitten“, um jedes Jahr allen braven Kindern seine Geschenke zu bringen? Nun, die Antwort ist relativ einfach:

Auch, wenn viele Erwachsene nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben: Jedes Kind kennt natürlich den Wohnort, wo der Weihnachtsmann lebt: Natürlich wohnt der Weihnachtsmann am Nordpol.

Und jedes Jahr am 11. November reist der Weihnachtsmann an diverse Orte in Deutschland. Hier erhält er alle Briefe, die die braven Kinder geschrieben haben. Meist mit Wünschen, was die Kinder gerne an Heilig Abend bekommen möchten. Oft auch Beispiele, wie brav sie das ganze Jahr gewsesen sind. Einige sogar recht "herzerwärmend". Hin und wieder möchte ein Kind nur als einziges Geschenk seine Mutter wieder haben, die gerade gestorben ist. Daß Corona und die Kriege beendet werden. Man glaubt nicht, wie viele Briefe von den Kindern nicht für sich selber gewünscht wird - wie manche Kinder auch an andere Menschen denken.

In diesen deutschen Städten beantwortet er mit 20 Helferinnen bis Heiligabend Kinderbriefe aus aller Welt. Die Wunschzettel sollten spätestens bis zum dritten Advent in diesen Orten eingehen, damit die Antwort rechtzeitig vor Heiligabend eintrifft. Ganz wichtig ist, daß auf jedem Brief der Absender steht, damit der Weihnachtsmann den Kindern antworten kann.
Die deutschen Orte: Himmelsberg (Thüringen), Himmelreich (Niedersachsen), Himmelsthür Hildesheim (Niedersachsen), Die Kinderinsel Vogtland e.V., Himmelpfort (Brandenburg), Christkinddorf Himmelpforten (Niedersachsen), Himmelstadt (Bayern), Engelskirchen (Nordrhein-Westfalen).
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Die bekannteste Adresse ist jedoch in „Lappland“ - in Finnland. Diese Adresse ist: Santa Claus Main Post Office (Weihnachtsmann Postamt), 96930 Arctic Circle (Polarkreis). Jedes Jahr werden zahlreiche Briefe von Kindern aus der ganzen Welt an diese Adresse geschickt.

Den Rest des Jahres (nach Advent und nach der Weihnachtszeit) lebt der Weihnachtsmann - wie bereits erwähnt am Nordpol. Hier produzieren er und seine Helfer die ganzen Geschenke.

Diese Helfer vom Weihnachtsmann haben verschiedene Namen. Hier in Deutschland sind es die „Wichtel“ oder „Heinzelmännchen“. In Finnland nennt man sie die „Tonttu“, in Schweden und in Norwegen heißen sie „Tomte“ oder „Nisse“. In den Niederlanden sind es die „Kabouter“ und in England nennen manche sie „Gnome“ oder „Erdgeister“.
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Wie wir gerade gelesen haben lebt der Weihnachtsmann am Nordpol – seine "Haupt-Post-Adresse" ist aber in Finnland. ... und wie kommt man am besten von Finnland zum Nordpol? Wie man weiß leben in Lappland die Rentiere. Diese Rentiere sehen ähnlich aus, wie unsere Hirsche:
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Diese Rentiere werden von den dort lebenden Menschen in großen Herden gehalten. In den Zeiten ohne Flugzeuge und ohne Autos haben diese Tiere große Lasten getragen und gezogen. Oft wurden die Schlitten nicht von Pferden gezogen – hier nutzte man vor allem die Rentiere. Natürlich nutzte und nutzt auch heute noch der Weihnachtsmann die „magischen“ Rentiere mit dem „magischen“ Schlitten. Das hat seinen guten Grund: heutige Autos können nicht fliegen und selbst moderne Flugzeuge sind für die Verteilung der Geschenke auf der gesamten Welt einfach zu langsam. Da bleibt doch wohl nur noch der altbewährte magische fliegende Rentierschlitten.
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… und das diese Geschichte wirklich wahr ist beweist jedes Jahr ein Lied, das auf jedem Weihnachtsmarkt gespielt wird: Seit 1949 wird dieses Lied gespielt. Die Interpreten mögen wechseln – das Lied aber bleibt:
Es ist die Geschichte von "Rudolph", dem Rentier mit der roten Nase. Das Lied ist so berühmt geworden, daß seither viele Menschen mit dem Weihnachtsmann auch einen Schlitten mit Rentieren verbindet. Und an der Spitze ist Rudolph und beleuchtet mit seiner roten Nase den Weg.

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„Rudolph, The Red Nosed Reindeer“
(Songs Und Ihre Hintergründe)
https://www.klamm.de/forum/threads/songs-und-ihre-hintergruende.477242/page-25#post-8199161

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Zuletzt bearbeitet:
Woher kommt eigentlich der Brauch mit den Keksen und der Milch
für den Weihnachtsmann?
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Diese Tradition mit den Keksen und der Milch kommt natürlich aus den USA. Hier legen die Kinder dem Weihnachtsmann - der bekanntlich durch den Kamin kommt um die Geschenke zu bringen - vor dem ins Bett gehen ein Glas Milch und ein paar Kekse bereit. Die Milch und die Kekse sollen den Weihnachtsmann bei seiner harten Arbeit (immerhin bringt er den Konder der ganzen Welt in dieser Nacht die Geschenke) ein wenig stärken. So erleichtert diese Geste auf dem langen Weg zwischen den Häusern, den Ortschaften und den ganzen Ländern die Arbeit des Weihnachtsmannes.
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Seit dem Zweiten Weltkrieg - durch den Einfluß der GI´s und durch die Filme Hollywoods gibt es inzwischen auch in einigen deutschen Familien diese nette Geste (... in der Kinder lernen sollen, auch an andere zu denken - antatt nur ihre Geschenke im Kopf zu haben). Zumindest in einigen Familien, an denen die Bescherung - wie in den USA erst am 25. Dezember kommt. Denn die meisten Familien in Deutschland beschenken die Kinder schon am "Heilig Abend" - also am 24. Dezember. Da würde diese Tradition ja auch keinen Sinn machen.

;)Jeder, der jetzt aufstöhnt (der die Amerikaner nicht mag) und sich beschweren will, daß wir alles immer Amerika nachmachen müssen: Das "Amerikanische" Halloween ist gar nicht amerikanisch - irische Einwanderer brachten diese uralte keltische Tradition in die Staaten ... die Sache mit den "Keksen und der Milch" ist ebenfalls europäisch:
In anderen Ländern (vor allem europäischen Ländern) werden auch Kuchen oder andere Gerichte für den Weihnachtsmann bereitgestellt. In Irland bekommt Santa sogar ein Glas Guinness hingestellt. ... und der rote "Coca-Cola-Weihnachtsmann" ist ebenfalls KEINE amerikanische Erfindung: Bereits 1857 (Coca Cola gibt es erst seit 1886) gibt es in "Struwwelpeter" den "roten" Nikolaus.
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Die Welt feiert Weihnachten:
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Um nicht immer nur auf deutsche und amerikanische Weihnachten zu schauen:
Wie feiert man auf der Welt Weihnachten?

„Nollaig Shona“ – in Irland gibt es den verrückten Weihnachtsbrauch, in der Weihnachtszeit zu Hunderten bei den eiskalten Temperaturen für ihr „Weihnachtsschwimmen“ ins eisige Wasser zu springen.
Was viele Deutsche auch schon länger machen – in die Fenster Kerzen zu stellen – ist eigentlich eine uralte Tradition aus Irland. Der Sinn hinter den Kerzen ist, Fremde zu begrüßen und an Familienmitglieder zu erinnern (die nicht zu Hause sein können).
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Diese Weihnachtstradition wiederum kommt ursprünglich aus der Seefahrt: Die Fischer, die für Tage oder für Wochen auf See waren sollten durch die Lichter am Fenster leichter nach Hause finden und nicht „auf der See bleiben“ (mit dem Schiff untergehen und ertrinken). Die Seelen der „auf See Gebliebenen“ sollten so nach Hause finden, um ihre Ruhe zu finden.

„God Jul“ – in Schweden gibt es ein ziemlich seltsames Weihnachts-Symbol. Obwohl die nordischen Länder eigentlich für ihre Rentiere und Elche bekannt sind steht hier der Ziegenbock für Weihnachten. Dieses Symbol für Fruchtbarkeit aus heidnischen Zeiten war der Vorgänger für den heutigen Weihnachtsmann. Der „Julbock“ wird als größere Strohfigur auf den öffentlichen Plätzen aufgestellt. Zu Hause wird der Weihnachtsbaum mit kleinen Ziegenböcken geschmückt. Im Fernsehen schauen die Schweden zu Weihnachten am liebsten die Zeichentrickfolgen von Walt Disney mit „Donald Duck“.
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„Hauskaa joulua“ – in Finnland geht man zu Weihnachten in die Sauna – danach geht man traditionell mit der gesamten Familie auf den Friedhof. Hier zündet man eine Kerze für die Verstobenen an. Wieder zu Hause dann gibt es die weihnachtliche Spezialität: warmen und süßen „Reis-Porridge“ mit Rosinen und Zimt.

„Mele Kalikimaka“ – in Hawaii kommt der Weihnachtsmann nicht mit dem „Rentierschlitten“ – hier kommt er mit einem Kanu seit dem letzten Jahrhundert auch schon mal auf einem Surfbrett.
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„Maligayang Pasko“ – in den Philippinen gibt es an dem Samstag vor Heilig Abend das „Parul Sampernandu“ (Giant Lantern Festival) in San Fernando. Elf Dörfer zeigen hier ihre kunstvollen selbstgebastelten Weihnachtslaternen, die um die Wette leuchten. Mit elektrischen Glühbirnen beleuchtet gibt es bis zu sechs Meter große Laternen. Das Festival ist ein großer Touristenmagnet.
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„Feliz Natal“ – in Brasilien ist man zu Weihnachten auf der südlichen Halbkugel gerade im Hochsommer. Trotz der Hitze kommt der Weihnachtsmann nicht in „Shorts und T-Shirts“ – er kommt wie im kalten Europa im dicken roten Mantel mit Bart und Mütze.
In der Hitze verbringt die Familie den Tag in den Sommerferien wenn möglich am liebsten am Strand. An „Heilig Abend“ sitzt die Familie dann zusammen und bereitet ein großes Weihnachtsmahl zu. Hier gibt es den amerikanischen Truthahn statt der Gans. Als Beilage nimmt man Reis oder Kartoffelsalat. Am 1. Weihnachtstag – die meisten müssen wieder arbeiten – besucht man sich unter Freunden und Verwandten und ißt gemeinsam „adeliges Essen“ (das Essen „von Gestern“).
Aus Mangel an Tannenbäumen in den Tropen gibt es einen künstlichen Weihnachtsbaum mit Lametta, bunten Kugeln und elektrischen Lichterketten.

„Feliz Navidad“ – in Venezuela kommt man am Heilig Abend auf eine besondere Art zur Weihnachtsmesse in die Kirche: Auf den dafür gesperrten Straßen kommt man statt mit dem Auto oder der Bahn auf Inlineskates und rollt in die Kirche.
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„Feliz Navidad“ – in Katalonien (Spanien) bemalen die Kinder mit „Tió de Nadal“ einen abgesägten Baumstamm mit einer Weihnachtsfigur. Danach bedeckt man den Stamm mit einem Tuch. Die Kinder singen nun und klopfen gegen den Stamm. Die gemalte und verdeckte Figur „beschert“ währenddessen den Kindern Süßigkeiten und kleinere Geschenke. Wenn das Tuch entfernt wird können die Kinder ihre Geschenke sich abholen.
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“C Рождеством“ - in Rußland ist der Weihnachtsgruß ein Geburtstagsgruß – immerhin hat Jesus ja Geburtstag. Hier wird Weihnachten erst am 6. Januar – wenn der erste Stern am Himmel erscheint - gefeiert. Eine alte Tradition ist etwas ganz kurioses: Am 6. Januar und die kommenden zwei Wochen suchen unverheiratete Frauen ihren künftigen Ehemann. Am Telefon geben sie ohne darüber nachzudenken zufällig (;o) oder auch gezielt) eine Telefon-Nummer ein. Derjenige, der abnimmt ist der zukünftige Ehemann.

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Der Lange Weg des Weihnachtsfestes (Teil II)
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Erst einmal den Tipp:
Die blauen Links anklicken - und man kommt auf den richtigen Beitrag


Wir hatten bereits
Den Adventskalender
https://www.klamm.de/forum/threads/...timmt-nie-braucht.481123/page-32#post-8392227
Den Mistelzweig
https://www.klamm.de/forum/threads/...timmt-nie-braucht.481123/page-18#post-8192751
Bunte Glaskugeln am Weihnachtsbaum
https://www.klamm.de/forum/threads/...timmt-nie-braucht.481123/page-32#post-8392232
Die Weihnachtskrippe
https://www.klamm.de/forum/threads/...timmt-nie-braucht.481123/page-32#post-8392294
Was der Weihnachtsmann mit dem Rentierschlitten zu tun hat
https://www.klamm.de/forum/threads/...timmt-nie-braucht.481123/page-32#post-8392530
Der Brauch mit den Keksen und dem Glas Milch für den Weihnachtsmann
https://www.klamm.de/forum/threads/...timmt-nie-braucht.481123/page-32#post-8393037
Weltweite Weihnachtsbräuche
https://www.klamm.de/forum/threads/...timmt-nie-braucht.481123/page-32#post-8393566

Der Lange Weg des Weihnachtsfestes (Teil I):
https://www.klamm.de/forum/threads/...timmt-nie-braucht.481123/page-18#post-8196507

In Teil I haben wir ja bereits gelesen,
- wie sich die Religion entwickelt hat,
- die „Saturnalien“, die schon viel von „Weihnachten“ hatten,
- den Sankt Nikolaus von Myra,
- Knecht Ruprecht,
- das Märchen vom „Coca-Cola-Weihnachtsmann“,

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Der Lange Weg des Weihnachtsfestes (Teil II):
Was kaum einer weiß: Die „frühen“ Christen feiern die Geburt von Jesus nicht. Für sie ist die Geburt von Jesus nur eine von vielen Geschichten. Verständlich: Auch wir haben nicht für jede einzelne Geschichte über Jesus einen Feiertag. Die Geschichte mit der Geburt kommt erst später auf, als man aus taktischen Gründen heidnische Feste in das Christentum mit den christlichen Hintergründen übernimmt.

Dieses geschieht, damit die heidnischen Götter und die ursprünglichen Bedeutungen verdrängt werden. Eine Taktik, die ständig von den Christen begangen wird. Zwei Beispiele: Das heidnische Fruchtbarkeitsfest mit den Eiern und dem Hasen als Symbolen – die zu dem christlichen „Ostern“ werden (Göttin des aufsteigenden Lichtes, Frühlingsgöttin, Fruchbarkeitsgöttin = „Ostara“).
Oder auch die heidnischen germanischen heiligen Orte (wie Eichen, gewisse Gewässer, Hügel ...) – die von den christlichen Kirchen überbaut wurden. Der Sinn: Wer als „Heide“ seine Götter anbeten wollte mußte so in die Kirche gehen. Heilkundige „heidnische“ Kräuterfrauen (und Männer), die viel über Heilkunst wußten – die als Vertreter der "schwarzen Magie" gerne verfolgt wurden, damit christliche Priester (später Ärzte) diese Heilkünste verdrängen konnten. Eigentlich eine lange Liste von Verdrängungen.

Genau so sieht denn auch der wahre Ursprung des Weihnachtsfestes aus: Fast alle Kulturen haben in der Zeit der Wintersonnenwende Feste. Jedes dieser Feste hat etwas mit Licht und der Wiederkehr der Natur zu tun. Die „heidnischen“ Römer feiern feiern die Geburt des „sol invictus“ – die Saturnalien. Mit dem Erstarken des Christentums im 4.Jahrhundert paßt die junge christliche Kirche diese heidnischen Feiern aus praktischen Gründen an den neuen Glauben an. Die Saturnalien werden verdrängt, indem man nun die Geburt von Jesus nimmt. Denn die Bibel nennt keinen Tag – auch keinen Monat.

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Münze mit dem Bildnis von „Theodosius I.“
Im Jahre 381 erklärt der römische Kaiser Theodosius den 25. Dezember per Dekret zur Geburt Jesu. Weihnachten ist geboren. Aber unser heutiges Weihnachtsfest ist doch am 24. Dezember? Die Erklärung: Wir feiern in den Geburtstag hinein. Nach dem antiken Kalender endet der Tag nicht um Mitternacht – sondern zur Dämmerung, wenn es dunkel wird. Der Tag bricht zum Abend an. So beginnt für uns Weihnachten am „heiligen Abend“.

Zurück zu unseren Vorfahren – die Germanen an. Der Winter hat das Land fest im Griff. Die Nächte sind lang und sehr kalt. Die Sonne ist nur selten zu sehen. … und die die Tage werden immer kürzer. Bis um den 22. Dezember. In diesen Tagen werden die Tage endlich wieder länger. Die Germanen feiern das „Jul-Fest“ – das „Fest des Lichts“ – das „heidnische“ Fest zur Wintersonnenwende.
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Der Versuch, das "Jul-Fest" bildlich darzustellen

Die christliche Lösung: Das "Jul-Fest - das „Fest des Lichtes“ wird die Geburt von Jesus – hat nicht das Licht des Sternes den drei heiligen Königen den Weg gezeigt? Will man nicht nach den Tod ins herrliche strahlende Reich Gottes? (Die Quelle für gleich mehrere Dinge: „Das Licht“: unsere Weihnachtskerzen. Der heidnische Gott (Fest des Lichtes) wird zum „Lichtbringer“, „Lichtträger“. Und was ist der lateinische Name für "Lichtbringer" / "Lichtträger"? – Übersetzt ins Lateinische: „Luzifer“! … und wer will schon den Teufel anbeten? Damit ist Luzifer künftig Satan, Urian, Beelzebub (Baal), der Teufel. Die Druiden, Kräuterfrauen, - kurz alle gebildeten Germanen sind in der „schwarzen Magie“ kundig. Hexer, Hexen, Helfer der Dämonen und Luzifers. Die einzigen, die gebildet sind (lesen und schreiben können, heilen dürfen …) sind Priester (später christliche Hebammen und Ärzte). Selbst Adelige können oft nicht lesen (Kampfkunst ist wichtiger als Bildung). Adelige haben einen Priester als Berater zum Lesen und für die Bürokratie. Noch eine lange Zeit tragen die "Teutschen" neben dem "Kruzifix" den heidnischen "Mjölnir" (den Hammer des Gottes Thor) als Halskette.
Die Höhepunkte der Verfolgungen von "Ketzern" (Andersgläubigen): Ständige Judenverfolgungen, die Kreuzzüge, das Auslöschen der "Katharer" (einer alternativen Glaubensrichtung im Christentum) - und im Mittelalter die Inquisition, die Hexenverfolgungen, in der tausende von Hexen ersäuft („Hexenprobe“), zu Tode gefoltert und verbrannt werden. Das Christentum verbreitet sich, die Naturreligion mit den germanischen Göttern geht unter. Genau, wie später in Osteuropa,Lappland, Südamerika …

Der Name „Weihnachten“
Bleibt nur noch, die Herkunft des Wortes zu klären. Der Name „Weihnachten“ kommt aus dem 12. Jahrhundert: aus „ze wihen naht“ wird „zur geweihten Nacht“. Hieraus wiederum wird unser Wort „Weihnachten“.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unnützes Weihnachtswissen:
Viele Bräuche sind nicht so alt, wie man denken könnte:

Das althergebrachte „Brauchtum“ steht für uns für etwas Ursprüngliches, Volkstümliches. Doch das stimmt nicht immer: Das „Christkind“ zum Beispiel ist nicht aus einem alten Volksbrauch entstanden. Es wurde von Martin Luther als Weihnachtsfigur erfunden, die statt des Heiligen Nikolaus die Weihnachtsgeschenke bringt.
Die Protestanten lehnten die katholische Heiligenverehrung ab. Meist stellt man sich ein verschleiertes Mädchen in weißem Kleid das Christkind vor.
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Noch sehr viel jünger als das Christkind ist der Weihnachtsmann. Allerdings weiß man nicht genau, wer diesen abgewandelten Nikolaus erfunden hat. Das ist auch der Grund, warum der Weihnachtsmann rot gekleidet ist: Der Rote Weihnachtsmann ist eben doch keine Erfindung von „Coca Cola“. Der rote Mantel ist nichts anderes, als der mit Hermelin abgesetzte rote Bischhofmantel – denn unser „Nikolaus“ war eigentlich niemand anderes als der Bischof Nikolaus von Myra.
Als einer der ersten erwähnte ihn Hoffmann von Fallersleben in seinem bekannten Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" (1835). Seitdem steht er als Gabenbringer in starker Konkurrenz zum Christkind und hat es vielerorts ersetzt. Mit dem Santa Claus aus den USA bekam er seit 1863 wirksame Unterstützung.
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Der Adventskranz:
Die Adventszeit ist relativ neu. Den Adventskranz gibt es erst seit 1839: Damals baute der Hamburger Erzieher Johann Hinrich Wichern einen Holzkranz – einem Vorläufer des Adventskalenders - mit 23 Kerzen, um seinen Zöglingen im "Rauhen Haus" das Warten auf Weihnachten zu verkürzen. Jeden Morgen wurde ein neues Licht angezündet.
Der Adventskranz soll das Warten auf Weihnachten verkürzen. Erst um 1900 hatte sich der Kranz – jetzt nur noch mit vier Kerzen und aus grünen Zweigen hergestellt – in ganz Deutschland verbreitet.
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Das „Familienfest Weihnachten“
Im Mittelalter wurde Weihnachten öffentlich gefeiert: Die Weihnachtsmärkte, Festumzüge und Krippenspiele fanden auf den öffentlichen Plätzen und in der Kirche statt. Eine private „Familienweihnacht“ mit Tannenbaum und Festessen gibt es erst seit etwa 150 Jahren.
Verschiedene Entwicklungen hatten dazu geführt: Die öffentlichen Umzüge und auch das Aufstellen von Krippen wurden zur Zeit der Aufklärung vielerorts verboten – die Obrigkeit sah darin ein Zeichen von Aberglauben. So wurden die Weihnachtsbräuche im privaten Umfeld weiter gepflegt. Damit entwickelte sich die Familie seit dem 18. Jahrhundert zum Ort der vertrauten Geselligkeit. Weihnachten wurde ihr wichtigstes Fest, an dem sich alle in Harmonie zusammenfinden sollten.
Im Zentrum standen die Kinder. Sie wurden reich beschenkt, aber auch zum Wohlverhalten ermahnt. Das spiegelt sich bis heute in unseren Weihnachtsbräuchen:
Die vielen süßen Belohnungen der Adventszeit gibt es eigentlich nur dann, wenn die Kinder in den Wochen vor Weihnachten schön brav und artig sind.
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Was wäre Weihnachten ohne Geschenke?
Die Tradition der Weihnachtsgeschenke ist keine Erfindung der kommerziellen „Amis“ oder des Einzelhandels. Sie reicht bis zu den alten heidnischen Römern zurück, die sich durch gegenseitige Gaben Glück für das neue Jahr erhofften. Das heutige Schenken unter dem Weihnachts - wie wir sie heute kennen - ist allerdings erst im 18. Jahrhundert entstanden. Früher sollten diese Gaben auch eher einen pädagogischen Aspekt erfüllen, um die Kinder für ihr gutes Verhalten zu belohnen.
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Ist „Rudolph mit der roten Nase eine Rentier-Kuh?
In den Vereinigten Staaten spannt der amerikanische „Santa Claus“ seine neun Rentiere vor seinem Schlitten.
Sie heißen: „Dasher“ (der Zerstörer, Stoßer), „Dancer“ (der Tänzer), „Prancer“ (der Eitle, der Pfau), „Vixen“ (der Fuchs), „Comet“ (der Komet), „Cupid“ („Kupido“, „Cupido“ - ein anderer Name für den römischen Liebesgott „Amor“), „Dunder“ (Donner), „Blixem“ (Blitz)“ und natürlich „Rudolf“.
Aber die Frage ist eigentlich: Müßten die berühmten Rentiere nicht eigentlich weibliche Vornamen haben?
Fakt ist: Jedes Jahr im Herbst werfen die männlichen Rentiere ihre Geweihe ab. Nur die Kühe behalten ihre stolze Pracht noch bis zum Frühjahr. Ein Rentierschlitten zu Weihnachten muß so weibliche Rentiere haben, damit die Tiere ihre Geweihe noch tragen können.;)
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Warum müssen wir uns eigentlich unter dem Mistelzweig küssen?
Die Quelle ist das „Happy End“ der nordischen Göttersage: Hier ist der Mistelzweig die heilige Pflanze der germanischen Liebesgöttin Frigg war. Doch ihr Sohn Balder wird ausgerechnet mit einem Pfeil aus diesem Zweig getötet. Frigg holt ihren Sohn nur mit größter Mühe ins Leben zurück. Überglücklich küßt sie jeden, der unter dem Baum entlang geht, von dem der verhängnisvolle Ast für den Pfeil stammte.
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Woher stammt der Name "Spekulatius"?
Die kleinen Keks aus Mürbeteig kennt jeder. Aber warum heißen diese Naschwerke eigentlich „Spekulatius? Eine der Quellen ist das ostfriesischen Wort „Spikelätsje“. Das wiederum hat seinen Ursprung im niederländischen „speculatie“. Im 18. Jahrhundert ist ein „speculatie“ ein plastisch geformtes Zuckerwerk. Für ihre Adeligen und Regenten formen Zuckerbäcker alle nur erdenklichen Formen aus Zucker. Angefangen von Figuren, kleinen Schwänen bis zu kompletten kleinen Tempelruinen und Schlössern. Diese dienen als Extravaganz als Kunstwerke zum Naschen. Sie sollen den Reichtum des Auftraggebers zeigen. Denn Zucker ist zu jener Zeit ein sehr teures Gut.
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Andere Quellen führen den Namen auf den Namen „Speculator“ zurück, wie der heilige Nikolaus auch genannt wurde. Hier ist der traditionelle Backtag für die leckeren Backwaren mit allem weihnachtlichen Gewürzen der 6. Dezember – der Todestag von „Nikolaus von Myra“. Der heutige „Nikolaustag“, an dem wir unsere Schuhe vor die Tür stellen um kleinere Geschenke zu bekommen.
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Allen hier im Forum ein besinnliches Weihnachtsfest. Bleibt alle gesund.
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"Wissen, was die Glocke geschlagen hat"
Bedeutung:
Man weiß Bescheid. Wissen, wie etwas abgelaufen ist.

Herkunft: Das Läuten der Glocke war früher ein wichtiges Informationsmittel, das (außer zum Gottesdienst) auch zu Gerichtsverhandlungen und zu anderen Versammlungen rief. Daneben wurde durch Glockenschläge den Feldarbeitern die Tageszeit (Vesper, Angelus usw.) mitgeteilt. Auch Feuersbrünste, feindliche Heerscharen, Krönungen und Ähnliches wurden durch Glockengeläute gemeldet. Der häufig dominierende negative Aspekt des Schadensfalls hat sich in der Redensart erhalten. Daneben könnte auch das Geläute der Totenglocke bei Beerdigungen eine Rolle spielen. In diesem Sinn ist die Redensart bereits bei Grimmelshausen mehrfach belegt
 
„Donnerlittchen“
Bedeutung:
Ein Ausruf der Bewunderung, des Erstaunens.

Herkunft: Diese Formulierung ist ziemlich veraltet und wird heute kaum noch verwendet. Donner und Gewitter werden oft verwendet, um Streit und Ärger auszudrücken ("Zum Donnerwetter!", "ein Donnerwetter"), der Donner selbst aber auch für eine besonders beeindruckende Sache ("Donner und Doria!", "ein Ruf wie ein Donnerhall", "wie vom Donner gerührt sein").

Die hier genannten Lautäußerungen sind norddeutsche Varianten von "Donnerwetter!" (seit dem 19. Jahrhundert geläufig), wobei die Endung -littchen als "Lichtchen" aufzufassen wäre. In Ostpreußen ist „Lichting“ der Blitz. (Aber auch der Teufel – immerhin steht „Luzifer“ für den „Lichtbringer“ [der Adam und Eva dazu brachte, vom verbotenen "Baum der Erkenntnis" zu essen] – ähnlich, wie Prometheus das Wissen der Menschheit brachte und ebenfalls dafür bestraft wurde.) Eine alte Variante ist daher auch "Dunnerlichting". Früher sagte man in Preußen auch "lichtingsch Owedder" (Unwetter), wobei an Blitz und Donner zugleich zu denken war.

Grob ins Moderne übersetzt steht „Donnerlittchen“ also für „Blitz und Donner“ – kurz: „Gewitter“. Aber für ein Erstaunen klingt „Donnerlittchen“, „Donnerwetter noch mal“ & Co eben besser, als „Gewitter“.
 
„Donner und Doria“
Bedeutung:
Auch hier: Ein Ausruf der Verwunderung, der Bestürzung. Ein Ausruf des Erstaunens.

Herkunft: Die Redewendung stammt aus Friedrich Schillers Drama "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua" (1783). Schiller legt es dem ungehobelten Gianettino Doria in den Mund, der seinen Namen als Ersatz für den Ausruf "Blitz und Donner" verwendet: "Gianettino schnaubt ihn trotzig an. Donner und Doria!“
Heute wird der Ausdruck auch zur Verstärkung oder ironisch verwendet.
 
„Es ist hängen im Schacht“
Bedeutung:
Es geht nicht weiter, ist Schluß.

Herkunft: Die Wortschöpfung stammt sehr wahrscheinlich aus der Bergmannssprache. Wenn die Fördermaschine defekt ist – dann bleibt der Förderkorb im Schacht hängen.