raptor230961
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- 24 Juli 2016
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„C Kompanie & Terry Nelson“: „Battle Hymn Of Lt. Calley“
Teil 1:

Jahr: 1971
Der Song ist ein politisches Protest-Lied, das an ein Kriegsverbrechen im Vietnam-Krieg erinnern soll. Zu der Melodie „The Battle Hymn Of The Republic“ – einem Sezessionsmarsch – wird der Text vorgetragen. Der Text wird von Terry Nelson gesungen.
„My Lai 4“
Am 16. März 1968 wird eine Kompanie US-Soldaten der 11. Infanterie-Brigade von „Task Force Barker“ mit Hubschraubern in die Provinz „Quang Ngai“, Kreis „Son Tinh“ geflogen. Im Gemeindeteil „My Lai“ vor dem Dorf „Son My“ steigen sie aus den Hubschraubern.
Auf den amerikanischen Militär-Karten wird das Dorf „My Lai 4“ oder auch „Pinkville“ genannt. Die Truppe greift ohne Vorwarnung unter dem Kommando von Lieutenant William Calley die Zivilisten an. Die Soldaten flippen völlig aus, vergewaltigen die Frauen und töten beinahe alle Dorfbewohner. Insgesamt 567 Zivilisten - Frauen, Kinder und Männer werden zusammengetrieben – und erschossen.
Die Helden von My Lai 4:
Lediglich elf Kinder und Frauen werden von „Hugh Thompson“, dem Piloten eines Aufklärungshubschraubers unter Androhung des Einsatzes der Bordwaffen vor den mordenden US-Soldaten gerettet. Zusammen mit dem Bordschützen „Glenn Andreotta“ und „Lawrence Colburn“ bedrohen sie mit dem Bord-MG die US-Soldaten, bis die Zivilisten in Sichherheit sind. Dafür werden sie ausgezeichnet – 30 Jahre später werden die Orden durch die „Soldiers Medal“ aufgewertet.
Die Vertuschung:
Durch Vertuschungen des Militärs wird der Massenmord erst nach 18 Monaten publik gemacht. Obwohl das Unternehmen eigentlich unter dem Kommando von Captain Ernest Medina steht werden lediglich die Soldaten angeklagt. Der höchstrangige Soldat, der angeklagt und verurteilt wird ist Lieutenant William Calley. Der Kommandeur Medina – und andere höhere (und damit eigentlich zumindest mitverantwortliche) Offiziere werden nicht einmal angeklagt.
Die Folgen:
Der Vorfall schädigt das Ansehen der US-Soldaten in Vietnam unendlich. Es wird von den Soldaten im Allgemeinen nur noch von „Baby-Mördern“ geredet. Verbrechen der Amerikaner werden in den Medien nach My Lai hochgepusht, während die Kriegsverbrechen der „friedliebenden vietnamesischen“ Seite heruntergeredet oder ganz verschwiegen werden.
Ein Soldat in Vietnam ist nicht mehr in erster Linie gut. Er dient nicht mehr in erster Linie dem Land. Aus dem Grundsatz, daß einem erst eine Schuld nachgewiesen werden muß - wird der Soldat ganz allgemein zu einem sadistischen „Babymörder“, der aus Vergnügen tötet. Obwohl die meisten Soldaten ehrenhaft in Vietnam kämpfen werden sie mit der zahlenmäßigen Minderheit der Kriegsverbrecher gleichgesetzt. Die amerikanischen Friedensdemonstranten, die Journalisten und große Teile der Bevölkerung identifizieren sich lieber mit dem Vietcong, als mit den eigenen Soldaten – und das obwohl der Vietcong nachgewiesener Maßen ebenfalls Kriegsverbrechen begeht. Die Einberufungsscheine werden verbrannt, man setzt sich nach Kanada und Mexiko ab. Der Krieg kann ohne die Unterstützung des eigenen Volkes nicht mehr gewonnen werden.
Die Hintergründe Für Das Grausige Kriegsverbrechen:
Nachdem in den Medien der Vorfall ziemlich Einseitig aus der Sicht der Opfer geschildert wird hier einmal der Vorfall aus der Sichtweise der Amerikaner. Um Missverständnisse vorzubeugen: Das soll auf keinen Fall die Kriegsverbrechen herunterspielen. Die Schilderung soll lediglich klarstellen, wie aus ganz normalen Teenagern Kriegsverbrecher werden:
Es sind ganz normale durchschnittliche junge Männer mit den diversesten Hintergründen. Sie kommen aus dem ganzen Land, haben verschiedene Bildungshintergründe und bestehen aus allen erdenklichen Rassen – eben ganz normale Teenager. Frisch aus der Schule werden sie eingezogen.
Im Jahre 1966 beginnt auf Hawaii für 140 Mitglieder der Charlie-Kompanie die harte Grundausbildung unter Captain Ernest Medina, einem Kriegshelden. Einer der Lieutenants ist der unbeliebte William Calley. Die C-Kompanie wird zur besten Kompanie im ersten Battalion des 20. Infanterieregiments. Von ihrem Ausbilder erhält die Einheit den Namen „Death-Dealers“. Sie sollen immer ein Kartenspiel mitführen, das lediglich aus Pik-As-Karten besteht. Diese „Todeskarten“ sollen an den toten Vietcong hinterlassen werden. Dieses Zeichen der Einheit soll sie unter den Gegnern berüchtigt machen und dient zur psychologischen Kriegsführung. („Entmenschlichung des Feindes – und Furcht & Terror verbreiten unter dem Feind“)
Am 03. Dezember 1967 trifft die Charlie-Kompanie in Vietnam – in der Provinz Quang Ngai ein. Neben ihren langweiligen Wachaufgaben spielen sie sogar mit den vietnamesischen Kindern und behandeln die Zivilisten medizinisch. Die Soldaten sind bei den Zivilisten sehr beliebt.
Zwei Monate nach ihrer Ankunft werden die Soldaten der Charlie-Kompanie der „Task Force Barker“ – einem US-Spezial-Kommando - unterstellt. Diese soll die Infrastruktur der Vietcong aufspüren und vernichten.
Die Provinz „Quang Ngai“ liegt in der Nähe der Grenze zu Nordvietnam. Die Bewohner gelten seit 300 Jahren als sehr feindseelig. Sowohl die Chinesen, die Franzosen, die Japaner als auch die Amerikaner fürchten „den Kampfwillen und den Freiheitsdrang der Bewohner“. Große Teile der Provinz gelten als „Freefire-Zone“ (dürfen ständig bombardiert und unter Feuer genommen werden). Als Angehörige der „Task Force Barker“ gerät die C-Kompanie bei Aufklärungs- und Kampfeinsätzen in die Taktiken des Partisanenkampfes. Ohne Feindkontakt verliert die Kompanie durch die Sprengfallen, Minen, vergifteten Bambusfallen und den Scharfschützen die ersten Kameraden. Ohne direkten Feindkontakt zur Handlungsunfähigkeit verurteilt und durch Frustration baut sich Hass unter den Soldaten auf. Der Feind ist nur noch der schlitzäugige „Charlie“ (kommt ursprünglich von „Victor Charlie“ – VC – Vietcong).
Für die Soldaten sind genau die Bauern, die heute friedlich ein Feld pflügen in der Nacht „Charlie“. Und Charlie setzt in der Nacht Minen und Menschenfallen für die Amerikaner. Was heute ein Zivilist ist kann schon morgen ein Vietcong sein – während er am darauf folgenden Tag wiederum ein zu schützender Bauer ist. Der Frust der Soldaten erhöht sich somit weiter: wie soll man erkennen, wer Zivilist ist – und wer sich nur als Zivilist tarnt?
Für die Soldaten gilt bis jetzt der Ehrencode: Ein Kamerad ist wie ein Bruder. Einem Verletzten Kameraden wird selbstverständlich und ausnahmslos geholfen, Tote werden geborgen. Das wird nun zum Verhängnis: Der von einem Scharfschützen verletzte Kamerad muß geborgen werden. Damit werden die Helfer zum nächsten einfachen Ziel für den Scharfschützen. Nun kann man einen Scharfschützen suchen und jagen – aber der Scharfschütze ist dann bereits verschwunden. Man kann eben nicht gegen Minen und Scharfschützen kämpfen. Eine normale militärische Ausbildung hilft nicht viel gegen eine Partisanen-Kriegsführung. Der Frust und der Hass steigen ins unendliche.
Seltsamerweise läuft keiner der Bauern in der Provinz Quang Ngai auf die Sprengfallen. Niemand der Vietnamesen tritt auf eine Mine – niemand gerät in die Bambusfallen. Für die Soldaten ist klar: die „freundlichen“ Dorfbewohner wissen, wo die Fallen aufgebaut werden. Niemand warnt die Amerikaner – und das sollen die neutralen Zivilisten sein, die die US-Soldaten schützen sollen?
Die Soldaten verrohen. Es kommt gegenüber vermuteten Vietcong-Sympatisanten zu Folterungen, um an Informationen zu kommen. Verdächtige Frauen werden vergewaltigt oder unter Bedrohung mit der Waffe zum Oral-S*x gezwungen. Daraufhin schneidet man als Trophäe das Haar des Opfers ab – und befestigt „den Skalp“ am Helm. Niemand – seltsamer Weise auch nicht die Vorgesetzten - reagiert auf diese zur Schaustellung der Trophäen. Andere Soldaten sammeln Finger oder Ohren von den getöteten Vietcong. Ohne eine Zurechtweisung und ohne Strafen werden widerrechtliche Straftaten zur „Normalität“. Leute, die sich gegen diese Handlungen aussprechen werden von den Vorgesetzten und den Kameraden als Unruhestifter hingestellt.
Auf den Militärkarten ist das gefährdete Gebiet um Son Tinh rosa eingefärbt. Die Dörfer erhalten somit den neuen Namen der Gemeinde: Pinkville. Zusätzlich zur Unterscheidung kommt eine Nummerierung. „Son Tinh“ wird zu „My Lai 4“. Für die Soldaten erhält die Farbe rosa eine neue Bedeutung: Rosa bedeutet nun nur noch absolute Lebensgefahr.
Am 16. März 1968 erhält die Charlie-Kompanie ihr Briefing. Nach der Aufklärungseinheit und dem militärischen Geheimdienst sollen alle Zivilisten bei dem kommenden Einsatz das Dorf „My Lai 4“ verlassen haben oder evakuiert worden sein. Von der Führung erhält die C-Kompanie ausdrücklich die Anweisung, daß ausnahmslos alle verbliebenen Personen des Dorfes Vietcong oder Vietcong-Sympatisanten seien. „Es gibt keine Zivilisten mehr in My Lai 4“ Endlich soll die Charlie-Kompanie Feindkontakt herstellen. In und um „My Lai 4“ stehe das 48. Infanterie-Regiment – eine Elite-Einheit der Vietcong. Der US-Brigade-Kommandeur Colonel Handerson will, daß seine Soldaten dem Feind viel aggressiver begegnen. Er stachelt Captain Medina an – und dieser stachelt wiederum seine Untergebenen an. Der Vietcong soll schnell und äußerst aggressiv restlos „ausradiert“ werden.
Leider ist das 48. Infanteriebattalion in Wirklichkeit 240 Kilometer entfernt östlich von My Lai 4. Ein grober Fehler in der Aufklärung – der aber ohne rechtliche Folgen bleibt.
Nach dem Absetzen der Truppe geht die Einheit chaotisch vor. Ziellos werden die Zivilisten auf den Wegen, Feldern, vor den Häusern erschossen. Die meisten Einwohner werden in einen Abwassergraben getrieben – und dort erschossen. Von den Vorgesetzten kommt kein Befehl, das Feuer einzustellen. Soldaten, die lediglich mit Gefangenen angetroffen werden erhalten erneut den Befehl, den Vietcong auszulöschen.

Während der Morde werden ständig Fotos geschossen.
Das Grauen steht den Opfern ins Gesicht geschrieben.
Diese Gruppe ist wenige Sekunden später ausnahmslos tot.
Angeklagt und verurteilt werden lediglich die Soldaten und Lieutenant W. Calley.
Captain Medina, andere Offiziere und die gesamte militärische Führung werden nicht von den Gerichten belangt. Frei nach dem Motto: „Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen“.
...
Teil 1:

Jahr: 1971
Der Song ist ein politisches Protest-Lied, das an ein Kriegsverbrechen im Vietnam-Krieg erinnern soll. Zu der Melodie „The Battle Hymn Of The Republic“ – einem Sezessionsmarsch – wird der Text vorgetragen. Der Text wird von Terry Nelson gesungen.
„My Lai 4“
Am 16. März 1968 wird eine Kompanie US-Soldaten der 11. Infanterie-Brigade von „Task Force Barker“ mit Hubschraubern in die Provinz „Quang Ngai“, Kreis „Son Tinh“ geflogen. Im Gemeindeteil „My Lai“ vor dem Dorf „Son My“ steigen sie aus den Hubschraubern.
Auf den amerikanischen Militär-Karten wird das Dorf „My Lai 4“ oder auch „Pinkville“ genannt. Die Truppe greift ohne Vorwarnung unter dem Kommando von Lieutenant William Calley die Zivilisten an. Die Soldaten flippen völlig aus, vergewaltigen die Frauen und töten beinahe alle Dorfbewohner. Insgesamt 567 Zivilisten - Frauen, Kinder und Männer werden zusammengetrieben – und erschossen.
Die Helden von My Lai 4:
Lediglich elf Kinder und Frauen werden von „Hugh Thompson“, dem Piloten eines Aufklärungshubschraubers unter Androhung des Einsatzes der Bordwaffen vor den mordenden US-Soldaten gerettet. Zusammen mit dem Bordschützen „Glenn Andreotta“ und „Lawrence Colburn“ bedrohen sie mit dem Bord-MG die US-Soldaten, bis die Zivilisten in Sichherheit sind. Dafür werden sie ausgezeichnet – 30 Jahre später werden die Orden durch die „Soldiers Medal“ aufgewertet.
Die Vertuschung:
Durch Vertuschungen des Militärs wird der Massenmord erst nach 18 Monaten publik gemacht. Obwohl das Unternehmen eigentlich unter dem Kommando von Captain Ernest Medina steht werden lediglich die Soldaten angeklagt. Der höchstrangige Soldat, der angeklagt und verurteilt wird ist Lieutenant William Calley. Der Kommandeur Medina – und andere höhere (und damit eigentlich zumindest mitverantwortliche) Offiziere werden nicht einmal angeklagt.
Die Folgen:
Der Vorfall schädigt das Ansehen der US-Soldaten in Vietnam unendlich. Es wird von den Soldaten im Allgemeinen nur noch von „Baby-Mördern“ geredet. Verbrechen der Amerikaner werden in den Medien nach My Lai hochgepusht, während die Kriegsverbrechen der „friedliebenden vietnamesischen“ Seite heruntergeredet oder ganz verschwiegen werden.
Ein Soldat in Vietnam ist nicht mehr in erster Linie gut. Er dient nicht mehr in erster Linie dem Land. Aus dem Grundsatz, daß einem erst eine Schuld nachgewiesen werden muß - wird der Soldat ganz allgemein zu einem sadistischen „Babymörder“, der aus Vergnügen tötet. Obwohl die meisten Soldaten ehrenhaft in Vietnam kämpfen werden sie mit der zahlenmäßigen Minderheit der Kriegsverbrecher gleichgesetzt. Die amerikanischen Friedensdemonstranten, die Journalisten und große Teile der Bevölkerung identifizieren sich lieber mit dem Vietcong, als mit den eigenen Soldaten – und das obwohl der Vietcong nachgewiesener Maßen ebenfalls Kriegsverbrechen begeht. Die Einberufungsscheine werden verbrannt, man setzt sich nach Kanada und Mexiko ab. Der Krieg kann ohne die Unterstützung des eigenen Volkes nicht mehr gewonnen werden.
Die Hintergründe Für Das Grausige Kriegsverbrechen:
Nachdem in den Medien der Vorfall ziemlich Einseitig aus der Sicht der Opfer geschildert wird hier einmal der Vorfall aus der Sichtweise der Amerikaner. Um Missverständnisse vorzubeugen: Das soll auf keinen Fall die Kriegsverbrechen herunterspielen. Die Schilderung soll lediglich klarstellen, wie aus ganz normalen Teenagern Kriegsverbrecher werden:
Es sind ganz normale durchschnittliche junge Männer mit den diversesten Hintergründen. Sie kommen aus dem ganzen Land, haben verschiedene Bildungshintergründe und bestehen aus allen erdenklichen Rassen – eben ganz normale Teenager. Frisch aus der Schule werden sie eingezogen.
Im Jahre 1966 beginnt auf Hawaii für 140 Mitglieder der Charlie-Kompanie die harte Grundausbildung unter Captain Ernest Medina, einem Kriegshelden. Einer der Lieutenants ist der unbeliebte William Calley. Die C-Kompanie wird zur besten Kompanie im ersten Battalion des 20. Infanterieregiments. Von ihrem Ausbilder erhält die Einheit den Namen „Death-Dealers“. Sie sollen immer ein Kartenspiel mitführen, das lediglich aus Pik-As-Karten besteht. Diese „Todeskarten“ sollen an den toten Vietcong hinterlassen werden. Dieses Zeichen der Einheit soll sie unter den Gegnern berüchtigt machen und dient zur psychologischen Kriegsführung. („Entmenschlichung des Feindes – und Furcht & Terror verbreiten unter dem Feind“)
Am 03. Dezember 1967 trifft die Charlie-Kompanie in Vietnam – in der Provinz Quang Ngai ein. Neben ihren langweiligen Wachaufgaben spielen sie sogar mit den vietnamesischen Kindern und behandeln die Zivilisten medizinisch. Die Soldaten sind bei den Zivilisten sehr beliebt.
Zwei Monate nach ihrer Ankunft werden die Soldaten der Charlie-Kompanie der „Task Force Barker“ – einem US-Spezial-Kommando - unterstellt. Diese soll die Infrastruktur der Vietcong aufspüren und vernichten.
Die Provinz „Quang Ngai“ liegt in der Nähe der Grenze zu Nordvietnam. Die Bewohner gelten seit 300 Jahren als sehr feindseelig. Sowohl die Chinesen, die Franzosen, die Japaner als auch die Amerikaner fürchten „den Kampfwillen und den Freiheitsdrang der Bewohner“. Große Teile der Provinz gelten als „Freefire-Zone“ (dürfen ständig bombardiert und unter Feuer genommen werden). Als Angehörige der „Task Force Barker“ gerät die C-Kompanie bei Aufklärungs- und Kampfeinsätzen in die Taktiken des Partisanenkampfes. Ohne Feindkontakt verliert die Kompanie durch die Sprengfallen, Minen, vergifteten Bambusfallen und den Scharfschützen die ersten Kameraden. Ohne direkten Feindkontakt zur Handlungsunfähigkeit verurteilt und durch Frustration baut sich Hass unter den Soldaten auf. Der Feind ist nur noch der schlitzäugige „Charlie“ (kommt ursprünglich von „Victor Charlie“ – VC – Vietcong).
Für die Soldaten sind genau die Bauern, die heute friedlich ein Feld pflügen in der Nacht „Charlie“. Und Charlie setzt in der Nacht Minen und Menschenfallen für die Amerikaner. Was heute ein Zivilist ist kann schon morgen ein Vietcong sein – während er am darauf folgenden Tag wiederum ein zu schützender Bauer ist. Der Frust der Soldaten erhöht sich somit weiter: wie soll man erkennen, wer Zivilist ist – und wer sich nur als Zivilist tarnt?
Für die Soldaten gilt bis jetzt der Ehrencode: Ein Kamerad ist wie ein Bruder. Einem Verletzten Kameraden wird selbstverständlich und ausnahmslos geholfen, Tote werden geborgen. Das wird nun zum Verhängnis: Der von einem Scharfschützen verletzte Kamerad muß geborgen werden. Damit werden die Helfer zum nächsten einfachen Ziel für den Scharfschützen. Nun kann man einen Scharfschützen suchen und jagen – aber der Scharfschütze ist dann bereits verschwunden. Man kann eben nicht gegen Minen und Scharfschützen kämpfen. Eine normale militärische Ausbildung hilft nicht viel gegen eine Partisanen-Kriegsführung. Der Frust und der Hass steigen ins unendliche.
Seltsamerweise läuft keiner der Bauern in der Provinz Quang Ngai auf die Sprengfallen. Niemand der Vietnamesen tritt auf eine Mine – niemand gerät in die Bambusfallen. Für die Soldaten ist klar: die „freundlichen“ Dorfbewohner wissen, wo die Fallen aufgebaut werden. Niemand warnt die Amerikaner – und das sollen die neutralen Zivilisten sein, die die US-Soldaten schützen sollen?
Die Soldaten verrohen. Es kommt gegenüber vermuteten Vietcong-Sympatisanten zu Folterungen, um an Informationen zu kommen. Verdächtige Frauen werden vergewaltigt oder unter Bedrohung mit der Waffe zum Oral-S*x gezwungen. Daraufhin schneidet man als Trophäe das Haar des Opfers ab – und befestigt „den Skalp“ am Helm. Niemand – seltsamer Weise auch nicht die Vorgesetzten - reagiert auf diese zur Schaustellung der Trophäen. Andere Soldaten sammeln Finger oder Ohren von den getöteten Vietcong. Ohne eine Zurechtweisung und ohne Strafen werden widerrechtliche Straftaten zur „Normalität“. Leute, die sich gegen diese Handlungen aussprechen werden von den Vorgesetzten und den Kameraden als Unruhestifter hingestellt.
Auf den Militärkarten ist das gefährdete Gebiet um Son Tinh rosa eingefärbt. Die Dörfer erhalten somit den neuen Namen der Gemeinde: Pinkville. Zusätzlich zur Unterscheidung kommt eine Nummerierung. „Son Tinh“ wird zu „My Lai 4“. Für die Soldaten erhält die Farbe rosa eine neue Bedeutung: Rosa bedeutet nun nur noch absolute Lebensgefahr.
Am 16. März 1968 erhält die Charlie-Kompanie ihr Briefing. Nach der Aufklärungseinheit und dem militärischen Geheimdienst sollen alle Zivilisten bei dem kommenden Einsatz das Dorf „My Lai 4“ verlassen haben oder evakuiert worden sein. Von der Führung erhält die C-Kompanie ausdrücklich die Anweisung, daß ausnahmslos alle verbliebenen Personen des Dorfes Vietcong oder Vietcong-Sympatisanten seien. „Es gibt keine Zivilisten mehr in My Lai 4“ Endlich soll die Charlie-Kompanie Feindkontakt herstellen. In und um „My Lai 4“ stehe das 48. Infanterie-Regiment – eine Elite-Einheit der Vietcong. Der US-Brigade-Kommandeur Colonel Handerson will, daß seine Soldaten dem Feind viel aggressiver begegnen. Er stachelt Captain Medina an – und dieser stachelt wiederum seine Untergebenen an. Der Vietcong soll schnell und äußerst aggressiv restlos „ausradiert“ werden.
Leider ist das 48. Infanteriebattalion in Wirklichkeit 240 Kilometer entfernt östlich von My Lai 4. Ein grober Fehler in der Aufklärung – der aber ohne rechtliche Folgen bleibt.
Nach dem Absetzen der Truppe geht die Einheit chaotisch vor. Ziellos werden die Zivilisten auf den Wegen, Feldern, vor den Häusern erschossen. Die meisten Einwohner werden in einen Abwassergraben getrieben – und dort erschossen. Von den Vorgesetzten kommt kein Befehl, das Feuer einzustellen. Soldaten, die lediglich mit Gefangenen angetroffen werden erhalten erneut den Befehl, den Vietcong auszulöschen.

Während der Morde werden ständig Fotos geschossen.
Das Grauen steht den Opfern ins Gesicht geschrieben.
Diese Gruppe ist wenige Sekunden später ausnahmslos tot.
Angeklagt und verurteilt werden lediglich die Soldaten und Lieutenant W. Calley.
Captain Medina, andere Offiziere und die gesamte militärische Führung werden nicht von den Gerichten belangt. Frei nach dem Motto: „Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen“.
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