Zukunftsszenarien für Küstenfischer: Neue Wege in Neuharlingersiel
Mit dem Blick auf stürmische Zeiten beraten die Küstenfischer Niedersachsens heute über ihre Zukunftsperspektiven. Der Fischereitag in Neuharlingersiel, organisiert vom Verband der kleinen Hochsee- und Küstenfischerei Weser-Ems, dient als Forum für Ideenaustausch und Innovation. Expertenvorträge über die Entwicklung eines zukunftsfähigen Fischkutters sowie ein Programm zur Innovationsförderung in der Krabbenfischerei stehen auf der Tagesordnung. Der Branchentreff lockt nicht nur etwa 40 Fischer aus der Region, sondern auch politische Entscheidungsträger und Fischereiverband-Vertreter an.
Die Fischergemeinde blickt dabei auf eine aufgewühlte Vergangenheit zurück. Nach mehreren wirtschaftlich herausfordernden Jahren hat sich die Existenznot durch restriktive Regelungspläne der EU und nationale Finanzpolitiken verschärft. Insbesondere der von der EU geäußerte Plan, die Nutzung von Bodenschleppnetzen in Schutzgebieten bis 2030 zu verbieten, hat Unruhen provoziert. Zusätzliche finanzielle Einbußen durch Subventionskürzungen haben das Wasser bis zum Hals der Küstenfischer steigen lassen.
Das Ruder soll nun durch kollektive Anstrengungen herumgerissen werden, und ein Bündnis aus Küstengemeinden, Tourismuswirtschaft, Industrie- und Handelskammer und dem Nationalpark Wattenmeer hat Ende Januar Vorschläge zum Erhalt der traditionellen Fischerei vorgelegt. Man navigiert in Neuharlingersiel somit nicht nur in Richtung Erneuerung, sondern ebenso in Richtung Bestandsicherung, um eine Branche vor dem Sturz in die Tiefen des meerespolitischen Umbruchs zu bewahren. (eulerpool-AFX)