Yandex löst sich vom russischen Markt: Milliardendeal mit einheimischen Investoren

In einer weitreichenden Unternehmensumstrukturierung hat der russisch-niederländische Technologieriese Yandex die Veräußerung seines Russlandgeschäfts an eine Gruppe lokaler Investoren verkündet. Der Deal, der einen beachtlichen Wert von 475 Milliarden Rubel – umgerechnet etwa 4,8 Milliarden Euro – umfasst, stellt einen markanten Wendepunkt in der Firmengeschichte dar, wie Yandex in einer Pressemitteilung am Montag eingestand. In einem Mix aus Barmitteln und Aktienanteilen gestaltet sich die Entlohnung für den Verkauf, wobei die Bezahlung zur Hälfte in bar und zur anderen Hälfte in Wertpapieren erfolgt. Dabei spiegelt der vereinbarte Betrag den von der russischen Regierung auferlegten, signifikanten Discount von 50 Prozent auf den 'fairen Wert' des Unternehmens wider.

Die niederländische Herkunft des Unternehmens Yandex spielt in dem Handel eine zentrale Rolle, denn aufgrund der anhaltenden Spannungen und Sanktionen seitens westlicher Staaten gegen Russland folgt der Deal den besonderen Vorgaben der Regierung für ausländisch kontrollierte Firmen. Für die Übernahme zeichnet sich ein Konsortium verantwortlich, das aus dem lokalen Management von Yandex und verschiedenen Finanzinvestoren besteht. Zu den namentlich bekannten Akteuren des Konsortiums gehören der Investmentfonds Argonaut – Teil des Ölgiganten Lukoil –, Infinity Management, angeführt vom IT-Unternehmer Alexander Tschatschawa, das noch relativ unbekannte Firmenkonstrukt IT-Elaboration, unter Leitung von Pawel Prass, und Meridian-Servis, geführt vom Ölbrancheninsider Alexander Rjasanow.

Spekulationen über eventuelle Strohmännerfunktionen einiger Käufer wurden vom Nachrichtenportal 'The Bell' ins Spiel gebracht, insbesondere die Möglichkeit, dass die benannten Teilnehmer des Konsortiums im Interesse von durch westliche Sanktionen tangierten Investoren handeln könnten. Der Kreml ließ über Sprecher Dmitri Peskow verlautbaren, dass das Fortbestehen von Yandex in Russland für die Regierung von erheblicher Bedeutung sei. Mit dem Abschluss des Geschäfts würde das russische Management zum dominierenden Eigentümer aufsteigen.

Als ikonisches Unternehmen des digitalen Zeitalters hat Yandex – begründet 1997 von Arkadi Wolosch – sein Repertoire weit über die Suchmaschinenfunktion hinaus ausgebaut. Zahlreiche Segmente wie Streaming-Dienste, Online-Taxivermittlungen und Lieferdienste gehören zum Portfolio von Yandex, wobei das nun veräußerte Russlandgeschäft satte 95 Prozent des Firmenkapitals ausgemacht haben soll. Die Trennung vom russischen Markt stellt für Gründer Wolosch, der seit Jahren in Israel residiert und den russischen Angriffskrieg öffentlich kritisierte, einen klaren Schnitt dar – seine verbliebenen Interessen leitet er nun in die Entwicklung künstlicher Intelligenz über die niederländische Konzernmutter. (eulerpool-AFX)

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[Eulerpool News] · 05.02.2024 · 12:17 Uhr
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