Kfz-Kennzeichen weg: Das muss man beachten
Es kann durchaus passieren, dass die Kennzeichen eines Autos irgendwann gestohlen werden oder verloren gehen. Ist das der Fall, kommen viele Fragen auf: Wie sieht es mit der Weiterfahrt aus? Ist es vorgeschrieben, dass die Polizei verständigt wird? Und wie kommt man überhaupt an neue Kennzeichen? All diese Fragen werden nun geklärt.
Diebstahl von Kennzeichen ist in Deutschland keine Seltenheit
Obwohl sie an sich nicht wirklich wertvoll sind, zumindest in materieller Hinsicht, werden Kennzeichen verhältnismäßig oft gestohlen - ganze 160.000 Diebstähle sind jährlich allein in Deutschland zu verzeichnen. Der Aufwand, der daraus resultiert, ist groß, weshalb fehlende Kennzeichen stets ärgerlich sind.
Muss die Polizei informiert werden?
Fällt auf, dass die Kennzeichen fehlen, sollte man auf der Stelle die Polizei informieren. Andernfalls riskiert man es, 60 Euro an Bußgeld zahlen zu müssen - ohne Schilder darf man in Deutschland nämlich nicht am Verkehr teilnehmen. Noch riskanter wird die Lage, wenn mit den fehlenden oder gar gestohlenen Kennzeichen Straftaten begangen werden - im Namen des eigentlichen Besitzers, der mit den Delikten gar nichts zu tun hat. Daher gilt: Vor allem bei einem eventuellen Diebstahl sollte sofort die Polizei verständigt werden.
Bei der Polizei wird die Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein), ein Personalausweis oder Reisepass und unter Umständen eine Vollmacht benötigt. Anschließend wird eine Bescheinigung ausgehändigt, welche für den anschließenden Gang zur Zulassungsbehörde gebraucht wird. Bei diesem müssen außerdem der HU-Nachweis, der Ausweis, die Zulassungsbescheinigungen Teil I und außerdem Teil II (Fahrzeugbrief) sowie das zweite Kennzeichen (falls vorhanden) vorgelegt werden. Ist das alles erledigt, kann das neue Kfz-Kennzeichen bestellt werden.
Was muss bei der Zulassungsstelle beachtet werden?
Hinzu kommt, dass, sofern das Kennzeichen nicht gestohlen wurde, eine eidesstattliche Versicherung abgegeben werden muss, wofür auf der Zulassungsstelle in der Regel ein vorgefertigtes Formular genutzt wird. Des Weiteren entfällt natürlich auch die Bescheinigung durch die Polizei, die bei einem Diebstahl nötig gewesen wäre. Außerdem kann bei einer Neubeantragung nicht dieselbe Kombination gewählt werden. Diese wird nämlich für 10 Jahre gesperrt, um vor eventuellem Missbrauch durch Kriminelle zu schützen. Infolgedessen wird auch ein neuer Fahrzeugschein sowie ein neuer Fahrzeugbrief ausgehändigt. Rechnen muss man hierbei mit Kosten zwischen 75 und 100 Euro.
Versicherung informieren kann vor Kosten schützen
Je nach Vertrag werden die Kosten eventuell von der Versicherung übernommen. Außerdem wird damit verhindert, dass eventuelle Schäden durch einen Unfall, den beispielsweise der Kennzeichendieb begangen hat, über die eigene Versicherung abgerechnet werden.
Wenn die Kennzeichen im Ausland verloren gehen
Im Ausland gestaltet sich der ganze Prozess etwas schwieriger. Aber auch hier gilt: die Polizei sollte so schnell wie möglich informiert werden. Ebenso darf man mit dem Auto nicht weiterfahren, wenn beide Kennzeichen fehlen - hier ist es die beste Option, das Auto abschleppen zu lassen. Verbringt man noch eine längere Zeit im Ausland, kann man auch einen Freund oder Verwandten in Deutschland kontaktieren und bevollmächtigten, sodass dieser zur Zulassungsstelle gehen und anschließend die neuen Kennzeichen zusenden kann. Eine Methode, die nicht immer funktioniert, ist das Nachmalen von Kennzeichen. Selbst dann nicht, wenn eine polizeiliche Bescheinigung vorliegt. Wer also auf Nummer sicher gehen will, wartet auf die richtigen Schilder.


