Wohnungsnot: San Franciscos Einwohner stimmen über strengere Regulierungen für Airbnb ab
Das kalifornische Startup Airbnb wurde zuletzt auf einen Wert von 25 Milliarden Dollar geschätzt. Damit wäre das Unternehmen deutlich wertvoller als viele der bekanntesten Hotelketten der Welt. Dabei besitzt Airbnb keine eigenen Wohnungen, sondern vermittelt Schlaf- und Wohnplätze von Privatpersonen an Privatpersonen. In Städten mit einem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt sorgt dies allerdings immer wieder für Ärger. Der Verdacht: Viele der vermittelten Wohnungen werden gar nicht regulär bewohnt, sondern kommerziell an Touristen und Besucher vermietet. Dies wiederum verringert die Zahl der für die Einwohner verfügbaren Wohnungen.
Vermietungslimits sollen besser überwacht werden
In San Francisco hat eine Bürgerinitiative daher nun so viele Unterschriften für eine schärfere Regulierung gesammelt, dass die Einwohner im November an der Wahlurne über die neuen Vorschläge abstimmen werden. Vorgesehen ist demnach ein Limit von maximal 75 Tagen pro Jahr, an denen eine Wohnung privat vermietet werden darf. Die aktuell gültige Regel sieht eine entsprechende Obergrenze erst bei 120 Tagen vor. Die Initiative geht aber noch weiter: Damit tatsächlich überprüft werden kann, wie oft eine Wohnung vermietet wird, sollen die Vermittlungsplattformen vierteljährliche Berichte abgeben. Bürger sollen zudem die Möglichkeit erhalten, vor einem Zivilgericht zu klagen, wenn die Stadtverwaltung bei entsprechenden Beschwerden untätig bleibt.
Ausgang der Abstimmung ist noch nicht zu prognostizieren
Der Ausgang des Referendums ist dabei allerdings noch keineswegs klar. Es hat sich bereits eine zweite Initiative gebildet, die weitere Regulierungen ablehnt. Wer letztlich mehr Wähler auf seine Seite ziehen kann, bleibt abzuwarten. Wie groß die Problematik in San Francisco tatsächlich ist, lässt sich anhand einiger Zahlen abschätzen. So gibt es in der kalifornischen Stadt offiziell knapp 400.000 zu vermietende Wohnungseinheiten. Davon sind alleine rund 10.000 – also etwa 2,5 Prozent – bei Airbnb im Angebot. Unklar ist allerdings, wie viele davon tatsächlich rein kommerziell an Auswärtige vermietet werden.
Via: Techcrunch