Weltweites Engagement für den Tropenwaldschutz: Ein neuer Ansatz aus Brasilien
Unter der Führung von Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wird ein neuer milliardenschwerer Fonds ins Leben gerufen, um den Schutz der Tropenwälder zu fördern. Erstmals übernehmen Länder des Globalen Südens eine federführende Rolle in diesem weitreichenden Umweltprojekt, das im Zusammenhang mit dem bald beginnenden UN-Klimagipfel COP30 in Belém ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt.
Das von der brasilianischen Regierung vorgestellte Modell setzt Anreize für den Erhalt der Tropenwälder: Staaten, die ihre Regenwälder bewahren, sollen über den Fonds "Tropenwälder für immer" belohnt werden. Bei voller Etablierung könnte der Fonds jährlich rund vier Milliarden US-Dollar ausschütten. Dieser Betrag liegt deutlich über den bisherigen internationalen Waldschutzfinanzierungen. Die Umweltauswirkungen werden mittels Satellitenbildern überwacht, wobei positive Erhaltungsmaßnahmen sowie negative Verstöße entsprechend finanziell geahndet werden.
Deutschland und andere wohlhabende Nationen könnten eine Schlüsselrolle als Geldgeber übernehmen. Die Gelder sollen vor allem Entwicklungsstaaten mit Tropenwäldern zugutekommen, wobei indigene Völker besonders berücksichtigt werden. Deutschland, die Vereinigten Arabischen Emirate, Frankreich, Norwegen und das Vereinigte Königreich sind als wesentliche Förderer im Gespräch, um den Startbetrag von 25 Milliarden US-Dollar zu leisten. Daraus sollen weitere 100 Milliarden US-Dollar privater Investitionen generiert werden.
Trotz der positiven Resonanz auf den Fonds, äußert Greenpeace Bedenken hinsichtlich der Investitionspolitik. Es wird betont, dass keine Gelder in klimaschädliche Sektoren fließen dürfen. Greenpeace fordert zudem, dass die COP30 einen verbindlichen Aktionsplan verabschiedet, um die laufende Zerstörung der Wälder bis 2030 endgültig zu stoppen.

