Weiter Ungewissheit über US-Drohnen-Angriff

Berlin (dpa) - Erhöhte Terrorgefahr oder Panikmache? Die USA sollen bei einem Drohnen-Angriff acht deutsche Islamisten getötet haben. Wie sich die Operation auf die Sicherheit im Westen auswirkt, ist völlig offen.

Die USA haben ganz offensichtlich ihre Aktivitäten gegen Terroristen in Afghanistan verstärkt. Bei einem Drohnen-Angriff im Grenzgebiet zu Afghanistan wurden nach pakistanischen Geheimdienstangaben am Montag acht deutsche Islamisten getötet; drei davon seien türkischstämmig und fünf gebürtige Deutsche. Die Bundesregierung reagierte zurückhaltend auf diese Informationen. Die Überprüfung, ob es sich tatsächlich um deutsche Staatsbürger handelt, gestaltet sich sehr schwierig. Die Bedrohungslage durch Terroristen habe sich in Deutschland in den vergangenen Tagen aber nicht verändert, hieß es am Dienstag im Innenministerium.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, man sei weiterhin um Aufklärung bemüht. Aber bislang gebe es aus Pakistan «keine zuverlässigen Informationen». Bei dem US-Angriff eines unbemannten Flugzeugs waren laut Geheimdienst zwei Raketen auf ein Gehöft im unwegsamen Stammesgebiet Nord-Waziristan gefeuert worden, das von den Deutschen genutzt worden sei. Bei dem Angriff seien auch drei Männer aus Turkmenistan verletzt worden. Wie es am Dienstag weiter hieß, seien zwei Schwerverletzte inzwischen gestorben. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge nahe der Ortschaft Mir Ali. 

Französische Anti-Terror-Einheiten nahmen im Süden rund ein Dutzend Islamisten fest. Sie werden verdächtigt, Mitglieder einer kriminellen Vereinigung zu sein oder Kontakte zu Terroristen gehabt zu haben. Ein Teil von ihnen soll Unterkünfte und falsche Pässe für Dschihad-Krieger besorgt haben, die aus Terrorcamps im afghanisch- pakistanischen Grenzgebiet nach Europa zurückkehren, berichtete der Sender LCI unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Nach wiederholten ausländischen Medienberichten über Anschlagsziele islamischer Terroristen in Deutschland hatte die Bundesregierung am Montag vor Panikmache gewarnt. Es gebe keine konkreten Hinweise auf unmittelbar bevorstehende Anschläge in Deutschland, sagte Innenminister Thomas de Maizière (CDU). Die SPD fordert von ihm unverzügliche Aufklärung über mögliche terroristische Bedrohungen.

An diesem Donnerstag wollen die EU-Innenminister mit US-Vertretern in Luxemburg über eine mögliche terroristische Bedrohung in Europa sprechen. Ein Vertreter von US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano werde die EU-Minister informieren, hieß es in Brüssel. Nach den USA und Großbritannien verschärften am Dienstag auch Australien und Kuwait ihre Reisehinweise für Europa.

Nach Informationen russischer Sicherheitsbehörden streben internationale Terrornetze immer stärker nach dem Besitz von biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen. «Weltweit versuchen Terroristen außerdem, radioaktives Material für eine "schmutzige Bombe" zu kaufen».

Die US-Armee soll in der Vorwoche in Afghanistan ein Versteck von Al-Kaida-Kämpfern bombardiert und dabei einen früheren Leibwächter von Osama bin Laden getötet haben. Das meldeten arabische Zeitungen unter Berufung auf die Familie des mutmaßlichen Al-Kaida-Terroristen Saad al-Schihri aus Saudi-Arabien, der bei dem Angriff am vergangenen Mittwoch angeblich ums Leben kam.

Tagesordnung des Treffens (in Englisch)

Reisehinweis Australiens Außenministerium

Terrorismus / Pakistan / Deutschland
05.10.2010 · 17:41 Uhr
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