Weihnachtsgeschäft unter Druck: Asiatische Online-Portale erobern den Markt
Eine kürzlich durchgeführte YouGov-Umfrage enthüllt, dass Deutsche durchschnittlich 263 Euro für Weihnachtsgeschenke einzuplanen gedenken. Während dies optimistische Aussichten für den lokalen Handel verspricht, bleibt die Einkaufsstimmung gedrückt. Schuld daran sind nicht nur die wirtschaftlichen Unsicherheiten, sondern auch die wachsende Konkurrenz durch asiatische Online-Plattformen, die erhebliche Anteile vom Markt abschöpfen.
So erörtert der Handelsverband Deutschland (HDE), dass insbesondere Temu und Shein in den kommenden Monaten Umsätze von bis zu einer Milliarde Euro erreichen könnten. "Diese Verkäufe fehlen den lokalen Händlern", warnt Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts für den Erfolg des gesamten Geschäftsjahres ist unbestritten, doch viele erwarten ein enttäuschendes Ergebnis.
Eine HDE-Umfrage zeigt, dass lediglich 10 Prozent der Händler auf ein besseres Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr hoffen. Die Modebranche ist besonders stark betroffen.
Axel Augustin vom Branchenverband BTE hebt hervor, dass insbesondere preisgünstige und mittelpreisige Modeanbieter unter der Konkurrenz aus Fernost leiden. Ein Umsatzverlust von drei Milliarden Euro wird für das laufende Jahr prognostiziert, was die ohnehin angespannte Situation im Modemarkt weiter verschärft.
Auch die traditionellen Rabattaktionen verlieren an Attraktivität, wie eine Studie des IFH Köln zeigt. Die Konkurrenz durch das ganzjährige Niedrigpreisangebot asiatischer Shops verändert das Einkaufsverhalten vieler Kunden.
Dennoch zieht es Konsumenten aufgrund der attraktiven Preise und breiten Produktpalette weiterhin zu Portalen wie Temu und Shein. Die große Beliebtheit dieser Plattformen rührt auch von ihrem umfangreichen Sortiment und den regelmäßig angebotenen Rabatten her.
Doch es gibt auch Bedenken: Qualitätsfragen, gesundheitsbezogene Sorgen und Vorbehalte bezüglich ethischer Standards stehen den Vorteilen gegenüber. Dennoch bleibt die Marktdominanz dieser asiatischen Anbieter unbestreitbar und stellt lokale Geschäfte weiterhin vor wachsende Herausforderungen.
Angesichts des kometenhaften Aufstiegs von Temu, Shein und AliExpress fordert der HDE eine strengere Regulierung und mehr Zollkontrollen, während die steigende Zahl von Insolvenzen im Einzelhandel die Dringlichkeit dieser Maßnahmen unterstreicht.

