Wehrdienst-Debatte im Bundestag: Uneinigkeit zwischen Schwarz-Rot und Verteidigungsminister Pistorius
Die Koalition aus CDU/CSU und SPD startet ohne gemeinsames Konzept in die parlamentarischen Beratungen zur Reform des Wehrdienstes. Nachdem eine Einigung der Unterhändler überraschend scheiterte, fordert die Union bedeutende Anpassungen am Vorschlag von Verteidigungsminister Boris Pistorius. Insbesondere das umstrittene Losverfahren steht im Fokus, welches die Parlamentarier der Union als gerechte Lösung sehen, um eine verfassungsrechtlich solide Grundlage zu schaffen. CDU/CSU-Fraktionschef Jens Spahn betonte die Notwendigkeit parlamentarischer Entscheidungsprozesse und kritisierte Pistorius’ Rolle beim Scheitern des Kompromisses.
Verteidigungsminister Pistorius kommentierte die Situation mit Gelassenheit und minimierte die Bedeutung des gescheiterten Kompromisses. Der Gesetzentwurf wird nun in der ursprünglichen Kabinettsfassung dem Bundestag vorgelegt, wobei Pistorius auf Freiwilligkeit setzt, um die Bundeswehr zu vergrößern. Die Union bezweifelt, dass auf freiwilliger Basis genügend Soldaten gewonnen werden können, und schlägt eine "Bedarfswehrpflicht" vor, falls Zielmarken nicht erreicht werden.
Während die CSU, vertreten durch Markus Söder, Offenheit für Alternativen signalisiert, pocht die SPD auf ein funktionierendes Miteinander innerhalb der Koalition. Spahn drängt derweil auf die Umsetzung des ursprünglichen Kompromisses der Fachpolitiker, um nationale Verteidigungsfähigkeit zu sichern. Trotz der Spannungen bleibt Pistorius fest entschlossen, die Gesetzgebung bis Ende 2025 abgeschlossen zu haben. Unklar bleibt jedoch, welche Form das endgültige Gesetz annehmen wird.

