Water-Go-Round: Der Bau der ersten US-Wasserstoff-Fähre hat begonnen!
Schon vor einigen Jahren kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von Wasserstoff-Fähren in der San Francisco Bay Area sinnvoll sei. Die Boote bringen gleich drei große Vorteile mit sich: Sie verursachen keinen Lärm, produzieren keine CO2-Emissionen und tragen nicht zur Luftverschmutzung bei. Dennoch dauerte es seine Zeit bis aus der ersten Idee ein konkretes Projekt wurde. Beschleunigt wurde dieser Prozess durch die Regierungsbehörde „California Air Resources Board“, die in Deutschland vor allem bekannt ist, weil sie zur Aufdeckung des VW-Dieselskandals beitrug. Die Beamten dort setzen auf den Wasserstoffantrieb, um die Luftqualität in den an das Wasser angrenzenden Städten zu steigern. Zu Testzwecken wurde daher nun mit dem Bau einer ersten Fähre begonnen.
Zwei Motoren sorgen für stolze 400 PS
Diese soll den Namen Water-Go-Round tragen und wird aktuell in der Werft Bay Ship & Yacht zusammengebaut. Die Arbeiter dort leisten echte Pionierarbeit: Es handelt sich um das erste Schiff mit dieser Antriebstechnik in den Vereinigten Staaten überhaupt. Nach der Fertigstellung im September nächsten Jahres ist dann ein dreimonatiger Testeinsatz geplant. In dieser Zeit wird die 21 Meter lange Fähre von zwei Motoren mit einer Leistung von insgesamt 400 PS angetrieben werden. Diese werden aber nicht mit Diesel betrieben, sondern durch den in großen Tanks mitgeführten Wasserstoff. Die Vorräte reichen theoretisch für rund zwei Tage Fahrt. Zusätzlich befindet sich aber auch noch eine 100-kWh-Batterie an Bord.
Lange Ladezeiten werden nicht benötigt
Transportiert werden können pro Fahrt jeweils 84 Personen. Fahren wird die Water-Go-Round im Auftrag der Reederei Red and White Fleet. Erweist sich das Schiff als praxistauglich, will das Unternehmen bis zum Jahr 2025 eine ganze Flotte an Fähren mit Wasserstoffantrieb aufbauen. Gegenüber den schon heute oftmals genutzten Fähren mit klassischem Elektromotor hat der Ansatz vor allem einen Vorteil: Es werden keine langen Ladepausen benötigt, sondern der Strom wird direkt an Bord des Schiffes gewonnen. Der Wasserstoffantrieb wird daher auch von einigen Autoherstellern präferiert. So forscht etwa Toyota massiv in diesem Bereich und hat auch schon erste Fahrzeuge auf den Markt gebracht. Die benötigte Infrastruktur ist in Deutschland aber nur rudimentär ausgebaut.
Via: Watergoround