Warner Bros Discovery verkauft Musikrechte für über eine Milliarde Dollar

Warner Bros Discovery (WBD) hat eine milliardenschwere Vereinbarung über die Veräußerung eines Teils seiner Film- und Fernsehmusikbibliothek getroffen. Die US-Mediengruppe bringt einige der bekanntesten Soundtracks Hollywoods, darunter die Titelmelodien von Friends und Harry Potter, in ein Joint Venture mit dem britischen Cutting Edge Group (CEG) ein. Der Deal umfasst Rechte an fast 100 Jahren Filmmusik, darunter John Williams’ legendäre Superman-Komposition.

Die Transaktion soll WBD helfen, Schulden abzubauen und den Aktienkurs zu stabilisieren – ein zentrales Ziel von CEO David Zaslav. Co-Investor in der Vereinbarung ist der deutsche Vermögensverwalter DWS, während CEG die Verwaltung und Monetarisierung der Musikrechte übernimmt. Das Unternehmen wird für die Einziehung von Lizenzgebühren und den Abschluss neuer Verwertungsverträge zuständig sein. Der Großteil der Einnahmen stammt aus den Aufführungsrechten, die bei jeder Ausstrahlung der Werke weltweit anfallen.

Die Bibliothek enthält Soundtracks zu Filmklassikern wie Blade Runner, Rebel Without a Cause und der Herr der Ringe-Trilogie sowie Musik aus Serienhits wie Game of Thrones, Succession und The West Wing. Die Vereinbarung zählt zu den größten Verkäufen von Musikrechten nach Wert und unterstreicht den Trend, Musik als Anlageklasse zu etablieren. Investoren setzen zunehmend auf Erträge aus Streaming- und Lizenzgebühren.

CEG wurde 2006 von Philip Moross gegründet und sicherte sich im vergangenen Jahr eine Fremdfinanzierung von 500 Millionen Dollar zur Expansion im Bereich Film-, TV- und Gaming-Musik. Das Unternehmen besitzt bereits Verlagsrechte an Produktionen wie Aquaman. Moross bezeichnete das von WBD übertragene Portfolio als „ikonische Sammlung aus fast einem Jahrhundert Hollywood-Geschichte“.

WBD behält die kreative Kontrolle über die Musik und will durch die Partnerschaft die Reichweite seiner umfangreichen Bibliothek ausbauen. Paul Broucek, Präsident der Musikabteilung von WBD, erklärte: „Diese Kooperation ermöglicht einen besseren Zugang zu unserem einzigartigen Musikkatalog und sichert gleichzeitig unsere kreative Kontrolle.“