Wall Street: Anfängliche Euphorie weicht verhaltenem Wochenausklang
Nach einem bemerkenswerten Start in die Woche geriet die anfängliche Euphorie an den US-Börsen gegen Ende der Handelswoche ins Stocken. Der Dow Jones Industrial überschritt zum Wochenbeginn deutlich seine acht Monate alte Bestmarke und stieg zeitweise auf fast 45.204 Zähler. Bis zum Börsenschluss am Freitag hielt sich ein Plus von 0,30 Prozent auf 45.044 Punkte. Der S&P 500 verzeichnete zwar zu Wochenbeginn ein Rekordhoch, schloss jedoch später mit einem Minus von 0,14 Prozent bei 6.459 Punkten.
Im Dow erklommen die Aktien von Unitedhealth die Spitze, nachdem Berkshire Hathaway umfangreiche Käufe verzeichnete, was zu einem Kursplus von fast 14 Prozent führte. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen schloss mit einem Rückgang von 0,46 Prozent auf 23.722 Punkte. Hauptverantwortlich hierfür waren die negativen Entwicklungen rund um Applied Materials, dessen Aktien nach einem enttäuschenden Ausblick fast 14 Prozent an Wert verloren. Auch andere Unternehmen der Branche, wie Lam Research und KLA, mussten Kursverluste hinnehmen.
Positive Impulse kamen erneut aus dem Halbleitersektor, wo Intel nach Nachrichten über mögliche staatliche Unterstützung um 6,7 Prozent im Kurs zulegen konnte. Intel, dessen Kursbereitschaft an die vom Vortag anknüpfte, weckte bei den Anlegern neue Hoffnungen. Analysten betrachten das Unternehmen nun als vielversprechende Anlage.
Abseits der Wall Street richtete sich der Fokus der Anleger auf das hochrangige Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska, bei dem es primär um den Ukraine-Konflikt ging. Eine erhoffte Waffenruhe gab den Anlegern Grund zur Hoffnung, trotz eines voraussichtlich langen Gipfels ohne unmittelbare Ergebnisse.
Die Veröffentlichung von Konjunkturdaten bot zusätzlichen Gesprächsstoff. Obwohl die Einzelhandelsumsätze unter den Erwartungen blieben, demonstrierten die US-Konsumenten weiterhin Kaufkraft trotz der Bedrohung durch Zölle. Trotzdem blieb die Stimmung der Verbraucher, gemessen vom Verbrauchervertrauen der Universität Michigan, gedämpft angesichts der Inflationsängste. Diese wirtschaftlichen Daten beeinflussen die Erwartungen an die künftige Geldpolitik der Fed, die im September möglicherweise die Zinsen senken könnte.

